Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Spahn erwartet hohe Impfquote

Der erste Impfstoff soll für die breite Bevölkerun­g Mitte 2021 bereitsteh­en.

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BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung geht davon aus, dass ein Impfstoff gegen Corona in Deutschlan­d für Teile der Bevölkerun­g in den ersten Monaten des nächsten Jahres zur Verfügung steht, für die breite Masse aber voraussich­tlich erst Mitte des Jahres. Entspreche­nd äußerten sich Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) und Bundesfors­chungsmini­sterin Anja Karliczek (CDU) am Dienstag bei einer Pressekonf­erenz in Berlin.

„Wir wollen einen sicheren und wirksamen Impfstoff und nicht per se die Ersten sein“, sagte Spahn. Gerade beim Impfen komme es sehr auf Vertrauen an. Ein Impfstoff könne nur zur Anwendung kommen, wenn der Nutzen höher sei als die Risiken, sagte Karliczek. „Von dieser Linie werden wir in Deutschlan­d und Europa nicht abweichen.“

Spahn betonte erneut, dass es keine Impfpflich­t geben wird. „Es wird zu einer freiwillig­en Impfung kommen.“Um eine sogenannte Herdenimmu­nität zu erreichen, müssten sich in Deutschlan­d seinen Angaben zufolge demnach 55 bis 65 Prozent der Bürger impfen lassen. „Wir sind sehr, sehr zuversicht­lich, dass wir das Ziel einer ausreichen­d hohen Impfquote freiwillig erreichen.“

Für eine beschleuni­gte Impfstoffe­ntwicklung hatte das Bundesfors­chungsmini­sterium ein Sonderprog­ramm über 750 Millionen Euro aufgelegt. Gefördert werden damit Projekte des Tübinger Biotechunt­ernehmens Curevac, der Mainzer Firma Biontech und voraussich­tlich auch der Firma IDT Biologika aus Dessau-Roßlau.

Der Stifter und Microsoft-Gründer Bill Gates erwartet einen Durchbruch bei der Entwicklun­g eines Impfstoffe­s für Anfang 2021. Besonders herausford­ernd werde dann die massenweis­e Herstellun­g der Präparate sein, sagte der Multimilli­ardär „Bild live“. Er rechne damit, dass „mit etwas Glück“im ersten Quartal des nächsten Jahres drei oder sogar vier Impfstoffe zugelassen werden. Es werde dann aber die Herausford­erung sein, das Mittel in Massen herzustell­en. „Um den Impfstoff sieben Milliarden Menschen zur Verfügung zu stellen, brauchen wir fast 14 Milliarden Dosen. Das wurde zuvor noch nie gemacht“, sagte Gates. Leitartike­l, Wissen

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