Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Auf der Suche nach dem Wow-Effekt
Neben dem Frauen-Zweitligisten HSV Gräfrath steht auch für den TSV Aufderhöhe in der Handball-Oberliga ein wichtiges Heimspiel an.
HSV Solingen-Gräfrath – ESV Regensburg (Frauen). Der HSV weiß noch nicht so wirklich, wo er in der 2. Frauen-Bundesliga steht. Das Heimspiel gegen den TSV Nord Harrislee zum Auftakt wurde dank einer starken Schlussphase mit viel Kraft und Willen unter Dach und Fach gebracht, auswärts beim HC Rödertal war der zweite Saisonsieg greifbar nahe – doch der Aufsteiger setzte sich mit 27:25 durch. „Trotz der Schiedsrichter-Sache und der guten Leistung von Rödertal haben wir uns durch eigene Fehler in Bredouille gebracht“, sagt Trainerin Kerstin Reckenthäler.
Am Samstag kommt mit dem ESV Regensburg ein Gegner, der 2021/22 als Neuling schon stark auftrumpfte, sich mit Marleen Kadenbach noch einmal verstärkte, aber dennoch mit erst einem Zähler dasteht. „Das ist dem Programm geschuldet“, sagt Reckenthäler. Der ESV erreichte gegen Mainz 05 nach einer starken Aufholjagd eine Punkteteilung (28:28). Beim Erstliga-Absteiger Buchholz-Rosengarten – verlustpunktfrei hinter Göppingen und Leipzig Dritter – war Regensburg derweil chancenlos und verlor 27:32.
„Meine Mannschaft ist intakt, uns fehlt nur der Wow-Effekt“, peilt Kerstin Reckenthäler den zweiten Heimsieg an. Sie hat überdies die kleine Hoffnung, dass Vanessa Brandt debütieren kann. Sie trainiert nach ihrem Ermüdungsbruch wieder mit und könnte im besten Fall ein paar Minuten auflaufen. Sehr wahrscheinlich fällt die im Normalfall gesetzte Torhüterin Natascha Krückemeier krankheitsbedingt aus.
Die Statistik spricht für den HSV. In einem denkwürdigen Spiel hieß es in Regensburg im November vorigen Jahres 37:21, das Heimspiel in der Klingenhalle endete hauchdünn im April 31:30.
TSV Bonn rrh. – Bergischer HC (Frauen). Der BHC ist mit drei Zählern voll im Soll, Coach Lars Faßbender ausgesprochen froh über den klaren Heimsieg gegen Überruhr – „auch wenn wir auf den Außenpositionen noch Luft nach oben haben“. Gegen die TSV Bonn, letztes Jahr Dritter und eines der besseren Regionalliga-Teams, müsse seine Mannschaft eine vernünftige Rückzugsphase zeigen und das gute Bonner Spiel über den Kreis verhindern.
HC Gelpe/Strombach – Bergischer HC II. Die Oberbergischen kassierten in Essen eine herbe Packung. „Dem TuSEM II ist alles gelungen“, meint BHC-Coach Mirko Bernau über das erstaunliche 34:24 (21:8). Der BHC zog in der Regionalliga mit 26:29 gegen den Neusser HV den Kürzeren. „Wir können es besser“, weiß Bernau, der auf eine gute Defensiv-Abteilung in Gummersbach baut. Allerdings fällt mit Ivo Santos ein wichtiger Baustein aus – und das sogar zwei Monate. Die Verletzung im Adduktorenbereich stellte sich als schwerer Muskelfaseriss mit Einblutung heraus. Linksaußen Tobias Schmitz muss weiter passen, auf dieser Position meldet sich Sören Berger zurück.
TSV Aufderhöhe – TV Oppum. „Langsam müssen wir mal ein Spiel gewinnen“, sagt Trainer Heino Kirchhoff. „Oppum können und sollten wir zu Hause schlagen.“Die Krefelder haben ein Remis geholt und zwei Spiele verloren, beim TSV steht in der noch jungen Oberliga-Saison die Null. Aki Ktenidis verletzte sich beim Training und wird einige Wochen ausfallen, Tim Becker ist ebenfalls nicht an Bord.
TSV Aufderhöhe II – ETB SW Essen. Alles andere als ein (klarer) Sieg des Verbandsliga-Dritten gegen das Schlusslicht wäre eine große Überraschung. „Geregeltes Training war allerdings nicht möglich“, sagt Aufderhöhes Coach Andreas Brüser.
Solinger TB – Bergische Panther II. Der Verbandsliga-Primus ist leicht favorisiert gegen die Panther, die alle drei Partien mit einem Tor Unterschied verloren haben. „Davon lasse ich mich nicht blenden, ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt Trainer Robert Heinrichs.
VfL Gummersbach – Bergischer HC (A-Jugend). Das 38:38 gegen Burgdorf gilt es, nun zu vergolden. „Wir haben eigentlich immer gegen Gummersbach verloren“, sagt Coach Jens Sieberger. „Irgendwann sind sie fällig.“Sieberger baut beim A-Jugend-Bundesligisten auf eine stabile Defensive – 72 Gegentore in zwei Spielen sind viel. Vor allem dann, wenn es im Angriff einmal nicht so gut laufen sollte wie bisher.