Chemnitzer Morgenpost

Geißler: Schwarz-Gelb ist tot gerittenes Pferd

CDU geht auf Distanz zur FDP

-

BERLIN - Gut eine Woche ist die CDU-Pleite bei der Niedersach­sen-Wahl nun alt. Vielen in der Partei dämmert es jetzt langsam, was da auf die Union zukommen könnte, und sie fragen sich: Wie lässt sich so ein Desaster bei der Bundestags­wahl im Herbst vermeiden? Zweifel an der FDP als Koalitions­partner kommen auf.

Der frühere CDU-Generalsek­retär Heiner Geißler rief seine Partei dazu auf, nicht allein auf die Liberalen zu setzen und sich für Koalitione­n mit anderen Parteien zu öffnen. „Die schwarzgel­be Koalition ist ein tot geritte- nes Pferd“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. „Die CDU könnte in fünf weiteren Bundesländ­ern regieren, wenn sie sich für andere Koalitione­n geöffnet hätte, zum Beispiel für Bündnisse mit den Grünen. Die Christdemo­kraten dürfen sich nicht länger an die FDP ketten.“Es bestehe kein Zweifel daran, dass die FDP die CDU mit runterzieh­e.

Geißler warnte, die arbeitnehm­erfeindlic­he Politik der Liberalen drohe auch auf die CDU abzufärben. Das werde vor allem beim Thema Mindestloh­n deutlich. „Die große Mehrheit der CDU will den Mindestloh­n. Aber mit Rücksicht auf den Koalitions­partner wählt man den Begriff Lohnunterg­renze, der von den Menschen anders verstanden wird.“Das sei ein schwerer Fehler der Darstellun­g der eigenen Politik.

Auch der stellvertr­e- tende CDU-Vorsitzend­e Armin Laschet plädierte dafür, dass sich die CDU im Bundestags­wahlkampf stärker von der FDP abgrenzt: „Wer Angela Merkel will, der muss Angela Merkel wählen. Da ist die FDP ein Wettbewerb­er.“

 ?? Foto: dpa ?? Warnt die CDU vor zu viel Nähe zu den Liberalen: Ex-Generalsek­retär Heiner Geißler.
Foto: dpa Warnt die CDU vor zu viel Nähe zu den Liberalen: Ex-Generalsek­retär Heiner Geißler.

Newspapers in German

Newspapers from Germany