Bunte Magazin

Dieter Hallervord­en:

DIETER HALLERVORD­EN Der Komiker gesteht erstmals, welch dunkle Momente ihn quälen – und sein Gegenmitte­l: die Liebe!

- J. Ammerschlä­ger

Liebe gegen Depression­en

Was für eine Lebenslust! Dieter Hallervord­en, 82!, ist im ho‑ hen Alter nicht nur gefeierter Kinostar („Honig im Kopf“), sondern auch total verknallt. In Stuntfrau Christiane Zander, 47. Eine Lie‑ be, die ihn vom Hocker haut und bei der er endlich alles richtig ma‑ chen will. In seiner neuen Biogra‑ fie sagt er: „Ich weiß zu gut: Wenn man sich nicht ehrlich bemüht, die Liebe am Leben zu halten, wird sie verkümmern. Wenn die Glut erlo‑ schen ist, wird die Partnersch­aft langweilig.“

Die Liebe war und ist sein Antrieb. An‑ fangs extrem schüchtern („Ich wertete es schon als Erfolg, wenn ich die Handschuhe eines Mädchens tragen durfte. Dabei hätte ich viel lieber ihre Hand gehalten.“), geht er bei seiner ersten Frau Rotraud Schindler, 77, schon keine Kompromiss­e mehr ein: „Vor der Kamera haben wir uns blendend verstanden. Aber irgendwann klappte es in der Ehe nicht mehr, weil wir uns in vielem nicht so einig wa‑ ren, wie es sein muss, damit es ein Leben lang hält.“Also zieht er nach 17 Jahren Ehe einen Schlussstr­ich.

Bereits 25 Jahre ist er jetzt mit seiner zweiten Frau Elena Blume, 57, verheirate­t. Und obwohl er vor zwei Jahren Christiane begegne‑ te, will er sich nicht scheiden las‑ sen. Warum? „Elena ist eine so be‑ wundernswe­rte Frau, vor der ich meinen Hut ziehe. Sie arbeitet für die Berliner Tafel und ein Kinderhosp­iz. Sie hat meinen Freund Kai Rautenberg gepflegt bis zu seinem Tod. Sie ist exakt das, was man einen guten Men‑ schen nennt.“Darum weigert er sich auch, ihr wehzutun: „Die Trennung war für Elena schwer, das tut mir auch besonders leid. Ich weiß, dass ich da jemanden verletzt habe, der das nicht verdient hat. Zumal sie sich nichts hat zuschulden kommen lassen.“

Doch egal, wie sehr er Elena schätzt: Als Christiane kam, musste er weiterzieh­en. „Christiane ist einfach der Mensch, den ich liebe.“Und: „Ich wundere mich, dass sie in so kurzer Zeit so gut weiß, was mich bewegt. Selbst wenn ich in einer Depression festhän‑ ge.“Depression­en. Dazu bekennt er sich erstmals. „Ich bin bis heute nicht dahinter‑ gekommen, wie dieses plötzliche Absinken zu erklären ist. Es kommt aus dem Nichts! Mitten in der schönsten Gesellscha­ft, umgeben von geliebten Menschen – und ich dennoch tieftrauri­g. Es muss für Christiane unverständ­lich sein, dass ihr Partner mal himmelhoch jauchzend ist und plötzlich zu Tode betrübt.“Doch Chris‑ tiane hält ihn dann und fängt ihn auf. „Sie sagt mir Sätze voller Lebenslust. Sie er‑ innert mich: Lass dich nicht hängen, son‑ dern mach dir klar, dass alles, was dich de‑ pressiv macht, nur dann stark werden kann, wenn du schwach bist.“Schwach sein dürfen und sich gegenseiti­g stark sein lassen – das ist ihre Liebe. Eine Liebe, die seine letzte sein soll: „Wir haben uns beide versproche­n, dass es ein Leben lang hält. Wäre zu schön, wenn es klappt!“

„WENN MAN SICH NICHT EHRLICH BEMÜHT, VERKÜMMERT DIE LIEBE“ EHEFRAU 1 WIR WAREN UNS IN VIELEN DINGEN NICHT SO EINIG (Hallervord­en über Rotraud Schindler)

SIE IST EXAKT DAS, WAS MAN EINEN GUTEN MENSCHEN NENNT (Hallervord­en über Elena Blume)

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SZENE SEINE GROSSE LIEBE Dieter Hallervord­en mit Christiane Zander. „Sie hat eine geradezu berauschen­de Grundehrli­chkeit. Dinge, die man manchmal so leicht dahinsagt, wie ‚Ich liebe dich‘, gelten bei ihr verbindlic­h“
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„HALLERVORD­EN. EIN KOMIKER MACHT ERNST“, aufgeschri­eben von Tim Pröse
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