Erderwärmung Dank! sei Wackerbarth versucht’s mit neuen & alten Reben
Spitzenrotwein wie in Frankreich
RADEBEUL - Schloss Wackerbarth rebt mit Rotwein auf: Das Staatsweingut hat 6 500 Gamay-Reben auf dem Radebeuler Johannisberg und 3 500 Pinotin-Reben auf der Seußlitzer Heinrichsburg gepflanzt. Mit einem Versuchsanbau wollen die Winzer des Staatsweingutes testen, ob sich die Rotweinsorten für den Anbau im Elbtal eignen.
„Das Weinland Sachsen kann zu den Gewinnern des Klimawandels gehören“, sagt Weingutssprecher Martin Junge. „Mit dem Klimawandel verschieben sich die Weinbauzonen nordwärts. Die Durchschnittstemperatur stieg im Raum Dresden im Vergleich zum langjährigen Mittel in den zurückliegenden fünf Jahren von 9,4 auf 10,7 Grad Celsius, die Sonnenscheindauer erhöhte sich von 1 660 auf 1 920 Stunden.“Neue Rebsorten kommen zum Einsatz, die sächsische Anbaufläche wuchs seit der Jahrtausendwende von 409 auf 500 Hektar. Gleichzeitig treten immer häufiger Witterungsextreme wie Hitze, lokale Starkregenfälle oder Hagel auf. „Um unsere Weinberge fit für die Zukunft zu machen, befassen wir uns seit mehreren Jahren intensiv mit der Auswahl geeigneter Rebsorten“, so Geschäftsführerin Sonja Schilg.
Das Ziel: der Anbau von Spitzenrotweinen wie sie aus dem Beaujolaise oder Burgund bekannt sind. Während es sich bei der Rebsorte Pinotin um eine pilzresistente Neuzüchtung aus der Schweiz handelt, wird Gamay schon im 14. Jahrhundert in Frankreich erwähnt. Für beide Rebsorten gilt: Die ersten Rotweintrauben werden 2024 gelesen.