„Ich kann mir noch kein Zwickau-Spiel anschauen“
ZWICKAU - Er betrat erstmals seit seinem Abgang das Zwickauer Stadion: Marc-Philipp Zimmermann schaute sich das DFB-Pokalspiel von Dresden gegen Koblenz an. „Zimbo“ist bekanntlich bekennender Dynamo-Fan. Da passte das gut. Er verließ das Stadion mit einem tollen Gefühl - und einem Foto.
„Danke Zimbo! 2014 - 2017“steht darauf. Es zeigt eine Szene aus dem Relegationsrückspiel gegen Elversberg im Mai 2016 in Plauen. Damals stieg der 27-Jährige mit dem FSV Zwickau in die 3. Liga auf - sein größter Erfolg. Sechs Monate später verließ er Zwickau in Richtung Auerbach, weitere acht Monate später wurde er nun vom FSV eher still und leise verabschiedet.
Dass die Verabschiedung nicht eher und nur in diesem Rahmen möglich war, verriet Zimmermann mit zwei, drei Sätzen, die unter die Haut gehen und jeden FSVFan berühren: „Es ist für mich noch nicht wieder möglich, ein Heimspiel der Zwickauer live im Stadion anzuschauen. Das muss ich mir nicht antun. Ich hänge noch viel zu sehr an dem Verein. Das tut weh“, zog „Zimbo“die Augenbrauen hoch und wischte sich mal kurz durchs Gesicht.
In der Regionalliga war er im Aufstiegsjahr zusammen mit Jonas Nietfeld Torschützenkönig mit 15 Treffern, in der 3. Liga kam er meist über die Rolle des Jokers nicht hinaus. Das wurmte ihn, deshalb ging er nach Auerbach. „Es schmerzt immer noch, das wird sich auch in den nächsten zwei, drei Wochen nicht ändern“, gibt er zu.
Am Freitagabend schaute er den Dynamos noch zu, einen Tag später rang er mit seinen Auerbachern den Dresdnern im Testspiel ein 2:2 ab. Da zeigte er sich wieder locker und gutgelaunt. Bei seinem ersten Besuch im Stadion Zwickau steckte ihm noch ein Klos im Hals - ein Kicker mit Herz!
Thomas Nahrendorf