Sonderkonjunktur durch Zwangsdigitalisierung
Die Corona-Pandemie bringt die Weltwirtschaft ins Wanken, dem wird sich auch die ITK-Branche nicht entziehen können. Doch momentan überwiegen für viele Anbieter noch die Chancen.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt die deutsche ITK-Branche in die Zukunft. Momentan laufen die Geschäfte überwiegend noch gut: Die Zwangsdigitalisierung von Behörden und Bildungseinrichtungen, die oft einen jahrelangen Rückstand gegenüber den Unternehmen haben, nimmt gerade erst richtig Fahrt auf. Software für Collaboration, Virtual-Desktops, VideoKonferenzen und Online-Meetings ist gefragt, ebenso steigt das Interesse an Cloud-Diensten und Sicherheitslösungen.
Auf der anderen Seite werden nun aber immer mehr große IT-Projekte auf Eis gelegt, weil sich die Unternehmenskassen gerade im Zeitraffer leeren, und niemand weiß, wie die betriebliche Realität nach der Krise aussehen wird. Die Rezession steht manchen Branchen erst noch bevor, in Touristik, Luftverkehr, Hotel- und Gastgewerbe sowie der Autoindustrie ist sie schon da. Die Unwägbarkeiten werden weiter zunehmen. Pleiten, Übernahmen, angepasste Lieferketten und andere Krisenthemen werden das Geschäftsklima in der zweiten Jahreshälfte trüben. Davon bleibt die ITK-Branche nicht verschont.
Vor diesem Hintergrund scheint das Glas eher halbleer als halbvoll. Und doch gibt es Grund zu Optimismus. Viele Firmen, die einer solchen Jahrhundertkrise noch vor zehn Jahren kaum standgehalten hätten, können ihre Geschäfte heute trotz Kontaktverboten weiterverfolgen. Cloud-Lösungen und digitale Tools helfen ihnen, im Geschäft zu bleiben. Vieles läuft sogar besser als vor der Pandemie. Das Beispiel des IT-Dienstleistungsgiganten Tata Consultancy Services (TCS) zeigt, was nun passieren könnte: Die Inder wollen ihre Techniker und Berater auch nach der Krise im Home Office arbeiten lassen – weil die Produktivität in den letzten Wochen rasant gestiegen ist.
Bleiben Sie gesund, Ihr