Wenn Sorgen niemals enden
V iele von uns kennen das aus eigenem Erleben. Und fast alle aus dem Munde einer liebenden Mutter. Diesen Satz, der so vieles mit einem Mal umschreibt: „Immer, wenn ich ein Martinshorn höre, fährt mir eine schreckliche Angst in die Glieder!“Die Angst, dass einem der Kinder etwas zugestoßen sein könnte. Ein schwerer Unfall. Eine plötzliche Krankheit. Oder gar der Tod. Und wie groß dann immer die Erleichterung, wenn alle wieder gesund zu Hause sind und keinem wirklich etwas zugestoßen ist! Dann legt man sich ins Bett. Beruhigt und glücklich, dass alles in Ordnung ist.
Dieses Gefühl kennen RTL-Wetterexperte Christian Häckl und seine Frau Aline schon lange nicht mehr. Ihre Sorgen um ihren zwölfjährigen Sohn Fabio hören mit dem Schlafengehen nicht auf und sind auch beim Aufwachen immer noch da. Fabio leidet an Neurofibromatose. Überall im Körper des Jungen können sich an den Nerven Tumoren bilden. An jeder Stelle und zu jeder Zeit. Fabio hat einen Tumor am Auge und einen im Kopf. Seit er ein Baby ist. Doch solange diese Tumoren nicht wachsen, kann auch nichts passieren. „Wir wissen nie, wie sich ein Tumor entwickelt, wo der nächste wächst, ob er gutartig ist und ob er es auch bleibt“, sagt Christian Häckl, „es ist wie eine Achterbahnfahrt. Das macht diese Krankheit so teuflisch.“Inzwischen hat die ganze Familie gelernt, mit dieser Situation zu leben. Im Laufe der Jahre und nach vielen kritischen Situationen. „Bei Tumoren, die bis zu drei Millimeter groß sind, reagieren wir schon gar nicht mehr…“Denn das Wichtigste ist, dass Fabios Seele im Gleichgewicht ist. Dass er die Liebe seiner Eltern spürt. Dass er sich geborgen weiß. Zu Hause und in der Schulgemeinschaft. Dass er ein normales Kind ist. Nur eben eines mit diesen „doofen Tumoren“. Es liegt in der Hand von uns allen, dass Kinder wie Fabio ein glückliches Leben führen können. Dass sie trotz ihres Leidens nicht ausgegrenzt werden. Unsere Lebensleistung wird nämlich nicht daran gemessen, wie erfolgreich wir als Individuum sind. Sondern daran, wie gut es uns gelingt, die Schwachen zu stärken.
Ein im Herzen eines Apfels versteckter Kern ist ein unsichtbarer Obstgarten.