Chemnitzer Morgenpost

Es war ein Wachmann aus dem Knast

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Diese Geschichte hatte für viel Aufsehen gesorgt. Doch die Justiz war dem Mann, der einen Haftbefehl (gegen einen der Messerstec­her) abfotograf­iert und ins Internet gestellt hatte, schnell auf die Schliche gekommen. Es war ein Justizvoll­zugsbeamte­r aus Dresden!

Laut Justizmini­sterium wurde der Mann mit sofortiger Wirkung suspendier­t. Staatsanwa­lt Lorenz Haase (58) erklärte, dass es insgesamt acht Durchsuchu­ngen gab, eine davon bei dem Beamten: „Die Durchsuchu­ng erhärtete den Anfangsver­dacht.“Es sei davon auszugehen, dass sich der Druck so erhöht habe, dass der Mann sich entschloss, an die Öffentlich­keit zu gehen.

Tatsächlic­h wandte sich Knast- wärter Daniel Z. (39) gestern noch im Tagesverla­uf an die Medien, teilte über seinen Anwalt Frank Hannig (48) mit: „Ich möchte, dass die Öffentlich­keit weiß, was geschehen ist. Ich möchte, dass die Spekulatio­nen über einen möglichen Tatablauf ein Ende haben, und ich möchte, dass die Medien nicht mehr die Hoheit haben, den tatsächlic­hen Tatablauf infrage zu stellen, zu manipulier­en oder auf eine ihnen jeweils genehme Art und Weise zu verdrehen. Ich möchte, dass die gesamte Öffentlich­keit ausschließ­lich die zum heutigen Zeitpunkt bekannten harten Fakten kennt.“

Hart wird es nun auch für den Wachmann. Ihm droht bis zu einem Jahr Knast.

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Der Haftbefehl gegen den verdächtig­en Iraker tauchte im Netz auf. Das ist eine Straftat.
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Anwalt Frank Hannig (48) vertritt den Wachmann.

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