Kretschmer gewinnt die Sachsenwahl
Von der Wahl berichten: Juliane Morgenroth Torsten Hilscher, Carolina Neubert, Her mann Tydecks, Alexander Bischoff, Friedrich Schwarz und Lilly Biedermann
GGigantischer Jubel bei der AfD, aber auch bei der CDU. Lange Gesichter bei SPD, Linken und FDP, ausgelas-sene Stimmung bei den Grünen - Sach-sens Wähler haben entschieden! Klar ist Die CDU kann nicht so weiter wie bisher regieren, auch wenn sie wieder stärkste Kraft wurde. Die AfD konnte ext-rem zulegen. Die FDP hat den Wiedereinzug wohl verpasst, Linke und SPD wurden vom Wähler abgestraft. Die Grünen freuten sich über ihr deutlich verbessertes Ergebnis -zweistetig wurde es aber doch nicht Erfreulich: Die Wahlbetei-ligung ist wieder gewachsen - vom historisch schlech-ten Wert bei der Wahl 2014 (49,1) auf mehr als 60 Prozent.
Die CDU hat die Landtagswahl gewonnen - wieder einmal. Die erste Prognose um Punkt 18 Uhr wurde im überfüllten und tropisch heiß-feuchten Landtagsrestaurant „Chiaveri“mit großem Jubel gefeiert - und unendlicher Erleichterung.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) sagte: „Das freundliche Sachsen hat gewonnen!“, das sei die Botschaft des Abends. Es gehe ein klares Signal von der Wahl aus: „Es ist möglich, eine Regierung zu bilden mit positiven Kräften, die mit Kraft nach vorne geht.“
Auch wenn es das schlechteste Ergebnis der CDU überhaupt in Sachsen ist: Den meisten der CDU-Mitglieder und -fans ist klar, wem sie den Sieg zu verdanken haben: Kretschmer und seinem unermüdlichen Wahlkampf. Er schaffte es, die CDU doch noch auf über 30 Prozent zu hieven. Großes Lob auch von Alt-MP Kurt Biedenkopf (89): „Er hat die jungen Leute gewonnen. Und das hat einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass das Ergebnis so ausgefallen ist, wie es ausgefallen ist.“Der frühere CDU-Fraktions-Chef Frank Kupfer (57): „Das war eine Glanzleistung im Wahlkampf.“Und dessen Nachfolger im Amt, Christian Hartmann (45), sprach von einem „klaren Regierungsauftrag“. Kultusminister Christian Piwarz (44): „Das ist ein deutlich besseres Ergebnis als erwartet Der sehr engagierte Wahlkampf von Michael Kretschmer wurde honoriert.“
Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer (64) spricht vom „Kretschmer-Effekt“: Er habe in der liberalen Mitte punkten können. Die persönliche Zugkraft Kretschmers sieht auch eine Analyse der Forschungsgruppe Wahlen: Beim Ansehen erreichte er hervorragende 2,3 Punkte auf einer Skala von plus 5 bis minus 5, so die Meinungsforscher