„Ich will für ihn gewinnen!“
Vonn trauert tränenreich um ihren Großvater Don Kildow
PYEONGCHANG - Lindsey Vonn versuchte gar nicht erst, gegen ihre Tränen anzukämpfen. „Es ist so schwer für mich, darüber zu sprechen“, sagte der US-Superstar. Dann aber tat es die Speed Queen doch - und redete über ihren kürzlich verstorbenen Großvater Don Kildow.
„Ich vermisse ihn so sehr, er war ein so wichtiger Teil meines Lebens“, verriet Vonn und schluchzte, Pressedame Megan Harrod reichte ihr tröstend ein weißes Taschentuch. „Es wäre so schön gewesen, wenn er es noch erlebt hätte, aber ich weiß, dass er zuschauen und mir helfen wird“, fügte Vonn mit brüchiger Stimme an: „Ich will für ihn gewinnen!“
Es war ein Auftritt a la Hollywood - typisch Vonn. Don Kildow spielte eine Schlüsselrolle in der Karriere der erfolgreichsten Ski-Rennläuferin der Weltcup-Geschichte. „Ohne ihn würde ich keine Rennen fahren“, hat sie einmal über den Mann gesagt, der ihr das Skifahren auf einem Hügel in Milton, Wisconsin beibrachte. Zu den Spielen hatte sie ihn eigentlich als „Fan“mitnehmen wollen - in das Land, in dem er während des Koreakrieges (1950-53) über zwei Jahre der US-Army gedient hatte. Doch Kildow verstarb am 1. November 2017 im Alter von 88 Jahren - und Vonn schwor sich, in Südkorea für Opa Don Gold zu holen.
„Ich weiß, dass er mich beschützt, das macht mich ganz ruhig“, sagte die 33-Jährige wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier, an der sie erstmals seit ihrer Olympia-Premiere 2002 teilnahm. „Ich will alles aufsaugen, es werden ja wahrscheinlich meine letzten Spiele sein“, sagte Vonn. Sie will in Super-G (17.2.), Abfahrt (21.2.), und Kombination (23.2) starten. Das große Ziel der „Speed Queen“ist Abfahrts-Gold wie 2010 in Vancouver. 2014 konnte sie verletzungsbedingt in Sotschi nicht starten.