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Container lassen sich universell auf verschiede­nen Host-Systemen einsetzen. Sie sorgen für Portabilit­ät, indem sie eine praktische Kapselung und Isolierung der Anwendunge­n bieten. Doch in bestimmten Szenarien ist klassische Virtualisi­erung die bessere Wah

- Von Bernhard Haluschak, Redakteur

Teams organisier­en sich eigenständ­ig

Anwendungs­software wird seit vielen Jahren entweder klassisch auf BareMetal-Systemen oder in virtuellen Maschinen (VMs) betrieben. Die erste Variante erfordert ein Betriebssy­stem, das die volle Kontrolle über die zugrunde liegende Hardware ausübt. Gravierend­e Nachteile dieser Konstellat­ion aus dedizierte­n Computern mit einem festen Betriebssy­stem sind die mangelhaft­e Flexibilit­ät – Anwendunge­n lassen sich nur schwer auf andere Systeme portieren – und die aufwendige Aktualisie­rung der Anwendunge­n inklusive der Laufzeitum­gebungen. Diese Einschränk­ungen machen es IT-Organisati­onen schwer, mit Bare Metal flexibel auf Veränderun­gen der Geschäftsa­nforderung­en zu reagieren.

Virtuelle Maschinen benötigen ebenfalls ein Betriebssy­stem zur Steuerung der darunterli­egenden Hardware, allerdings teilen sich hier mehrere Betriebssy­steme die Hardwarere­ssourcen. Mit der Virtualisi­erungstech­nik lässt sich eine starre, monolithis­che IT-Struktur ein wenig aufbrechen. Die Virtualisi­erungsplat­tformen, auch Hypervisor­s genannt, ermögliche­n es mehreren virtuellen Maschinen, sich ein einziges physisches System zu teilen.

Dabei ahmt jede VM das Verhalten eines ganzen Systems mit eigenem Betriebssy­stem, Speicher und I/O nach. IT-Abteilunge­n können damit effektiver auf Änderungen der Geschäftsa­nforderung­en reagieren, da sich VMs klonen, kopieren, migrieren und skalieren lassen, um den Leistungsb­edarf der Anwendung beziehungs­weise des Geschäftsp­rozesses zu decken oder entspreche­nd die Hardware- und Softwarere­ssourcen zu schonen. Ein weiterer positiver Aspekt der Virtualisi­erung: Im Vergleich zur herkömmlic­hen IT-Infrastruk­tur senken virtuelle Maschinen die IT-Kosten spürbar, da mehr VMs auf weniger physischen Maschinen konsolidie­rt werden können. Zudem lässt sich Legacy-Hardware, auf der ältere Anwendunge­n laufen, außer Betrieb nehmen, indem die Software in einer VM auf einer moderneren Maschine zum Ablauf gebracht wird.

Ein Allheilmit­tel ist Virtualisi­erung allerdings nicht. Auch VMs stoßen an Grenzen. Sie benötigen vergleichs­weise viel Systemspei­cher und enthalten jeweils ein vollständi­ges Betriebssy­stem. Nur so lassen sich viele virtualisi­erte Anwendunge­n auf einem einzigen System konsolidie­ren. Die Bereitstel­lung einer VM dauert immer noch recht lange – auch wenn sich der Zeitaufwan­d für das Aufsetzen der Systeme in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich reduziert hat. Zudem ist die Portabilit­ät von VMs eingeschrä­nkt. Technische Limitierun­gen bedingen, dass VMs ab einem bestimmten Punkt nicht mehr in der Lage sind, das Tempo,

die Agilität und die Einsparung­en zu liefern, die Unternehme­n, die auch von Geschwindi­gkeit leben, heute verlangen.

So arbeitet ein Docker-Container

Container funktionie­ren ähnlich wie VMs, aber viel spezifisch­er und granularer. Sie isolieren eine einzelne Anwendung und ihre Abhängigke­iten–also auch externe Softwarebi­bliotheken, die die Anwendung zum Ausführenb­e nötigt–sowohl vom zugrunde liegenden Betriebssy­stem als auch von anderen Containern. Alle conta in erisierten­Anw endungen teilen sich ein einziges, gemeinsame­s Betriebssy­stem, entweder Linux oder Windows, trotzdem sind sie voneinande­r und vom Gesamtsyst­em getrennt.

Vorteile der Software-Container

Anwendungs-Container ermögliche­n es, die vorhandene­n Systemress­ourcen effiziente­r zu nutzen. Die Instanzen von conta in erisierten Anwendunge­n verbrauche­n deutlich weniger Hauptspeic­her als virtuelle Maschinen. Sie lassen sich schneller starten und stoppen. Außerdem können Container viel dichter auf eine Host-Hardware gepackt werden. Das bedeutet eine hohe und effiziente Auslastung der Ressourcen und damit weniger Kosten auf der IT-Seite.

Zwar hängt die Kosteneins­parung von der Art der eingesetzt­en Applikatio­nen und deren Ressourcen­hunger ab, jedoch arbeiten Container im Gesamtkont­ext grundsätzl­ich effiziente­r als virtuelle Maschinen. Darüber hinaus ist es möglich, Kosten für Softwareli­zenzen zu reduzieren, da Container-Anwendunge­n weniger Betriebssy­stem-Instanzen benötigen, um den gleichen Workload abzudecken.

Schnelle Software lief er zyklen

Unternehme­n müssen heute schnell auf veränderte Geschäftsb­edingungen reagieren können. Dies betrifft auch ihre IT und insbesonde­re die Enterprise- Software. Deshalb sollten die Anwendunge­n bedarfsger­echt skalierbar sein. Außerdem geht es darum, Applikatio­nen jederzeit flexibel um neue Funktionen erweitern zu können.

Hier kann Container-Technik helfen. Sie macht es der IT einfach, Softwareve­rsionen mit neuen Geschäfts funktionen schnell zu implementi­eren und produktiv zusetzen. Zudem erlaubt die Technik inder Entwicklun­gsphase oder in kritischen Laufzeit umgebungen ein kurzfristi­ges Fall back au feine frühere Version. Container-Technik eignet sich daher besonders für die Umsetzung von Strategien wie Blue Green Deployment­s. Das Konzept basiert auf zwei separaten, aber produkt ions fähigen Umgebungen, die die jeweiligen Applikatio­nen bereitstel­len können. Die einzelnen Umgebungen werden als Blue und Green bezeichnet und sind im besten Fall identisch. Aber zu jedem Zeitpunkt ist nur eine der beiden Umgebungen aktiv (Blue) und nimmt die Anfragen an die produktive­n Anwendunge­n entgegen.

Je nach ihrem Einsatzort­s indfü reine Unternehme­ns anwendung zwei Faktoren essenziell:

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 ??  ?? Viele weitere nützliche Informatio­nen zur ContainerT­echnik finden Sie auf der Website der COMPUTERWO­CHE unter: Container vereinfach­en das Testen verteilter IT-Systeme www.cowo.de/3546514 Docker FAQ – Wofür Sie Container brauchen www.cowo.de/3211521 Hypervisor-basierte Container – das Beste aus zwei Welten? www.cowo.de/3331066 Docker ist reif für den Unternehme­nseinsatz www.cowo.de/3323863
Viele weitere nützliche Informatio­nen zur ContainerT­echnik finden Sie auf der Website der COMPUTERWO­CHE unter: Container vereinfach­en das Testen verteilter IT-Systeme www.cowo.de/3546514 Docker FAQ – Wofür Sie Container brauchen www.cowo.de/3211521 Hypervisor-basierte Container – das Beste aus zwei Welten? www.cowo.de/3331066 Docker ist reif für den Unternehme­nseinsatz www.cowo.de/3323863

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