Gütschow trauert mit Dynamo: „Habe Häfner viel zu verdanken“
DRESDEN - Sein viel zu früher Tod schockte die schwarz-gelbe Gemeinde: Am Freitag wird Dynamo-Idol Reinhard Häfner (64) in aller Stille beigesetzt. Alte Weggefährten und ehemalige Mitspieler erweisen ihm dann die letzte Ehre. Einer von ihnen wird Torsten Gütschow sein.
„Ich habe Reinhard Häfner so viel zu verdanken. Wir hatten immer ein ganz besonderes Verhältnis“, sagt „Horscht‘l“, der es immer noch nicht fassen kann: „Ich habe es an dem Montag von einem Bekannten aus Dresden erfahren - das war wie ein Hammer. Vier Wochen vorher waren wir noch in Grimma mit der DDR-Traditionsmannschaft, vorher in Warnemünde. Da war er gut drauf, hat positiv in die Zukunft geschaut, war mit sich im Reinen. Auch wenn ich natürlich wusste, dass er krank war.“
Zusammen spielten beide acht Jahre für Dynamo, bevor Häfner 1990 nach der Entlassung von Ede Geyer Cheftrainer wurde. „Er hat immer auf mich gesetzt, mir Selbstvertrauen gegeben. Das werde ich ihm nicht vergessen. Wir sind in die Bundesliga aufgestiegen, ich wurde Torschützenkönig und Fußballer des Jahres - das war mein bestes Jahr, mehr geht nicht.“Dass Häfner 1991 trotz der erfolgreichen Quali entlassen wurde, regt Gütschow noch heute auf. „Das war unmenschlich.“Der gemeinsame Weg ging aber noch einmal weiter. Nach Stationen bei Galatasaray Istanbul, Carl Zeiss Jena und Hannover 96 kehrte Gütschow 1995 nach Sachsen zurück. „Reinhard war beim CFC Trainer und wollte mich unbedingt haben. Wir waren auch eine richtig gute Truppe, aber es lief einfach nicht. Bei Reinhard hat man damals gemerkt, wie unzufrieden er war. Eine Situation, in der für ihn alles - auch familiär - den Bach runter ging.“dilö