Year Of The Shark
Eine Mischung aus Horror-film, Komödie und Drama sollte es werden. Dafür haben die französischen Regie-zwillinge Ludovic und Zoran Boukherma ihre Darsteller viele Szenen einmal witzig und einmal ernst spielen lassen, um später im Schneideraum das richtige Maß an Komik bestimmen zu können. Mag sein, dass sie für ihren Film einige skurrile Figuren erschaffen haben, komisch ist hier allerdings nichts. Was ist also anders an diesem europäischen Eintrag im Tierhorror-genre? Vielleicht, dass es der unaufregendste Haifilm aller Zeiten ist? Weder die Szenen, in denen das Tier angreift, noch die Musik oder Soundeffekte können das Publikum fesseln. Es geschieht einfach und es ist ok. Auch, dass der Hai im ersten Viertel bereits erfolgreich gefangen wird, um artgerecht ins Indische Meer verfrachtet zu werden, wirkt kaum innovativ. Dies dann noch mit wahrer Liebe unter Rentnern zu verknüpfen, scheint ein Hinweis auf die angestrebte Kernzielgruppe
zu sein. Zum Abschluss gibt’s noch einen Kommentar: „Letztes Jahr war Covid, dieses Jahr ein Hai … und auch die nächste Katastrophe werden wir überstehen.“Das ist ganz nett und passt zum verschlafenen Badeort. Zugleich ist es aber das ermüdende Fazit eines überflüssigen Erzählers, der verdeutlichen möchte, dass es sich um eine Gesellschaftssatire handelt, die das Lot zwischen Panikmache und realer Gefahr widerspiegeln möchte. Das könnte auch funktionieren, wenn der ganze Film nicht
so unglaublich langweilig wäre. Das Potenzial von Komödianten wie Kad Merad, Jean-pascal Zadi und nicht zuletzt Marina Foïs wird hier noch nicht einmal ansatzweise genutzt.