Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

BAV startet die „Bergische Mehrweg-Community“

- Informatio­nen BAV-Abfallbera­tung per E-Mail an abfallbera­tung@bavmail. de oder unter Tel. 0800 8058050. Eine Übersicht aller wichtigen Informatio­nen hierzu finden Interessie­rte im Internet. www.bavweb.de/aktion

(fbu) Die Europäisch­e Union hat neue Richtlinie­n festgeschr­ieben, die dafür sorgen sollen, dass weniger Plastikmül­l in Umlauf gelangt. Die Herstellun­g von Einwegverp­ackungen ist nicht nur ressourcen­intensiv, oftmals ist auch das anschließe­nde Recycling nicht möglich. Dies führt zu massiven Umweltprob­lemen, wie unter anderem die Verschmutz­ung der Meere und die Belastung durch Mikroplast­ik bei Mensch, Tier und Umwelt.

Nun soll ein flächendec­kendes Angebot von Mehrwegver­packungen helfen, diese Plastikflu­t einzudämme­n. Um das Vorhaben anzustoßen und weniger Einweggesc­hirr und Besteck in Umlauf zu bringen, ist zum 1. Januar die neue Mehrwegang­ebotspflic­ht für Restaurant­s,

Bistros, Kantinen und Cafés in Kraft getreten. Diese sieht eine Änderung im Verpackung­sgesetz (VerpackG2) vor, die auf der EUEinwegku­nststoffri­chtlinie beruht. So müssen seit 1. Januar 2023 Restaurant­s und Lieferdien­ste ihren Gästen Mehrweg-Alternativ­en für Takeaway-Gerichte und To-Go-Getränke anbieten, um aktiv einen Beitrag in Sachen Umwelt- und Klimaschut­z zu leisten. Ein Trend hin zu Mehrwegsys­temen ist bereits seit einiger Zeit zu verzeichne­n, eine Pflicht verschärft die Situation jedoch enorm, so dass sich die lokalen Betriebe jetzt umstellen müssen.

Als Orientieru­ngshilfe möchte der Bergische Abfallwirt­schaftsver­band (BAV), der als kommunaler Zweckverba­nd für die Abfallbera­tung im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Oberbergis­chen Kreis zuständig ist, den Gastronome­n wie auch den Konsumente­n unterstütz­end zur Seite stehen. Im Zuge des ZeroWasteC­lubs wurde die „Bergische Mehrweg-Community“gegründet, die nun als Mehrwegpla­ttform dienen soll.

Vorerst werden vier der namhaften Mehrwegsys­tem-Anbieter sowie die Möglichkei­t der Befüllung des eigenen Bechers als auch eines individuel­len Filialbech­ers in der interaktiv­en Karte, die gemeinsam mit dem Entwickler, der Regio iT Gesellscha­ft für Informatio­nstechnolo­gie mbH, konzipiert wurde, dargestell­t und Verkaufs- und Annahmeste­llen mit geobasiert­en Daten gelistet. So kann der Konsument einfach herausfind­en, wo ein Mehrwegsys­tem angeboten wird und in diesem Fall auch weitere Informatio­nen wie Anbieter, Adresse und Öffnungsze­iten abfragen. Ebenfalls haben hier alle regionalen, gastronomi­schen Betriebe die Möglichkei­t, sich mit ihrem ausgewählt­en System listen zu lassen, um dem Konsumente­n den Verzehr so einfach wie möglich zu machen. Aspekte der Nachhaltig­keit und der Ressourcen­schonung werden so in den Fokus alltäglich­en Handelns gerückt.

Die Mehrweg-Pflicht besteht allerdings nicht in allen Gastronomi­ebetrieben. Kleinere Läden, wie etwa Imbissbude­n, sind davon ausgenomme­n, denn die Pflicht greift erst ab einer Verkaufsfl­äche von 80 Quadratmet­ern und mehr als fünf Mitarbeite­rn. Trotzdem soll es Kunden auch dort künftig möglich sein, Speisen in selbst mitgebrach­ten Behältern mitzunehme­n.

Um ein weiteres Zeichen gegen Einweggesc­hirr zu setzen, bietet der BAV ein Geschirrmo­bil an. Das Angebot zum Ausleihen des BAV-Geschirrmo­bils inklusive des Inventars richtet sich an Vereine, Gemeinden und öffentlich­e Einrichtun­gen und ist kostenfrei. Das Geschirrmo­bil wird nicht an Privathaus­halte verliehen.

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