Sachsens Behörden unter Hacker-Beschuss
DRESDEN - Die Zahl der Angriffe auf Sachsens Behörden steigt. Der Staatssekretär für Digitale Verwaltung, Thomas Popp (58), hat sich deshalb gestern für eine Erhöhung der Stellen für Cybersicherheit ausgesprochen.
„Schon ein Klick auf den falschen Link kann eine ganze Behörde lahmlegen“, sagte Popp. Davon sei Sachsen bisher aber verschont geblieben.
Wie aus dem Jahresbericht zur Informationssicherheit im Freistaat hervorgeht, mussten allein in den vergangenen zwölf Monaten von den rund 185 Millionen E-Mails an die Verwaltung etwa 85 Prozent schon vor der Zustellung als Spam oder schadbehaftet aussortiert werden. In über 40 000 E-Mails konnten schädliche Viren maschinell abgewehrt werden.
Dabei laufen die Fäden im Sax.CERT zusammen. Die landeseigene Einrichtung ist Teil des freistaatlichen Informationssicherheitssystems.
Sieben Mitarbeiter analysieren und beobachten in einem Cyber-Lagezentrum die Gefährdungen. Gestern wurden dabei bis kurz nach Mittag insgesamt rund 2 700 Angriffe registriert, so Sax.CERTLeiter Karsten Markgraf (37). Im unteren Bereich sind es sonst bis zu 100.
„Wir erwarten eine deutliche Steigerung bei Angriffen im Netz“, prognostizierte der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm (51). Er hatte am Vormittag das Kabinett über die Bedrohungslage informiert. Das BSI baut derzeit eine Dienststelle in Freital mit 200 Mitarbeitern auf.
Thomas Popp will sich im Zuge der laufenden Haushaltsverhandlungen für eine deutliche Steigerung der Stellen für Cybersicherheit einsetzen. Im Sax.Cert sei mindestens die doppelte Mitarbeiterzahl erforderlich, sagte er.