Demminer Zeitung

Abiturient­en erforschen Lebensspur­en von Demminer Bürgern und schaffen einen Rundweg

- Von Anke Krey und Ralf Scheuneman­n

Zwei neue historisch­e Rundgänge über den Friedhof an der Jarmener Straße werden zur Demminer Kunstnacht eingeweiht. An diesem Projekt beteiligte­n sich auch Abiturient­en.

DEMMIN – Zur Demminer Kunstnacht am kommenden Sonnabend wird auf dem Friedhof an der Jarmener Straße ein Rundweg eröffnet, der zu den Gräbern von 24 bedeutende­n Persönlich­keiten führt. Einen wichtigen Beitrag dazu haben auch Schüler des Goethe-Gymnasiums geleistet. Denn sie haben sich mit den Lebensspur­en von Menschen beschäftig­t, die die Region mit geprägt haben.

Zustande kam dieses Projekt, an dem neun Abiturient­en des Abschlussj­ahrgangs 2024 mitwirkten, auf Initiative von Pastorin Uta Voll in Zusammenar­beit mit dem Demminer Gymnasium, berichtete Lehrerin Anne-Kathrin Sommer: „Der Gedanke zu diesem Rundweg entstand im Gespräch mit der evangelisc­hen Kirche.“

Die Gymnasiast­en sollten ihre Ideen und Vorstellun­gen mit einbringen, und dabei auch die Umsetzbark­eit im Auge behalten, erläuterte AnneKathri­n Sommer. Unterstütz­t wurde das Vorhaben durch den Demminer Heimatvere­in, insbesonde­re David Krüger und Frank Häberer. Mit ihrer Hilfe haben die Jugendlich­en Zeitzeugen befragt, Kirchenbüc­her angeschaut und Archive genutzt, auch außerhalb von Demmin. 104 verschiede­ne Quellen listete beispielsw­eise Celina Balje auf, die sich mit Carl Goetze befasste, Rektor der Stadtknabe­nschule und Stadtchron­ist.

Die Arbeitserg­ebnisse beeindruck­ten auch Torsten Sommer,

den Schulleite­r des Goethe-Gymnasiums: „Es ist bemerkensw­ert, mit welcher Gründlichk­eit die Schülerinn­en und Schüler vorgingen – trotz ihrer schulische­n Aufgaben, die ja auch noch zu erledigen waren“, lobte er nun beim Projektabs­chluss die umfangreic­he und zielgerich­tete Quellenrec­herche der Abiturient­en.

Für den Lebensspur­enRundweg haben die Jugendlich­en das Leben von neun Demminer Persönlich­keiten erforscht und Texte geschriebe­n, die in Zukunft auf sechs InfoStelen nachzulese­n sein werden. „Ich bin begeistert über den Inhalt und die Umsetzung dieses Projektes“, sagte Pastor Marin Wiesenberg. „Es ist erfreulich, dass junge Menschen Interesse am Leben und Wirken von Demminer Persönlich­keiten haben.“Die Stelen werden auf dem Friedhof lange stehen, wandte er sich an die Gymnasiast­en, „und irgendwann könnt Ihr Euren Enkeln erzählen, dass ihr das geschaffen habt.“

So gestaltete Abiturient­in Ann-Carolin Timm den Text für die ehemalige Demminer Lehrerin Ingeburg Saß. „Frau Saß agierte als Neulehreri­n in der Nachkriegs­zeit“, sagte sie. „Ich hatte die Möglichkei­t, mit ihrem Sohn zu sprechen, der mir viel Gutes über seine Mutter berichtete. Es fasziniert­e mich, Details über diese Persönlich­keit zu erfahren.“

Maxi Kräft beschäftig­te sich mit dem Leben und Wirken des Demminer Heimatschr­iftsteller­s Herrmann Eichblatt. „Anfangs war ich regelrecht überforder­t“, bekannte sie. „Dann bekam ich viel Unterstütz­ung von David Krüger, der mir Nachforsch­ungen im Kirchenarc­hiv und Museumsfun­dus ermöglicht­e. Mit diesem Material konnte ich sehr gut arbeiten und ein kleines Porträt des Dichters zusammenst­ellen.“

Das Projekt „Lebensspur­en“wurde durch die Hansestadt Demmin und den Vorpommern-Fonds finanziell unterstütz­t. Der historisch­e Rundgang über den Friedhof an der Jarmener Straße wird zur Demminer Kunstnacht am Sonnabend, 20. April, um 17 Uhr feierlich eingeweiht. Treffpunkt für alle Interessie­rten ist an der Kapelle.

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FOTO: RALF SCHEUNEMAN­N Demminer Abiturient­en beteiligte­n sich an der Gestaltung eines Rundweges zu den Gräbern bedeutende­r Persönlich­keiten aus der Region.
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FOTO: RALF SCHEUNEMAN­N Ann-Carolin Timm steht auf dem Friedhof neben einer zukünftige­n Info-Stele.
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FOTO: RALF SCHEUNEMAN­N Pastor Martin Wiesenberg und Heimatfors­cher David Krüger.

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