Entsorger will Grünanlagen einzäunen
Anwohner in Adelsberg verärgert
Im beschaulichen Adelsberg liegt Ärger in der Luft. Seit 25 Jahren ist eine Grünanlage an der OttoThörner-Straße frei zugänglich. Sie und vier weitere Areale sollen nun eingezäunt werden.
„Das ist doch totaler Käse und rausgeschmissenes Geld. Die ganzen Jahre hat sich nie jemand drum gekümmert und jetzt soll ein Zaun her“, schimpft Anwohner Frank Bartzsch (64). Für die Adelsberger stehe die grüne Oase für Erholung und Lebensqualität. Frösche, Enten und Karpfen leben im und am Gewässer. Gefahrenquellen sind für die Anwohner nicht ersichtlich. „1,40 Meter sind es an der tiefsten Stelle und es gibt schließlich keinen Steilhang. Wenn man danach geht, müsste man auch die Elbe einzäunen.“
Anfang Juni hat der Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz (ESC) ein Schild aufgestellt. „Betreten verboten!“ist zu lesen. „Das ist doch Warnung genug“, so Bartzsch. ESC-Sprecherin Beate Bodnár (53) sieht das anders: „Regenrückhaltebecken sind technische Anlagen mit Gefahren durch sich bei Regen schnell ändernde Wasserstände und -tiefen bis über zwei Meter. Sie ähneln einem natürlichen Teich und werden durch Anwohner als Erlebnisraum wahrgenommen.“Nach einer Gefährdungsbeurteilung habe man den Entschluss gefasst, einen 90-Meter-Zaun aufzustellen. Kosten für die Anlage an der Otto-Thörner-Straße: 20 000 Euro. Vier weitere Becken sollen bis Ende des Jahres folgen.