Nanomedizin rettet LEBEN
Auch Kreislauf und Darm kommen durch die Bewegung in Schwung, Schmerzen lassen nach. Mit den derzeit verfügbaren und teils mehr als 100000 Euro teuren Anzügen können querschnittsgelähmte Patienten 60 bis 90 Minuten am Stück laufen – langfristig soll die Erfindung den Rollstuhl ersetzen.
Zielgenaue Medikamente treffen in die Zelle
Klein, kleiner, nano: Gerade mal 100 Nanometer groß sind die winzigen MedikamentenTaxis, die in den Labors der Pharmaforscher derzeit entwickelt werden. (Zum Vergleich: Ein Menschenhaar besitzt einen Durchmesser von ca. 50 000 Nanometer). Im Körper des Patienten schleusen die Partikelchen den verabreichten Wirkstoff punktgenau in die kranke Zelle. Der Vorteil: Die Arzneidosis wird reduziert, das Gewebe rund um die Zelle geschont. Den Praxistest erlebt die Nanomedizin gerade in der Krebsbehandlung, etwa am Hirntumorzentrum der Uniklinik Münster. Dort injizieren die Ärzte Patienten mit einem aggressiven Glioblastom Eisenoxidpartikel, die 500-mal kleiner sind als ein rotes Blutkörperchen. Wird das Gehirn dann einem Magnetfeld ausgesetzt, erhitzen sich die magnetischen Partikel, die sich zuvor in den Tumorzellen festgesetzt haben, auf bis zu 70 Grad – die Tumorzellen werden zerstört und empfänglicher für Chemooder Strahlentherapie. Erste Ergebnisse zeigen, dass die NanoTherm-Therapie unheilbar erkrankten Patienten deutlich mehr Lebenszeit schenkt.