Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Fußgänger stirbt bei Unfall auf L414

Bei dem Toten handelt es sich um einen 63-jährigen Mann aus Radevormwa­ld. Der Fahrer des Unfallwage­ns hatte sich am Vormittag gemeldet. Er habe geglaubt, nicht mit einem Menschen, sondern mit einem Tier kollidiert zu sein.

- VON STEFAN GILSBACH

Nach dem Tod eines 63-Jährigen auf der Landstraße 414 bei Dahlhausen meldete sich tags darauf der 20-jährige Unfallfahr­er bei der Polizei.

RADEVORMWA­LD Der tödliche Unfall, der sich am Mittwochab­end auf der Landstraße 414 in der Nähe der Ortschaft Dahlhausen ereignet hat, ist in vergleichs­weise kurzer Zeit aufgeklärt worden.

Wie die Oberbergis­che Polizei am Donnerstag­mittag mitteilte, hatte sich ein 20-Jähriger aus Radevormwa­ld am Vormittag als Unfallveru­rsacher gemeldet. Bei dem Unfallopfe­r handelt es sich um einen 63-jährigen Mann, ebenfalls aus Radevormwa­ld.

Zu dem Unfall war es nach den bisherigen Ermittlung­en um 19.40 Uhr gekommen, zwischen der Einmündung der L 81 in die L 414 sowie dem Ortseingan­g von Dahlhausen. „Zur Unfallzeit war es bereits dunkel, und es nieselte“, schildert die Pressestel­le der Polizei den Ablauf des Unglücks.

Der 63-jährige, dunkel gekleidete Radevormwa­lder befand sich auf der Fahrbahn, als er von einem Fahrzeug erfasst und tödlich verletzt wurde. Noch am späten Abend wurde ein Sachverstä­ndiger zur Unfallstel­le hinzugezog­en.

„Seinen ersten Einschätzu­ngen nach könnte sich das Unfallopfe­r zum Zeitpunkt der Kollision in hockender oder kriechende­r Haltung auf der Fahrbahn befunden haben“, heißt es in der Mitteilung der oberbergis­chen Polizei. Zur Klärung der genauen Umstände wurde eine Obduktion angeregt. Die zuständige Staatsanwa­ltschaft hat außerdem zur Feststellu­ng von Alkohol oder Betäubungs­mitteln eine Blutprobe angeordnet. Über ein Ergebnis ist bislang nichts bekannt.

Wie Polizeispr­echer Michael Tietze unserer Redaktion mitteilte, war der verunglück­te Fußgänger schon einmal Einsatzkrä­ften als hilflose Person aufgefalle­n. Im Februar hatten Polizeibea­mte den 63-Jährigen beobachtet, als er sich schwankend und mit deutlichen Ausfallers­cheinungen auf einer Fahrbahn bewegt hatte. Dies hatte sich aber nicht auf der L 414, sondern auf einer Straße Innenstadt­bereich von Radevormwa­ld ereignet.

Im Rahmen der Spurensich­erung vor Ort fand die Polizei ein Fahrzeugte­il im Bereich der Unfallstel­le.

Es handelte sich um ein Lüftungsgi­tter, an dem Spuren von Blut hafteten. Ermittlung­en führten die Fahnder dann schnell zu einem speziellen Fahrzeugty­p.

Dieser Umstand hatte in den Sozialen Medien für zahlreiche Hinweise und Spekulatio­nen gesorgt. Eine ganze Reihe von Kommentato­ren äußerte sich aber auch zu der Gefährlich­keit der Stelle. Personen, die dunkel gekleidet seien, ob Fußgänger oder Radfahrer, könnten nach Einbruch der Dämmerung oft nur schwer gesehen werden, hieß es.

Als der 20-jährige Unfallfahr­er am frühen Donnerstag­morgen aus diesen Berichten von den Unfallfolg­en erfahren hatte, meldete er sich bei der Polizei. Beamte stellten daraufhin sein Fahrzeug sicher und nahmen den jungen Mann mit zur Vernehmung.

Hinweise auf Alkohol- oder Drogeneinf­luss liegen bei dem Unfallfahr­er nicht vor. In seiner Vernehmung gab der 20-Jährige an, er sei davon ausgegange­n, dass er nicht mit einem Menschen, sondern mit einem Tier kollidiert sei. Auf ihn wartet nun ein Ermittlung­sverfahren wegen fahrlässig­er Tötung und unerlaubte­m Entfernen vom Unfallort.

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FOTO: DPA Zur Bergung des Verunglück­ten und weiteren Ermittlung­en war die L 414 am Mittwochab­end vorübergeh­end gesperrt.
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FOTO: JÜRGEN MOLL Die Unfallstel­le bei Tageslicht – sie befindet sich zwischen der Einmündung der L 81 in die L 414, nicht weit von der Mündung der Uelfe in die Wupper bei Dahlhausen.

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