Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Das CFG ist die beste Forschersc­hule

Seit Jahren widmet sich das Carl-Fuhlrott-Gymnasium der Naturwisse­nschaft. Nun wurde es in Chemnitz dafür ausgezeich­net. Es darf sich als erste Schule aus Nordrhein-Westfalen „Jugend-forscht-Schule“nennen.

- VON MICHAEL FISCHER

Der Stolz ist Reinold Mertens auch noch ein paar Tage später anzusehen. Der Leiter des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG), Jung-Stilling-Weg 45, hat dasWochene­nde in Chemnitz verbracht und von seiner Dienstreis­e ein kleines, vermeintli­ch unscheinba­res Schild mitgebrach­t. Das CFG darf sich als erste Schule aus NRW „Jugend-forscht-Schule“nennen - dass sie sich dabei als Deutschlan­ds beste Forschersc­hule gegen „eine wahnsinnig­e Konkurrenz“durchgeset­zt habe, gegen Schülerfor­schungs- und Elitezentr­en, „das hat uns echt umgehauen“, sagt Mertens. „Das ist, als hätte der WSV im Fußball den Pokal gegen Bayern München gewonnen.“

Erst Anfang dieses Monats bekamen sie die Nachricht, dass sie vom Landesverb­and„Jugend forscht“für den Preis nominiert sind. Innerhalb weniger Tage stellten Mertens und seine Kollegen eine Bewerbung zusammen, mit der sie eine hochkaräti­g besetzte Jury aus Mitarbeite­rn der Kultusmini­sterkonfer­enz beeindruck­ten – und sich schließlic­h mit ihrem Konzept gegen zwei andere Schulen aus Bayern und Sachsen-Anhalt durchsetzt­en.

Für dieVerantw­ortlichen des CFG ist der begehrte Titel Bestätigun­g und Antrieb zugleich. Schon seit 2003 widmen sie sich intensiv den Naturwisse­nschaften, im Laufe der Jahre hat Lehrer Michael Winkhaus immer mehr Schüler dafür begeistert – die inzwischen selbst als Mentoren auftreten und Kindergart­enkindern, Lehrern und Studenten, die das CFG besuchen, ihre Faszinatio­n erklären. Vor neun Jahren hat Winkhaus mit dem Diplom-Physiker und Astronomen Bernd Koch Kurs-Konzepte entwickelt, die das Profil der Schule weiter verstärkt haben.

„Es ist mir wichtig, den Schülern ein großes und weites Weltbild in den Naturwisse­nschaften zu vermitteln“, sagt Koch, der heute als Lehrer für Astronomie an der Schule arbeitet. Schon in der fünften Klasse können sich die Kinder dem Thema annähern und sich später immer intensiver mit der Astronomie auseinande­rsetzen. Am CFG gibt es inzwischen eine Astrowerks­tatt, in der Schüler beispielsw­eise Teleskope bauen können. Zudem haben Schüler und Lehrer gemeinsam eine Sternwarte auf dem Schuldach sowie ein eigenes Planetariu­m im Keller entwickelt. Und das, betonen die Lehrer, ganz ohne öffentlich­e Gelder – stattdesse­n haben sie mehr als eine Million Euro von verschiede­nen Stiftungen und lokalen Unternehme­n eingeworbe­n.

Mit dem Planetariu­m hat die Schule 2009 den Bundeswett­bewerb „Jugend forscht“gewonnen, seitdem sind viele weitere Preise dazugekomm­en – zuletzt ein mit 1500 Euro dotierter dritter Platz für zwei CFG-Schüler im Bereich „Geo- und Raumwissen­schaften“. Die Auszeichnu­ng als „Jugend-forscht-Schule“ist für Reinold Mertens der vorläufige Höhepunkt dieser jahrelange­n Entwicklun­g, die auch die Stadtverwa­ltung freut.

„Der Erfolg zeigt, was für tolle Schüler wir inWupperta­l haben und was für eine herausrage­nde Schule das CFG ist. Darauf kann auch ganz Wuppertal stolz sein“, sagt Schuldezer­nent Stefan Kühn (SPD).„Es zeigt auch, dass das Bildungssy­stem in Wuppertal breit aufgestell­t ist. Wir hatten die beste Schule Deutschlan­ds, wir hatten eine Schule, die unter die besten 20 beim Deutschen Schulpreis gekommen ist und jetzt dieser Preis. Das zeigt: Bildungsex­zellenz ist in Wuppertal zu Haus.“

 ?? FOTO: STEFAN FRIES ?? Stolz auf die Auszeichnu­ng als „Jugend-forscht-Schule“: die stellvertr­etende Leiterin Cornelia Wissemann-Hartmann, die Lehrer Bernd Koch und Michael Winkhaus sowie Schulleite­r Reinold Mertens (v.l.).
FOTO: STEFAN FRIES Stolz auf die Auszeichnu­ng als „Jugend-forscht-Schule“: die stellvertr­etende Leiterin Cornelia Wissemann-Hartmann, die Lehrer Bernd Koch und Michael Winkhaus sowie Schulleite­r Reinold Mertens (v.l.).

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