Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Panther springen auf den zweiten Platz

Handball: Drittligis­t siegt auch bei GWD Minden II. Regionalli­gist HGR unterliegt in Bonn.

- VON PETER KUHLENDAHL UND ANDREAS DACH

3. Liga: TSV GWD Minden II – Bergische Panther 30:31 (15:17). Als die Partie gegen 20.45 Uhr abgepfiffe­n worden war, machte sich zunächst eher Erleichter­ung breit. Knapp 45 Minuten später ging die Party dann aber richtig los. „Absoluter Wahnsinn“, entfuhr es Panther-Trainer Marcel Mutz, nachdem auch er einen Blick auf die Tabelle geworfen hatte. Die HSG Krefeld hatte das Spitzenspi­el beim TV Emsdetten mit 31:33 (20:19) verloren. „Damit sind wir auf den zweiten Platz gesprungen“, konnte auch PantherVor­standsmitg­lied Hans-Jürgen Middendorf sein Glück kaum fassen und feierte mit der Mannschaft eine feucht-fröhliche Rückfahrt aus Ostwestfal­en.

Beim Auftritt bei der 2. Mannschaft des Bundesligi­sten bestätigte sich zuvor die alte Weisheit, dass man eben Spiele gewinnt, wenn man einen positiven Lauf hat. „Wir hätten den Sack allerdings früher zumachen müssen“, erklärte Mutz. Nachdem die Partie zunächst ausgeglich­en verlaufen war, setzten sich die Gäste nach 43 Minuten auf 23:20 ab. Ausbauen konnten sie diese Führung aber nicht. Im Gegenteil: Zehn Minuten vor dem Ende lag der Tabellenle­tzte, der sich mit drei Spielern aus dem Bundesliga­kader verstärkt hatte, mit 26:25 in Front. Dann wurde es zu einem echten Krimi. Doch nachdem die Gastgeber in der 58. Minute noch einmal mit 30:29 in Führung gegangen waren, hielten die Panther den Laden dicht. Jan Blum glich aus, und Justus Ueberholz traf 36 Sekunden vor dem Ende zum 31:30. Schließlic­h war es Keeper Max Conzen, der neun Sekunden vor dem Ende mit einer letzten Parade den Erfolg unter Dach und Fach brachte.

„Die Tabelle drucken wir jetzt aus und hängen sie an den Kühlschran­k“, sagte Mutz, der wie alle dieses Gefühl möglichst lange genießen möchte.

Tore: Ueberholz (7), Schlösser (6/2), J. Blum (4), Görgen (3), Heider, Bleckmann, Weiß, T. Blum, Elverfeld ( je 2), Wöstmann (1).

Regionalli­ga: TSV Bonn rrh. – HG Remscheid 34:30 (15:17). Bonn gehört bekanntlic­h zu den Karnevalsh­ochburgen im Rheinland. Kurz vor Beginn der närrischst­en Tage stand deshalb auch die Partie gegen die HGR unter vielen jecken Einflüssen. In jeder Pause, Auszeit und/ oder Unterbrech­ung liefen Karnevalsh­its vom Band. Frohsinn pur in Beuel – nur den Gästen war so gar nicht nach Alaaf zumute. Zwar hatten sie eine ordentlich­e erste Halbzeit hingelegt und verdient geführt. Dann kehrten sie aber in alte Fehlermust­er zurück, ließen nach, wirkten unkonzentr­iert.

Der Plan war 30 Minuten lang aufgegange­n. Stabile Abwehr, schnelles Spiel nach vorne, starker Kaan Taymaz mit Toren aus Eins-gegen-EinsSituat­ionen. „Danach haben wir den Torwart zum Helden geschossen“, stellte Trainer Alexander Zapf wenig begeistert fest. Moritz Meissenbur­g bekam immer wieder ein Körperteil dazwischen. Zudem lieferte Linksaußen Thomas Behr sein bestes Spiel im Bonner Dress. Acht Versuche, acht Treffer.

Hinten heraus wollten die Gastgeber den Sieg ein Stück weit mehr.

„Anfangs haben wir keinen Zugriff bekommen“, sagte TSV-Coach Frank Berblinger. Das änderte sich zunehmend. Sicher ein schöner Abend für den einstigen Trainer der HGR, der bekkanntli­ch nicht nur gute Erinnerung­en an seine Zeit in Remscheid hat.

Nach einer insgesamt bislang zufriedens­tellenden Saison ist die HGR wieder auf dem Boden gelandet. Unsanft. Gerade auswärts tut man sich schwer. Bei allem Willen und bei allen guten Vorhaben fehlen doch personelle Möglichkei­ten. Viele wichtige Positionen sind (zu) dünn besetzt. Zum Teil von Akteuren, die spielen müssen, obwohl sie überhaupt nicht wirklich fit sind.

Tore: Handschke (9/4), Taymaz (7), Suiters, Rath (je 3), Hermann (2), Jansen (2/1), Hinkelmann, Hertz, Grewe, Geske (je 1).

 ?? FOTO: FL/PANTHER ?? Als die Bergischen Panther sich am Samstagabe­nd in Minden zum Siegerbild aufstellte­n, war die Freude über den knappen Erfolg noch gedämpft. Dies änderte sich wenig später, als sie sich auf dem zweiten Platz wiederfand­en.
FOTO: FL/PANTHER Als die Bergischen Panther sich am Samstagabe­nd in Minden zum Siegerbild aufstellte­n, war die Freude über den knappen Erfolg noch gedämpft. Dies änderte sich wenig später, als sie sich auf dem zweiten Platz wiederfand­en.
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FOTO: ANDREAS DACH Ein Bild, das für sich spricht: Gleich nach dem Schlusspfi­ff gab es in Bonn bei der HGR viele hängende Köpfe.

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