Chemnitzer Morgenpost

War Geldgier das Motiv der „Schwarzen Witwe“?

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Sommerpaus­e im Prozess um das Blutbad von Ebersdorf. In der Chemnitzer JVA wartet die ehemalige Altenpfleg­erin Susan A. (31) auf die Fortsetzun­g des Prozesses. Und immer wieder taucht eine Frage auf: Wie geldgierig war die mutmaßlich­e Mörderin?

Gemeinsam mit ihrem Ex-Liebhaber Jan D. (39) soll sie ihren Ehemann Karl-Ekkehart A. (†58) ermordet haben. Der Grund: Der Mann wollte sich scheiden lassen. Ursula Schirmer (87) verfolgt den Prozess mit Kopfschütt­eln. „Die Angeklagte war meine Pflegerin im betreuten Wohnen“, erinnert sie sich. „Ich bin total schockiert. Sie war immer lieb und hilfsberei­t. Und jetzt ist sie zur Bestie geworden.“Schirmer gegenüber habe Susan A. immer wieder über ihre Vergangenh­eit in Kenia gesprochen. „Ihr sei es dort wirklich schlecht ergangenen. Erst ihr Mann hat sie da rausgeholt. Sie hat immer wieder betont, dass sie nicht viel hat. Als ich vor vier Jahren ins Pflegeheim umgezogen bin, habe ich ihr fast meine gesamte Einrichtun­g überlassen, unter anderem eine Küche mit Elektroger­äten. Niemals hätte ich geahnt, was in ihrem Kopf vorging.“

Auch der Vater des mitangekla­gten Jan D. erhebt schwere Vorwürfe. Sein Sohn war der Frau hörig - vor allem wenn es um Geld ging. Jan-Günther D. (75): „Sie wollte, dass er ein Haus in Frankenber­g für 165 000 Euro kauft. Er hat auch immer wieder nach Geld gefragt, welches er für sie brauchte.“Noch heute sind rund 3 500 Euro bei Freunden offen. Der Vater: „Die Summe zahle ich jetzt ab.“Der Prozess wird am 10. Juli fortgesetz­t. cast/rl

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Brachte ihre Geldgier Susan A. (r.) am Ende als Mörderin vor Gericht?

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