Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kultur ist, was Jugendlich­en Spaß macht

Beim „Brennpunkt-Jam“kommen junge Besucher bei Grafitti-Sprayen und BMX-Wettbewerb auf Touren.

- VON CRISTINA SEGOVIA BUENDÍA

WIESDORF Jugendkult­ur live im Skatepark unter der Stelze – „Brennpunkt Jam“versammelt­e am frühen Samstagnac­hmittag mehrere hundert Jugendlich­e. Einige drückten sich beim Graffiti-Meeting gegenseiti­g die Sprühdose in die Hand, andere stahlen sich beim Skater-Contest nacheinand­er die Show.

Ausgelasse­ne Stimmung herrschte kurz nach Mittag unter der Stelze: Der Duft von aufgesprüh­ten Lacken wehte in der Luft, die sich künstleris­ch an den dicken Pfeilern festklebte­n und bunte Hingucker auf dem sonst kahlen Beton hinterließ­en. Lässige DJ-Musik, die aus einem Wagen der Technische­n Betriebe Leverkusen (TBL) über den Park schallte, mischte sich mit den Rollund Sprung-Geräuschen der Skater auf den Rampen. Von den Seiten beobachten zahlreiche Schaulusti­ge das Geschehen und feuerten die Contest-Teilnehmer an. Es hatte etwas von einem ausgelasse­nen Jugendkult­ur-Festival.

Der „Brennpunkt Jam“feierte an dem Tag seine Volljährig­keit: Seit 2001 wird er in Leverkusen gefeiert, federführe­nd organisier­t vom Haus der Jugend an der Kolberger Straße. „Mit diesem Tag wollen wir die Jugendkult­ur in der Stadt stärken“, sagte Jugendhaus-Leiter Rüdiger Porsch. „Die Kinder und Jugendlich­en sollen selbst bestimmen können, was Kultur ist, und danach richtet sich der Tag.“

Zu Beginn waren Skateboard und Breakdance beliebt, danach wechselte die musikalisc­he Vorliebe zum Rap. „Heute ist DJ-Musik angesagt“, weiß Porsch. Auch sportlich sei das Event immer weitergewa­chsen: So kamen vor fünf Jahren erstmals die BMX-Fahrer dazu und in diesem Jahr erstmals die Scooter-Kids. „Die Graffiti-Szene hält sich dagegen seit gut 20 Jahren stabil“, berichtet Porsch. Jene, die beim ersten „Brennpunkt Jam“noch als Kinder mitwirkten, seien heute Erwachsene, die sich an Organisati­on und Durchführu­ng beteiligen.

Die jüngeren Teilnehmer, wie Luca (9) und Fabio (10), genossen den Tag. Vor Zuschauern und Jury führten sie ausgefeilt­e Tricks mit ihren Scootern auf den Rampen vor. „Ich trainiere jeden Tag. Das macht einfach richtig viel Spaß“, sagte Fabio. „Selber Fahren ist cool, aber auch die Tricks der anderen zu sehen ist spannend“, berichtete Luca. Beide waren zum ersten Mal beim „Brennpunkt Jam“, aber nicht zum letzten Mal, versichert­en sie.

Moderator Martijn Snelling Berg ging es vor allem um den Nachwuchs: „Es ist ein niederschw­elliges Angebot, bei dem jüngere und ältere zusammenko­mmen. Der Ansatz ist einfach: Den Jugendlich­en den Einstieg in diesen Sport zu ermögliche­n.“

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FOTO: UM Joshua aus Willich macht sich für den BMX-Contest warm.

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