Chemnitzer Morgenpost

Brannte der Unglücksbu­s schon vor dem Aufprall?

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DRESDEN/HOF - Nur Sekunden nach dem Auffahrunf­all brannte der Bus lichterloh. Verschiede­ne Fachleute äußern schon Theorien, wie es zu dem Unglück gekommen sein könnte.

Siegfried Brockmann, Leiter Unfallfors­chung der Versichere­r, hält es für wahrschein­lich, dass der Bus schon vor dem Unfall brannte. Zu B5 sagte er: „Wir sehen, dass der Bus am Rand steht, der Fahrer muss also noch einiges versucht haben, an den Rand zu kommen. Dann sehe ich brennende Teile hinter dem Bus. Das ist schwer erklärbar.“Laut Brockmann ist es zudem schwer zu deuten, warum ein Bus so schnell in Flammen aufgeht, wenn er mit der Vorderseit­e aufprallt.

Ein Kraftfahrt­experte des TÜV Rheinland hält eine abgerissen­e Kraftstoff­leitung für eine mögliche Ursache: „Im Fall eines Unfalls kann es sein, dass eine Kraftstoff­leitung abreißt, der Kraftstoff auf heiße Fahrzeugte­ile gelangt und das Ganze anfängt zu brennen.“Der Tank befinde sich regelmäßig in der Mitte oder im hinteren Bereich und könne 400 bis 500 Liter Kraftstoff enthalten.

Auch menschlich­es Versagen des Busfahrers (55) ist möglich. Aber der Mann, der seit zehn Jahren für das Unternehme­n fuhr, galt als sehr zuverlässi­g. Er war vor vier Jahren sogar für langjährig­es unfallfrei­es und sicheres Fahren vom Bundesverb­and Deutscher Omnibusunt­ernehmer ausgezeich­net worden. Das Fahrzeug selbst war gerade einmal drei Jahre alt und zuletzt im April vom TÜV ohne Beanstandu­ng abgenommen worden.

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Unfallfors­cher Siegfried Brockmann
 ??  ?? Retter konnten viele Opfer nur noch tot aus dem ausgebrann­ten Wrack bergen.
Retter konnten viele Opfer nur noch tot aus dem ausgebrann­ten Wrack bergen.

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