Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Persönliche Beleidigung
Seit einiger Zeit bekomme ich Tobsuchtsanfälle, wenn ich höre, wie unsere Sprache vergewaltigt wird. Ich frage mich, welche Schwachköpfe auf die Idee des Genderns gekommen sind. Ich gehöre zu den voll emanzipierten Frauen, ich habe studiert, ich bin und war berufstätig als selbstständiger Steuerberater (!), ich vertrete schon immer auch in Männerrunden meine Meinung, und ich bin bisher noch nie übersehen, ignoriert oder missachtet worden. Einfach weil ich durch Sprache und Körperhaltung jedem meiner Mitmenschen klarmache, dass ich dies nicht zulasse. Ich habe bei meiner Berufsbezeichnung die männliche Form gewählt, weil diese für mich alles umfasst. Ich habe es nicht nötig, meine Emanzipation durch künstlich hochgepushte Schwachsinnssprache an die große Glocke zu hängen. So wie ich empfinden viele Frauen, die in Ihrem Beruf ihren „Mann“stehen und die es auch nicht nötig hatten, durch eine Frauenquote an ihre Position zu kommen. Wir alle, die ohne Frauenquote an unsere berufliche Position gekommen sind, werden in der Außensicht ebenfalls auf Quotenfrauen reduziert. Jede Frau, die Leistung erbringt und auch entsprechend auftritt, wird alles erreichen können, auch ohne Quote. Davon bin ich fest überzeugt. Also lasst diesen Quatsch. Ich fühle mich durch dieses Gendern persönlich beleidigt.
Monika Gasser-Westenberger Duisburg