Chemnitzer Morgenpost

Ziegenhage­n völlig losgelöst

„Team glaubt jede Sekunde an sich“

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CHEMNITZ - „Ja, Mann! Alter, Alter! Wie geil, wie geil!“Malte Ziegenhage­n kriegte sich nach dem sensatione­llen Endspurt der Niners gegen Trier, dem 75:67-Sieg und dem Einzug ins Halbfinale gar nicht mehr ein. Wie ein kleines Kind hüpfte er übers Parkett. Als ihn die MOPO zum Interview einfing, hatte der 26-Jährige immer noch Puls 260.

Malte, Sie und Ihr Team haben in den letzten viereinhal­b Minuten 19 Punkte gemacht. Sie lagen zuvor mit acht zurück. Wo kam der Glaube her?

Ziegenhage­n: „Wow! Die Fans haben uns so gepusht, das war so laut. Da glaubst du einfach jede Sekunde an alles, was geht. Gigantisch! Sie stehen hinter uns. Das Team glaubt an sich. Wir stärken uns den Rücken, haben zusammenge­halten, jeder ist für den anderen da. Und das macht uns aus. Wir haben diese Intensität, den Bock auf Basketball. Am Ende waren es wieder die Punkte unserer Großen wie Joe Lawson oder Chris Carter. Was für ein verrücktes Ding!“

Sie haben sehr nervös angefangen, lagen fast immer zurück, sind aber in den letzten Minuten so richtig explodiert. Woran lag das?

Ziegenhage­n: „Wir haben mal wieder ein Stück gebraucht, um uns an den harten Spielstil der Trierer zu gewöhnen. Aber am Ende waren wir mit Selbstbewu­sstsein da, haben uns gesagt, jetzt machen wir die Dinger, stopfen die Bälle rein und reißen das. Es hat sensatione­ll geklappt.“

War dieser Sieg auf den letzten Drücker für den Kopf und von den Emotionen her sogar besser als ein „normaler“Erfolg?

Ziegenhage­n: „Ich denke schon. Ich denke, das hat uns noch mehr zusammenge­schweißt. So eine Partie machen wir nicht alle Tage. Das war ein Hammer. Es war nicht einfach, das war so ein Kampf. Aber wir haben bewiesen, dass wir über fünf Spiele gehen können, unsere Leistung abrufen können. Das zeigt eine Menge.“

Jetzt geht es im Halbfinale gegen Gotha. Sie können aufsteigen, was rechnen Sie sich aus? Ziegenhage­n: „Wir reden nicht über den Aufstieg. Wir gucken erst mal aufs erste Spiel, die müssen erst mal herkommen und gegen uns gewinnen. Dann sehen wir weiter. Wir haben in der Saison dort gewonnen, daheim verloren. Das wird wieder ein enormer Kampf, aber wir glauben an uns.“

Thomas Nahrendorf

 ??  ?? Ab durch die Mitte: Malte Ziegenhage­n (r.) setzt sich gegen Thomas Grün durch und stopft den Ball
in die Reuse.
Ab durch die Mitte: Malte Ziegenhage­n (r.) setzt sich gegen Thomas Grün durch und stopft den Ball in die Reuse.
 ??  ?? Nach dem Sieg gab es bei Malte Ziegenhage­n kein Halten mehr. Er fiel freudetrun­ken seinem Teamkolleg­en Michael Fleischman­n um den Hals.
Nach dem Sieg gab es bei Malte Ziegenhage­n kein Halten mehr. Er fiel freudetrun­ken seinem Teamkolleg­en Michael Fleischman­n um den Hals.
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