Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Lenneper Oktoberfest fällt auch in diesem Jahr aus
LENNEP Der Verkehrs- und Förderverein zieht die Reißleine und sagt sein Oktoberfest in Lennep ab. Wie der Vorsitzende Klaus Kreutzer mitteilt, fehle angesichts der wieder steigenden Inzidenz-Zahlen die Planungssicherheit für das muntere Treiben im Festzelt. „Vor allem geht die Gesundheit vor. Lennep darf nicht zum zweiten Ischgl werden“, hebt er mit Blick auf den einstigen Corona-Hotspot hervor.
Es ist das zweite Mal, dass die Pandemie den Gastgebern einen Strich durch die Rechnung macht. Bereits 2020 mussten sie wegen des Infektionsgeschehens die Partys im Festzelt absagen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. „Damit gehen uns wertvolle Einnahmen verloren, mit denen wir Projekte in Lennep finanzieren“, bedauert Kreutzer. Als Beispiel führt er den Martinszug an, der trotz allem auch 2021 wieder stattfinden soll. „Denn die Kinder sollen ja nicht unter der Misere leiden“, sagt der Vorsitzende.
Dem gesamten Vorstand sei die Entscheidung nicht leicht gefallen. Aber auch der Plan B komme aus wirtschaftlichen Gründen nicht infrage: Der Verkehrs- und Förderverein
hatte sich als Option grünes Licht von Politik und Verwaltung eingeholt, das Festzelt diesmal an zwei Wochenenden auf der Robert-Schumacher-Straße zu bewirtschaften. Es hätte dann sechs statt drei Partys gegeben.
Die maximale Gästezahl wäre dabei von 3000 auf 1500 Besucher reduziert worden – um mehr Abstand im Partygetümmel zu schaffen. „Wir würden den doppelten Aufwand betreiben, aber die gleichen Einnahmen erzielen“, erläutert Kreutzer, der diese Überlegungen verworfen hat. Denn es sei ohnehin ungewiss, ob angesichts steigender
Corona-Zahlen ein Volksfest „mit Rambazamba“überhaupt Anfang Oktober stattfinden kann. „Denn schon jetzt steigen ja wieder die Inzidenz-Werte. Dabei kommen doch noch zahlreiche Urlauber aus den Ferien zurück“, erwartet er weitere Infektionswellen.
Aus diesen gewichtigen Gründen wäre es verantwortungslos, „weiter zu planen und unkalkulierbare Risiken einzugehen“. Die Menschen in Remscheid und in der gesamten Region „dürfen keinesfalls gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt werden“, begründet Klaus Kreutzer die Entscheidung.