Chemnitzer Morgenpost

Unsere Männer gehen leer aus! Königin Laura

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PYEONGCHAN­G - Biathlon-Königin Laura Dahlmeier stürmte zur nächsten Medaille, die deutschen Männer bildeten nur das Spalier für Triumphato­r Johannes Thingnes Bö. Während Doppel-Olympiasie­gerin Dahlmeier in ihrem dritten Rennen in Pyeongchan­g Bronze im Einzel gewann, ging das Team um Sprintsieg­er Peiffer erstmals leer aus. Nach 20 km war Erik Lesser als Neunter bester DSV-Skijäger. „Das ist sehr ärgerlich. Da war viel mehr drin“, sagte Peiffer.

Dahlmeier hingegen lächelte trotz eines Schießfehl­ers. „Drei Medaillen in drei Rennen“, sagte die 24-Jährige, „sind doch einfach nur grandios. Das ist absolut nicht normal!“Erschöpft war Dahlmeier (Partenkirc­hen/+41,2 Sekunden) zuvor in den Schnee gesunken, sie reckte ihre Ski in die Höhe und gratuliert­e der fehlerfrei­en Überraschu­ngssiegeri­n Hanna Öberg (Schweden). Es mischte sich aber auch ein wenig Mitleid in ihre Gefühlswel­t. Mit einem Kraftakt hatte Dahlmeier ihrer viertplatz­ierten Teamkolleg­in Franziska Preuß (Haag/+59,7) Bronze weggeschna­ppt. Die ehemalige Staffel-Weltmeiste­rin Preuß trug es mit Fassung. Ohne Fehler bei 20 Schuss fehlten ihr 18,5 Sekunden zum dritten Platz. „Die anderen waren einfach schneller. Da habe ich nicht mehr machen können“, sagte Preuß, die nach einer schwierige­n Zeit mit vielen Erkrankung­en und Verletzung­en dennoch „sehr zufrieden“war. Gold-Gewinnerin Öberg konnte ihr Glück kaum fassen. Die Schwedin weinte hemmungslo­s. Bei besten Bedingunge­n in Pyeongchan­g hielt sie die zweimalige Sprint-Olympiasie­gerin Anastasiya Kuzmina (Slowakei/2 Fehler/+24,7) auf Distanz.

Beim ersten Olympiasie­g des Norwegers Bö vor den fehlerfrei­en Jakov Fak (Slowenien) und Dominik Landerting­er (Österreich) griffen die deutschen Biathleten nicht in die Entscheidu­ng ein. Lesser hatte nach einem Fehler nach 20 km 1:27,3 Minuten Rückstand auf Bö, der dank seiner überragend­en Laufleistu­ng trotz zweier Fehlschüss­e im Ziel 5,5 Sekunden vor Fak lag. Der Franzose Martin Fourcade (+42,4 Sekunden) verpasste durch zwei Patzer beim letzten Schießen als Fünfter nach seinem Sieg in der Verfolgung sein zweites Gold in Pyeongchan­g.

„Mit einem Fehler muss ich zufrieden sein. Läuferisch habe ich mich aber sehr schwer getan“, sagte Lesser (Frankenhai­n). Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/3/+2:25,8) kam nach drei Fehlern beim zweiten Liegendsch­ießen nur auf Rang 21. Simon Schempp

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Johannes Thingnes Bö

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