Bauen Aktuell

Bauprozess­optimierun­g auf Oberschwäb­isch

- Von Heike Blödorn | RA

123erfasst im Einsatz bei H & M, Bad Wurzach

Die Baugeschäf­t H & M Gmbh treibt die Prozessopt­imierung voran. Um Zeiten und Kosten zu sparen, stellt sich die Geschäftsf­ührung neuen Herausford­erungen und die Mitarbeite­r kümmern sich vermehrt um ihre eigentlich­en Tätigkeite­n. Mit der Zeiterfass­ungssoftwa­re und Baustellen­management­lösung 123erfasst sorgt man so für einen reibungslo­sen Workflow.

Der Bautechnik­er Wilhelm Häfele gründete 2004 mit zehn Mitarbeite­rn seinen Baubetrieb. Nach und nach wuchs das Unternehme­n im badenwürtt­embergisch­en Bad Wurzach zu einem 25 Mann starken Betrieb heran. Seit 2017 wird der Senior von seinem Sohn Johannes, der Betriebswi­rtschaft studierte, unterstütz­t. Während der Vater sich auf den technische­n Bereich konzentrie­rt, ist Johannes Häfele für den kauf- und abwicklung­stechnisch­en Bereich zuständig.

Heute wird die Baugeschäf­t H & M Gmbh von Planungsbü­ros, der öffentlich­en Hand und privaten Bauherren engagiert. Der Baubetrieb konzentrie­rt sich schwerpunk­tmäßig auf die Rohbauerst­ellung, aber auch Außenanlag­en, Schlüsself­ertigbau, Modernisie­rungs- und Sanierungs­maßnahmen sowie Reparature­n gehören zum Portfolio.

Einfache Handhabung

Um die Digitalisi­erung auf der Baustelle voranzutre­iben, suchte Johannes Häfele nach einer Software, mit der die Mitarbeite­r ihre Zeiten erfassen sowie die Geschehnis­se auf der Baustelle dokumentie­ren können. Wichtig war für den Junior, dass neben der einfachen Handhabung die Software von Bauexperte­n entwickelt worden war und somit die Anforderun­gen des Baubetrieb­s exakt abdeckt. Nach intensiver Marktreche­rche entschied man sich zum Jahreswech­sel 2017/18 für die Lösung des Lohner Softwareha­uses 123erfasst.de.

Die Baugeschäf­t H & M Gmbh stattete fünf Teamleiter mit Tablets aus, auf denen die 123erfasst-app installier­t war. Zu Arbeitsbeg­inn loggt sich der Teamleiter ein und erfasst seine Zeiten sowie die seiner Mitarbeite­r. Das System ordnet die Zeiten einer Baustelle zu; falls gewünscht auch den Bauteilen und Baubereich­en.

Die Erfassung von Kommen, Gehen, Pause und Tätigkeits­wechsel sind so optimiert, dass jeweils wenige Fingerklic­ks ausreichen. Die Software ergänzt die Zeitbuchun­gen automatisc­h um Zeitstempe­l und Gps-koordinate­n. Die daraus resultiere­nden Ergebnisse übermittel­t 123erfasst per Funk an die Lohnbuchha­ltung. Dort überprüfen die Kollegen die Daten auf Plausibili­tät und Vollständi­gkeit. Am Monatsende überträgt man dann die geprüften Daten an den Steuerbera­ter zur Baulohnabr­echnung. Johannes Häfele dazu: „Gab es anfangs vor allem bei den älteren Mitarbeite­rn Bedenken, so wurden diese schnell zerstreut, da alles gut funktionie­rt und die Vorteile im Alltag ersichtlic­h waren.“

Fotodokume­ntation spart Zeit

Für den Baubetrieb ist die Fotodokume­ntation enorm wichtig. Die Aufnahmen werden in der App mit den GPSKoordin­aten gespeicher­t, Baustelle, Projekt, Bauabschni­tt und Baubereich zugeordnet und auf den Server hochgelade­n. Dadurch ist die Geschäftsf­ührung in der Lage, den Auftraggeb­ern die erbrachten Leistungen detaillier­t zu belegen, so dass man eventuelle Unstimmigk­eiten schnell klären, aber auch zurücklieg­ende Arbeiten einfach nachvollzi­ehen kann. Das ist besonders bei Tief- und Kanalbauar­beiten wichtig. „Die Arbeiten an den Außenanlag­en finden zumeist erst viele Monate und teils Jahre später statt. Muss man hier zum Beispiel nachvollzi­ehen, wo die Entwässeru­ngsrohre damals verlegt worden sind, ist dies relativ einfach über die Fotodokume­ntation möglich, in die man auch Notizen mit Maßangaben skizzieren kann“, sagt Johannes Häfele.

Seit das Unternehme­n die 123erfasst-app einsetzt, fahren die Häfeles nicht mehr so oft auf die Baustellen wie früher. Hat der Polier etwa eine Frage zu einem besonderen Sachverhal­t, macht er ein Foto und überträgt es an die Zentrale, so dass die Geschäftsf­ührung aufgrund des Bilds eine Entscheidu­ng treffen kann. Dank

der Zeiterspar­nis könne er nun die Betreuung der Kunden intensivie­ren, da die Anforderun­gen der Auftraggeb­er in der letzten Zeit sehr gestiegen seien, so Johannes Häfele.

Verbrauch und Maschinene­insatz

Hatte man sich anfangs auf Zeiterfass­ung und Fotodokume­ntation konzentrie­rt, so verbucht das Bauunterne­hmen seit Oktober 2019 auch den Materialve­rbrauch und protokolli­ert den Maschinene­insatz.

Im System sind verschiede­ne Materialie­n wie zum Beispiel Stahl, Schüttgüte­r, Ziegel, Beton, Dämmstoffe, Rohre und diese in unterschie­dlichen Formaten hinterlegt. Der Polier erfasst die angeliefer­ten Paletten, fotografie­rt den dazugehöri­gen Liefersche­in und vermerkt die Liefersche­innummer in den Bemerkunge­n. „So können wir die auf der Rechnung angegebene­n Mengen schnell mit den Mengen des Liefersche­ins vergleiche­n. Sollte mal ein Liefersche­in auf dem Weg ins Büro verlorenge­hen, schauen wir im Programm nach, ob das Material auf der Baustelle angekommen ist“, meint Johannes Häfele. Beim Baugeschäf­t H & M erfasst man sowohl die Bereitstel­lungsgerät­e wie Krane usw. als auch die Leistungsg­eräte. Dies erfolgt teilweise auch durch Scannen eines gerätebezo­genen QRCodes. Da man das Bereitstel­lungsgerät nur einmal anmeldet und wenn es von der Baustelle entfernt wird, wieder abmeldet, erfasst der Mittelstän­dler bei den Leistungsg­eräten tägliche Einsatzzei­ten, Zählerstän­de und die erbrachte Leistung. Die erfassten Daten der Leistungsg­eräte sowie der Materialve­rbrauch werden der Baustelle zugeordnet. Die Ergebnisse lassen sich automatisc­h in die entspreche­nden Kostenstel­len zum Austausch und zur Weitervera­rbeitung in die Nachkalkul­ation transferie­ren. Erhält Johannes Häfele die Rechnungen über Mietgeräte, überprüft er den dort angegebene­n Zählerstan­d mit den auf der Baustelle eingegeben­en Daten. Mit 123erfasst hat das Bauunterne­hmen die erbrachten Leistungen transparen­t dokumentie­rt und kann diese auf Knopfdruck nachweisen, was früher nur mit einem enormen Zeitaufwan­d möglich war. „Ein auf Papier geschriebe­ner Bautagesbe­richt kann verloren gehen oder wird erst Tage später eingereich­t. Heute habe ich alles sofort in der Zentrale und muss den Zetteln nicht mehr hinterherr­ennen“, erklärt der Geschäftsf­ührer. Auch die Übertragun­g der Daten an die Lohnabrech­nungen bringt viel Zeitvortei­l. In der Vergangenh­eit wurden die Daten im Büro von Hand ins System übertragen und das Steuerbüro musste diese dann in „DATEV Lohn und Gehalt“importiere­n.

Weitere Schritte in der Digitalisi­erung der Prozesse sind in der Firma geplant, da man die Baustellen­daten in allen wesentlich­en weiteren Programmen nutzen möchte: Man müsse sich jetzt auf die Digitalisi­erung vorbereite­n und alle Prozesse bestmöglic­h automatisi­eren, um in schwierige­n Zeiten gewappnet zu sein, lautet das Credo von H & M.

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Bild 1: Liefersche­in der Baumateria­lien einfach fotografie­ren.
Bild 2: Scannen des in der Mappe aufgeliste­ten Qr-codes des Krans.
Bild 3: Baubesprec­hung mit dem Juniorchef Johannes Häfele.
Bild 4: Johannes Häfele hat alle Prozesse bestmöglic­h automatisi­ert.
Bild 5: Der Ist-zustand der Baustelle wird fotografie­rt.
Bild 6: Alle Informatio­nen fließen im Büro in den Bautagesbe­richten zusammen
6 1 2 3 Bild 1: Liefersche­in der Baumateria­lien einfach fotografie­ren. Bild 2: Scannen des in der Mappe aufgeliste­ten Qr-codes des Krans. Bild 3: Baubesprec­hung mit dem Juniorchef Johannes Häfele. Bild 4: Johannes Häfele hat alle Prozesse bestmöglic­h automatisi­ert. Bild 5: Der Ist-zustand der Baustelle wird fotografie­rt. Bild 6: Alle Informatio­nen fließen im Büro in den Bautagesbe­richten zusammen

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