Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Fußgänger stirbt bei Unfall auf L414
Bei dem Toten handelt es sich um einen 63-jährigen Mann aus Radevormwald. Der Fahrer des Unfallwagens hatte sich am Vormittag gemeldet. Er habe geglaubt, nicht mit einem Menschen, sondern mit einem Tier kollidiert zu sein.
Nach dem Tod eines 63-Jährigen auf der Landstraße 414 bei Dahlhausen meldete sich tags darauf der 20-jährige Unfallfahrer bei der Polizei.
RADEVORMWALD Der tödliche Unfall, der sich am Mittwochabend auf der Landstraße 414 in der Nähe der Ortschaft Dahlhausen ereignet hat, ist in vergleichsweise kurzer Zeit aufgeklärt worden.
Wie die Oberbergische Polizei am Donnerstagmittag mitteilte, hatte sich ein 20-Jähriger aus Radevormwald am Vormittag als Unfallverursacher gemeldet. Bei dem Unfallopfer handelt es sich um einen 63-jährigen Mann, ebenfalls aus Radevormwald.
Zu dem Unfall war es nach den bisherigen Ermittlungen um 19.40 Uhr gekommen, zwischen der Einmündung der L 81 in die L 414 sowie dem Ortseingang von Dahlhausen. „Zur Unfallzeit war es bereits dunkel, und es nieselte“, schildert die Pressestelle der Polizei den Ablauf des Unglücks.
Der 63-jährige, dunkel gekleidete Radevormwalder befand sich auf der Fahrbahn, als er von einem Fahrzeug erfasst und tödlich verletzt wurde. Noch am späten Abend wurde ein Sachverständiger zur Unfallstelle hinzugezogen.
„Seinen ersten Einschätzungen nach könnte sich das Unfallopfer zum Zeitpunkt der Kollision in hockender oder kriechender Haltung auf der Fahrbahn befunden haben“, heißt es in der Mitteilung der oberbergischen Polizei. Zur Klärung der genauen Umstände wurde eine Obduktion angeregt. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat außerdem zur Feststellung von Alkohol oder Betäubungsmitteln eine Blutprobe angeordnet. Über ein Ergebnis ist bislang nichts bekannt.
Wie Polizeisprecher Michael Tietze unserer Redaktion mitteilte, war der verunglückte Fußgänger schon einmal Einsatzkräften als hilflose Person aufgefallen. Im Februar hatten Polizeibeamte den 63-Jährigen beobachtet, als er sich schwankend und mit deutlichen Ausfallerscheinungen auf einer Fahrbahn bewegt hatte. Dies hatte sich aber nicht auf der L 414, sondern auf einer Straße Innenstadtbereich von Radevormwald ereignet.
Im Rahmen der Spurensicherung vor Ort fand die Polizei ein Fahrzeugteil im Bereich der Unfallstelle.
Es handelte sich um ein Lüftungsgitter, an dem Spuren von Blut hafteten. Ermittlungen führten die Fahnder dann schnell zu einem speziellen Fahrzeugtyp.
Dieser Umstand hatte in den Sozialen Medien für zahlreiche Hinweise und Spekulationen gesorgt. Eine ganze Reihe von Kommentatoren äußerte sich aber auch zu der Gefährlichkeit der Stelle. Personen, die dunkel gekleidet seien, ob Fußgänger oder Radfahrer, könnten nach Einbruch der Dämmerung oft nur schwer gesehen werden, hieß es.
Als der 20-jährige Unfallfahrer am frühen Donnerstagmorgen aus diesen Berichten von den Unfallfolgen erfahren hatte, meldete er sich bei der Polizei. Beamte stellten daraufhin sein Fahrzeug sicher und nahmen den jungen Mann mit zur Vernehmung.
Hinweise auf Alkohol- oder Drogeneinfluss liegen bei dem Unfallfahrer nicht vor. In seiner Vernehmung gab der 20-Jährige an, er sei davon ausgegangen, dass er nicht mit einem Menschen, sondern mit einem Tier kollidiert sei. Auf ihn wartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung und unerlaubtem Entfernen vom Unfallort.