WILLKOMMEN IN DER HANDBALL-HÖLLE!
KLEIN, ABER FEIN – sehr fein. Mit jährlich zwei Millionen Gästeübernachtungen zählt das Lipperland eher zu den touristischen Leichtgewichten. Wer hier Urlaub macht, kann ihn stressfrei genießen. Die Region ist berühmt für die Externsteine, das Hermannsdenkmal, die Handball-Hölle vom Lemgo, inzwischen auch für seine Lavendelfelder. Mit Pickert, der Stratosphäre von Detmold, der hopfenfrischen Thusnelda oder dem Baby-Vulkan wissen dagegen nur wenige etwas anzufangen. Was all das zu bedeuten hat, lesen Sie hier.
1. Kalletal
Wandertour
Waldfreundeweg, Bärenkopfroute, Taller Bergrunde – im idyllischen Tal der Kalle können Wanderer locker zwei Dutzend verschiedene Strecken ablaufen. Einige sind flach, andere überraschend anspruchsvoll. Das
Lipper Bergland, den Teutoburger Wald und das Eggegebirge sollte niemand unterschätzen! Ganz egal, welchen Weg Wanderer einschlagen: Überall erwartet sie viel Wald und Weideland – und hier und da auch Kurioses. Zum Beispiel die Brücke am Herrengraben, die von nirgendwo nach nirgendwo führt. Anno 1753 aus
Natursteinen errichtet, steht sie ohne jeden Straßenanschluss in der Landschaft, teils verschlungen von rankenden Pflanzen. Sehr romantisch. Wie das ganze Kalletal. Tourist-Info, Küsterweg 2, 32689 Kalletal, Tel. 0 52 64-64 41 30, www.kalletal.de
2. Bad Salzuflen
Erlebnis-Gradierwerk
Tief durchatmen! Das 2007 eröffnete, hochmoderne Erlebnisgradierwerk wird kontinuierlich mit reiner Sole aus bis zu 1000 Metern Tiefe berieselt. Ein langer Gang mit Ruhenischen führt in die Sole-Nebelkammer. Das Inhalieren des salzhaltigen Nebels fördert die Selbstreinigung der Atemwege, reduziert Entzündungen im Hals und Rachen sowie in den Bronchien und erleichtert das Atmen. Gut für alle, die Atemwegsbeschwerden
haben. Gut aber auch, um Beschwerden vorzubeugen. Und überhaupt ein herrlich entspannendes WellnessErlebnis.
Parkstraße 20, 32105 Bad Salzuflen,
Tel. 0 52 22-9 52 52 00, www.staatsbadsalzuflen.de, Öffnungszeiten April-Oktober: tägl. 10-18 Uhr, Preise: 4 Euro (Erw.),
2,50 Euro (erm.)
3. Bad Salzuflen
Unterwelt
Es kann sich ganz wohlig anfühlen, in einen Raum eingesperrt zu sein, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Glauben Sie nicht? Dann wird es Zeit für einen Besuch in der Salzufler Unterwelt. Tief unter dem Bahnhof haben Thomas Daubel und Daniel Berkemann zwei „Escape Rooms“eingerichtet, in denen sie zahlende Besucher einschließen und sich selbst überlassen. Natürlich ist alles nur ein ausgeklügeltes, perfekt inszeniertes Spiel, weshalb die freiwillig Eingesperrten auch nicht in Panik verfallen, sondern ihre Gänsehautschauer, die ihnen über den Rücken laufen, so richtig genießen können.
Denn zur Not kommt jemand mit einem Schlüssel und beendet die Gefangenschaft. Um aber die Schmach des Scheiterns zu verhindern, müssen die Eingesperrten Grips beweisen und selbst einen Ausweg aus ihrer eben doch nicht >>
Bad Salzuflen
>> ausweglosen Lage finden. Spannend, witzig – und irgendwie auch ein bisschen gruselig.
Bahnhofstraße 41 (im Bahnhofsgebäude, Eingang am Bahnsteig), 32105 Bad Salzuflen, Tel. 01 701 60 17 50, www.salzuflerunterwelt.de, Preise siehe Internet
4. Lemgo
Schöne Aussicht
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Schöne Aussicht die bevorzugte Adresse der Lemgoer, wenn es um einen Ausflug ins Grüne und eine sommerliche Erfrischung geht. Generationen sind seitdem auf den Hügel nordöstlich von Lemgo gepilgert, um der Hektik der Stadt zu entfliehen, unter alten Baumriesen zu speisen und das ein oder andere Bier zu trinken. Der Schankraum des traditionsreichen Ausflugslokals bietet 40, der Biergarten weitere 100 Plätze – und eine schöne Aussicht über Lemgo. Wie schon der Lokalname verrät. Wobei „schön“ziemlich tiefgestapelt ist. Der Blick ist fantastisch, bei gutem Wetter ist sogar der mehr als 30 Kilometer entfernte Fernsehturm in Bielefeld zu sehen. Wirtin Susanne Weege und ihr Team servieren Kaffee, Kuchen und Herzhaftes – und natürlich Bier, darunter Herforder Pils und König Ludwig aus der Schlossbrauerei Kaltenberg. Ein perfekter Ort, um nach einer Wanderung durch den Staff-Landschaftspark und um das nahe gelegene Rotwildgehege zu einer Erfrischung und Stärkung einzukehren.
Langenfelder Weg 80A, 32657 Lemgo,
Tel. 0 52 6139 60, www.schoeneaussichtlemgo.de, Öffnungszeiten: Mi.Fr. 1720.30, Sa. ab 16 Uhr, So. von 1219.30 Uhr
5. Lemgo
Junkerhaus
Das kunstvoll gestaltete, zweistöckige Fachwerkhaus von 1891 war 21 Jahre lang das Zuhause seines Erbauers, des Malers und Bildhauers Karl Friedrich Junker. Wären ihm nicht anno 1912 eine schwere Lungenentzündung und als Folge davon Gevatter Tod dazwischengekommen, würde der Künstler vermutlich noch heute an der Hamelner Straße 36 residieren. Oder auch nicht. Er wäre inzwischen biblische 174 Jahre alt. Bis zu seinem Ableben arbeitete der
Eigenbrötler und Sonderling am Ausbau des Kleinods, das seinen Namen trägt. Heute ist sein einstiges Wohnhaus ein sehr sehenswertes Gesamtkunstwerk. Führungen finden an jedem letzten Sonntag im Monat (April bis Oktober) statt. Anmeldung erforderlich. Schon von außen ist sichtbar, dass sich der Besuch lohnt. Die Fassade des quadratischen Hauses ist reich verziert, jeder Quadratzentimeter der Fassade ist Kunst. Drinnen warten weitere Überraschungen. Wer den Besuch nicht abwarten kann, schaut sich am besten bei einem virtuellen Rundgang im Internet im Haus des Künstlers um. Hamelner Str. 36, 32657 Lemgo,
Tel. 0 52 6166 76 95, https://museenlemgo. de/junkerhaus, Öffnungszeiten, Führungstermine und Preise siehe Internet
6. Lemgo
Besuch beim HandballBundesligaspiel
Der TBV Lemgo ist eines der absoluten Schwergewichte des deutschen Handballsports. Zu den größten Erfolgen zählen zwei deutsche Meisterschaften, vier nationale Pokalsiege, vier Siege im Supercup, zwei Titel im EHF-Wettbewerb und einer im europäischen Pokalsiegerwettbewerb 1996. In der vergangenen Saison belegte das Team um Trainer, Ex-TBVSpieler und Welt- und Europameister Florian Kehrmann Bundesligaplatz 10. Gästeteams beschreiben die Stimmung in der Halle als „höllisch“, der
TBV kann auch an schlechteren Tagen auf seine Fans zählen. Der Besuch eines Handball-Bundesligaspiels ist ein echtes Erlebnis, das sich Urlauber unbedingt gönnen sollten. Zum Beispiel die Partie Lemgo gegen THW Kiel im Dezember, eines der Top-Teams im deutschen Handball. Selbst die erfahrenen Kieler bekommen in der Handball-Hölle von Lemgo regelmäßig weiche Knie.
Spielort: Phoenix Contact Arena, Bunsenstraße 39, 32657 Lemgo, Infos: TBV Lemgo, Tel. 0 52 6128 83 33, www.tbvlemgolippe. de, Spieltermine siehe Internet
7. Lemgo
Kläschenmarkt
Die Geschichte des Kläschen reicht schlappe sieben Jahrhunderte zurück, bis ins Jahr 1345. Damals hieß er noch Nikolaimarkt, in Anlehnung an die in jener Zeit noch junge, teils noch in Bau befindliche Nikolaikirche an der Papenstraße. Der heutige Kläschenmarkt, ein Mix aus klassischem Volksfest und Weihnachtsmarkt, ist allerdings sehr viel größer als sein Vorgänger. Die kleinen Buden mit Geschenkartikeln und kulinarischem Angebot sowie diverse Fahrgeschäfte stehen entlang der Mittelstraße, rund ums Ostertor, am Kastanienwall, auf dem Parkplatz Bleiche und dem Regenstorplatz. Kurz: Ganz Lemgo wird zum vorweihnachtlichen Marktplatz. TouristInfo, Kramerstraße 1, 32657 Lemgo, Tel. 0 52 619 88 70, www.lemgomarketing. de, Termin: 5.–8. Dezember 2024
Lemgo
8. Lemgo
Hexenbürgermeisterhaus Der Name lässt es schon vermuten: Das Hexenbürgermeisterhaus, 1571 von einem reichen Lemgoer Kaufmann und seiner Frau errichtet, hat eine dunkle Vergangenheit. Im 17. Jahrhundert wurde das repräsentative Bürgerhaus vom Juristen und damaligen Bürgermeister Hermann Cothmann (1629-1683) bewohnt. Er war gefürchtet für sein gnadenloses Vorgehen in den Hexenprozessen des 17. Jahrhunderts, auf sein Konto geht der qualvolle Tod einer ganzen Reihe von Frauen, die er der Hexerei bezichtigte. Daher der ungewöhnliche Name des im Stil der Weserrenaissance errichteten Hauses. Heute nutzt das städtische Museum das reich verzierte Gebäude. Die ständige Ausstellung zeichnet die Geschichte der Stadt von der Gründung über den Beitritt zur Hanse bis zur Reformation sowie die abenteuerlichen Reisen und das Werk des Lemgoer Naturforschers und Arztes Engelbert Kämpfer nach. Und natürlich fehlt auch die Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapitel der Stadtgeschichte nicht: der Hexenverfolgung.
Breite Str. 17-19, 32657 Lemgo,
Tel. 0 52 61-21 32 76, https://museen-lemgo. de/hexenbuergermeisterhaus, Öffnungszeiten: Di.-So. 10-17 Uhr
9. Dörentrup
Schloss Wendlinghausen Das Lipperland ist weiß Gott nicht arm an Herrenhäusern und Schlössern. Eines der prachtvollsten Schlösser der Weserrenaissance steht in Dörentrup. Das Wasserschloss geht zurück auf einen Rittersitz, der zeitweise auch in Besitz des Adelsgeschlechts der von Münchhausen war. 1730 erwarb die Familie von Reden das Schloss mitsamt englischem Landschaftspark und Schlossgut von den Münchhausen, bis heute ist es in ihrem Privatbesitz. Das Anwesen wird häufig für kulturelle Veranstaltungen (Termine siehe Internet) und Trauungen genutzt, der wunderschöne, drei Hektar große Schlosspark ist jederzeit frei zugänglich. Besonderheit: Vor mehr als einem Vierteljahrhundert haben die von Reden die Schloss-Landwirtschaft auf bio umgestellt. Agrarabfälle landen in einer Biogas-Anlage, die das Schloss und Wendlinghausen mit Energie versorgt. Zudem entsteht direkt neben dem Schlosspark das ressourcenschonende Schloss-Energiedorf. Wer Interesse hat, kann hier ein grünes Eigenheim bauen.
Am Schloß 4, 32694 Dörentrup,
Tel. 0 52 65-89 09, http://www.schlosswendlinghausen.de, Öffnungszeiten:
Mo.-Fr. 8-16 Uhr
10. Detmold
Hermannsdenkmal
Hoch oben, auf der Grotenburg im Teutoburger Wald, steht er, der kupferne Hermann, exakt 26,57 Meter hoch, mit zum Kampf erhobenem Schwert in der Rechten und Flügelhelm auf dem gelockten Kopf. Das Hermannsdenkmal von 1875 zählt zu den berühmtesten Denkmälern Deutschlands und ist zugleich mit mehr als 53 Metern das höchste. Es erinnert an den Cheruskerfürsten Arminius, der anno 9 nach Christus in der Varusschlacht ein Achtel des Gesamtheeres des Römischen Reiches vernichtete. Das Gemetzel ist Teil des deutschen Gründungsmythos. Der Blick vom Denkmal hinab auf den Teutoburger Wald ist besonders im Herbst ein Genuss, wenn die Bäume bunte Blätter tragen. Indian Summer im Lipperland – im Wortsinn ein erhebendes Gefühl auf mehr als 380 Metern Höhe! Der Landesverband Lippe hat diverse Führungen und Besichtigungstouren rund um das Hermannsdenkmal im Programm. Unbedingt buchen! Denn Hermann hat sehr viel mehr zu bieten als nur eine grandiose Aussicht.
Grotenburg 50, 32760 Detmold, Tel. 0 52 3162 11 65, www.hermannsdenkmal.de, Öffnungszeiten Sommer: tägl. 10-18 Uhr, Preise: 4 Euro (Erw.), 2 Euro (Kinder 6-14 J.) >>
Dörentrup
>> 11. Detmold
Privatbrauerei Strate
Die Lipper können nicht nur Pickert und Schlachteplatte (siehe Ziel 14), sondern auch Bier. Das beweist die Privatbrauerei Strate seit 1863. Auf der „Speisekarte“für Biertrinker stehen aktuell acht Sorten, darunter der Klassiker, das Detmolder Pilsener, die Variante „Herb“mit einer ExtraPortion Hopfen sowie Landbier, Kellerbier und Weizen. Kleiner Exot im Portfolio ist das blonde Thusnelda, benannt nach der ebenfalls blonden Gattin des Cheruskerfürsten Arminius, der vor 2000 Jahren in der Varusschlacht über die Römer siegte. Thusnelda – gemeint ist hier wieder das Bier – wird als „germanisch erfrischend, mit fein prickelnder Kohlensäure und hopfig und blumig duftend“beschrieben. Wer sich einmal durch die Strate-Sorten trinken möchte, tritt am besten zu einer dreistündigen Brauereibesichtigung in die „Stratosphäre“ein. Nach einer Betriebsführung gibt’s im „Hopfenblütenhäuschen“bei Schweinshaxe und Krautsalat reichlich Bier zum Verkosten und Nachspülen. Alternativ tut es auch ein Bier-Tasting – oder ein Einkauf in Strate’s Bier-Laden. Übrigens: In Detmold ist Brauen Frauensache. Die Geschäfte führen Renate, Friederike und Simone Strate. Alle drei sind ungefähr so blond wie Thusnelda.
Palaisstraße 1, 32756 Detmold, Tel. 0 52 3194 40 00, www.brauerei-strate.de, Brauereibesichtigungen: April bis Oktober von Mo. bis Fr., Anmeldung per Mail, Preis: ab 32,95 Euro
12. Detmold
Residenzschloss
Die Detmolder haben Bernhard III. zur Lippe viel zu verdanken. Unter anderem das wuchtige Residenzschloss im Herzen der Stadt. Es geht zurück auf eine Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, in Auftrag gegeben von ebenjenem Bernhard. Die ging leider 1447 während der Soester Fehde komplett koppheister. Brandschatzen war damals ziemlich angesagt. Der Wiederaufbau begann 1472. Nach den negativen Erfahrungen von 1447 wurde die neue Anlage vorsichtshalber mit Wall und Graben sowie mit Kanonen bestückten Bastionen ausgerüstet. Spätere Baumeister hübschten den Bau im Stil der Renaissance auf, kümmerten sich um den prächtigen Innenausbau und den Barockgarten. Heute sind zwölf authentisch eingerichtete Schlosssäle als Museum zugänglich, darunter der Rote Saal mit prachtvollen barocken Gemälden und der Ahnensaal im Stil der Neo-Renaissance. Hier fühlen sich Besucher beobachtet. Verständlicherweise, denn von den Porträtgemälden an den Wänden sind 17 Augenpaare auf sie gerichtet, Pferde und Kinder nicht mitgerechnet. Einen Vorgeschmack auf das große Starren gibt’s im Internet: Hier sind die früheren Schlossherren nahezu lückenlos versammelt. Schloßplatz 1, 32756 Detmold, Tel. 0 52 317 00 20, www.schloss-detmold.de, Öffnungszeiten: Di.-Fr. 11-13 und 14-18 Uhr, Sa. u. So. durchgehend bis 18 Uhr geöffnet, Preise: 6 Euro (ohne Führung), Schlossführung ab 8,50 Euro
Detmold
13. Detmold
Adlerwarte Berlebeck
Seit 1939 kreisen regelmäßig Geier über Detmold. Das liegt nicht etwa daran, dass die Stadtkassen leer wären, sondern am Ehepaar Kati und Adolf Deppe, das vor 85 Jahren einen Vogelpark auf einer Anhöhe im südlichen Stadtteil Berlebeck eröffnete. Heute wird der Park, in dem mehr als 200 Greifvögel aus 46 Arten leben, von der Stadt betrieben. Den nötigen „Ausflug“bekommen die Raubvögel während der Flugshows. Sie starten täglich um 11 und 15 Uhr. Zuschauer haben also ausgiebig Gelegenheit, den Adlern, Falken und Geiern bei diversen Platzrunden und gewagten Luftmanövern zuzuschauen. Wer noch nie einen Adler aus der Nähe gesehen hat, wird staunen, wie groß die Raubvögel sind. Im Informationszentrum erfahren Besucher viele interessante Details über das Leben der majestätischen Vögel, die Geschichte der Falknerei, den Umgang mit den Tieren und die Rolle des Vogelparks beim Artenschutz. Hangsteinstraße (Besucherparkplatz), 32760 Detmold, Tel. 0 52 31-4 71 71, www. detmold-adlerwarte.de, Öffnungszeiten: tägl. 9.30-17 Uhr, Preise: 8,50 Euro (Erw.), 6,50 Euro (erm.), 5 Euro (Kinder 5-14 J.)
14. Detmold
Gasthaus Zur Ortmühle Schon mal von Pickert gehört? Falls nicht, wird es Zeit für den Besuch einer lippischen Restaurant-Institution: dem Gasthaus „Zur Ortmühle“. Hier wird hausgebackener Lippischer Pickert serviert, ein fluffiger Kartoffelkuchen, aufgepeppt mit Butter, auf Wunsch auch mit Rübenkraut und hausgemachter Marmelade oder Leberwurst. Die kulinarische Köstlichkeit, so etwas wie das „Nationalgericht“der Lipper, war früher ein klassisches Arme-Leute-Essen. Heute sollte niemand das Lipperland verlassen, ohne nicht einmal in das aus Hefe, Milch, Mehl, Eiern, geriebenen Kartoffeln (und eventuell Rosinen) bestehende köstliche Pfannengebäck gebissen zu haben. Alternativ gibt’s etliche weitere gutbürgerliche Gerichte in der Ortmühle: diverse Schnitzel, Rumpsteak, Schlachtplatten mit Wurst aus eigener Herstellung – und den Lippe-Mitte-Teller. Was das ist, erklärt Ihnen der Ortmühlenwirt. Passadestraße 29, 32758 Detmold,
Tel. 0 52 31-2 45 39, www.ortmuehle.de, Öffnungszeiten siehe Internet
15. Lage
LWL-Museum Ziegelei
Mehr als 70 Jahre lang stieg dunkler Rauch aus dem langen Schlot der Ziegelei Beermann in Lage auf. Hier wurden über die Jahrzehnte Millionen Ziegelsteine für den Wohnungs- und Gewerbebau gebrannt. Seit 1979 ist das einst florierende Familienunternehmen Geschichte, doch die historischen Anlagen und Gebäude inklusive der alten Villa Beermann sind komplett erhalten und mittlerweile ein Museum. An Produktionstagen (Termine siehe Internet) können Besucher miterleben, wie hier im Hoffmannschen Ringofen Lehm zu tiefroten Ziegeln gebrannt wird. Die Maschinenhallen – natürlich auch aus handgefertigten Ziegelsteinen errichtet – sind jederzeit zugänglich, ebenso die Villa des Firmengründers Gustav Beermann. Eine Ausstellung zeichnet die Geschichte der Ziegelproduktion nach. Das Museumsangebot wird durch ein Restaurant, einen Shop, Barfußpfad, Spielplatz und einen Picknickbereich mit Tischen und Bänken ergänzt. Perfekt für einen Familienausflug. Sprikernheide 77, 32791 Lage, Tel. 0 52 329 49 00, www.ziegelei-lage.lwl.org/de, Öffnungszeiten: Di.-So. 10-18 Uhr,
Preise: 4 Euro (Erw.), 2 Euro (erm.), Jugendliche bis 17 J. frei
Lage
Detmold
16. Lage
Zuckerfabrik
Die Zuckerproduktion hat in Lippe eine lange Tradition, die bis in die 1860er-Jahre zurückreicht. Die älteste verbliebene Zuckerfabrik steht in Lage. Hier werden jährlich rund 70 000 Tonnen Raffinade und Weißzucker aus Zuckerrüben hergestellt. Hinzu kommen Flüssigzucker, Mischsirup, Invertzucker und Zucker- >>
>> kulör. Die Rübenanbauflächen belaufen sich addiert auf etwa 70 000 Hektar – das entspricht knapp 100 000 Fußballfeldern! Mittendrin steht die Lager Zuckerfabrik, in der während der Zuckerrübenkampagne von Mitte September bis zum Jahresende pausenlos gearbeitet wird. Der Prozess der Zuckerherstellung ist komplex. Vereinfacht erklärt werden die Zuckerrüben gereinigt, zerkleinert und zu Saft verarbeitet. Es folgen die Zuckerkristallisation und das Raffinieren. Wer genauer wissen möchte, wie aus Rüben Zucker wird, kann sich die Produktionsschritte einmal genauer ansehen. Fabrikführungen laufen in der Hochsaison, mitten in der jährlichen Rübenkampagne. Heidensche Str. 70, 32791 Lage,
Tel. 0 52 32-60 20, www.pfeifer-langen. com, Werksbesichtigungen (2,5 bis 3 Stunden) von Oktober bis Mitte Dezember, Anmeldung erforderlich
17. Lage
Petite Provence
Deutschlands größtes Lavendelanbaugebiet liegt bei Detmold. Südlich der Stadt baut Bio-Landwirt Martin Meiwes Lavendel auf mittlerweile gut vier Hektar Fläche an. Ein paar Kilometer nordwestlich, bei Lage, bewirtschaftet die Duftmanufaktur Taoasis weitere fünf Hektar. Während der
Blütezeit im Juli sind die Lavendelfelder eine Touristenattraktion, und auch für die Einheimischen ist die Lavendelblüte in der Lipper „Petite Provence“längst zur fünften Jahreszeit geworden. Und auch jetzt, nachdem die violette Pracht verblasst ist, lockt der Lavendel noch immer Touristen in die Gegend. In Lage verkauft Taoasis diverse, in der Region erzeugte Lavendelprodukte: ätherische Lavendelöle, Duftkompositionen und Naturkosmetik, Raumsprays, Insektenschutz auf Lavendelbasis oder Ingredienzen für Seifen zum Selbermachen und vieles mehr. Das Personal führt Gäste durch den Duftgarten – auch im September gibt es hier noch vieles zu erschnuppern. Im Café nebenan werden französisches Gebäck und sündhafte Kleinigkeiten kredenzt, mit denen Gäste ihren Mittagshunger stillen können. Ein schönes Ausflugsziel, nicht nur zur Lavendelblüte.
Am Duftgarten 1, 32791 Lage,
Tel. 0 52 32-6 90 46 00, www.taoasis.com, Öffnungszeiten siehe Internet
18. Oerlinghausen
Wasserpark Währentrup Exotische Pflanzen, alte Bäume, Steinskulpturen – und Wasser. Viel Wasser. Das sind die Zutaten für den Währentruper Wasserpark in Oerlinghausen.
Er ist so etwas wie der öffentliche Garten des Oerlinghausener Unternehmers Bernhard Schulz, der das rund 40 000 Quadratmeter große Gelände liebevoll gestaltet hat. In Teilen erinnert es an einen englischen Landschaftspark, an anderer Stelle mutet es fast tropisch an. Durch den gesamten Park ziehen sich kleine Wasserläufe, die die sehr unterschiedliche Vegetation miteinander verbinden und auf dicken Natursteinen überquert werden können. Eine ruhige Oase mit plätscherndem Wasser und sirrenden Libellen. Kleiner Wermutstropfen: die unregelmäßigen Öffnungszeiten. Wer in der Gegend ist, sollte einfach auf gut Glück am Park vorbeifahren.
Am Iberg 9, 33813 Oerlinghausen, www.lipperland.de
19. Oerlinghausen
Archäologisches Museum Willkommen in der Steinzeit! Das archäologische Freilichtmuseum zeigt keine staubigen Steinbrocken, in denen Betrachter mit viel Fantasie Werkzeuge unserer Vorfahren erkennen können. Stattdessen wandeln Besucher durch originalgetreu nachgebaute Rentierjäger-Camps und eiszeitliche Siedlungen. Insgesamt sind auf 1,5 Hektar Fläche sechs Baugruppen zu sehen und von innen zu be
darunter ein frühmittelalterliches Hallenhaus. Das archäologische Erlebnis wird umso intensiver, weil die Mini-Siedlungen in Kulturlandschaften der jeweiligen Epoche eingebettet und sogar bewohnt sind: Hier suhlen sich wohlig grunzende Düppeler Weideschweine, die frühmittelalterlichem Borstenvieh sehr ähnlich sehen. In typisch steinzeitlichen Ziegenställen meckern Zicken. Museumsmitarbeiter vermitteln Kenntnisse im Schmieden oder im Bogenbau und -schießen. Highlight: die Wikingertage mit „Living History“-Darstellern und großem Wikingermarkt, dieses Jahr am 14./15. September.
Am Barkhauser Berg 2-6, 33813 Oerlinghausen, Tel. 0 52 02-22 20, www.afm-oerlinghausen.de, Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-18, Sa. u. So. 10-18 Uhr, Preise: 7 Euro (Erw.), 5 Euro (erm.), 16 Euro (Familien)
20. Augustdorf
Dünenpfad
Die Senne, eine der ältesten Binnendünenlandschaften Deutschlands im Süden des Teutoburger Waldes, ist so etwas wie ein Wander-Geheimtipp im Lipperland. Trotz der weitläufigen Heideflächen und Wälder ist sie selbst bei Einheimischen wenig bekannt. Umso besser für alle, die beim Wandern ihre Ruhe haben möchten. Der Dünenpfad durch das ausgedehnte Sandgebiet beginnt und endet am Heidehaus am Dachsweg in Augustdorf. Den Weg weisen gut sichtbare Sandsteine – hier kann sich niemand verlaufen. Buchstäblicher Höhepunkt ist eine hölzerne Aussichtsplattform mit Blick auf das Dünenfeld. Bei gemütlichem Tempo dauert die vier Kilometer lange Tour etwa eine Stunde. Picknick-Pause nicht mit eingerechnet.
Start und Ziel: Dachsweg 1, 32832 Augustdorf, Info-Tel. Teutoburger Wald Tourismus: 05 21-96 73 32 50, www.teutoburgerwald.de
21. Blomberg
Schloss
Die Soester Fehde machte dem trutzigen Schlossbau aus dem 13. Jahrhundert anno 1447 ebenso den Garaus wie Blomberg. Die Einwohner machten sich sofort an den Wiederaufbau ihres Heimatortes, und auch „Die Blume“, ihre geschätzte Burg, erstand in neuer Pracht, diesmal als zweigeschossige Dreiflügelanlage. So steht die „Blume“noch heute da, am Westrand der Altstadt, mit einem imposanten Stück sehr gut erhaltener Stadtmauer. Heute ist die Burg in Besitz der Stadt Blomberg. Aktuell sind die Innenräume nicht zugänglich, wohl aber der Schlosshof und der gesamte Außenbereich. Ein sehenswertes Stück Lipper Geschichte. Burg 1, 32825 Blomberg, Auskunft bei der Tourist-Info, Neue Torstraße 9,
32825 Blomberg, Tel. 0 52 35-5 02 83 42, www.blomberg-die-nelkenstadt.de
22. Lügde
Köterberg
Mit 496 Metern ist der Köterberg die höchste Erhebung in Lippe. Der Gipfel ist nicht bewaldet, entsprechend weit reicht der Blick: in den Harz, Richtung Hermannsdenkmal und Porta Westfalica und nach Kassel. Der Name Köterberg hat übrigens nichts mit Hunden zu tun. Vermutlich geht er auf die „Kotten“zurück, die ärmlichen Behausungen von Hirten, die früher die karge Gegend besiedelten. Die alten Hütten sind Geschichte, stattdessen stehen ein Fernmeldeturm und das Köterberghaus auf dem Gipfel des Höhenzugs. Letzteres wird heute als Ausflugslokal genutzt. Hier serviert Inhaberfamilie Brand Deftiges wie „Schnitzelvariationen“sowie Kaffee und Kuchen. Das Restaurant und Café ist bei Bikern sehr beliebt. Das liegt weniger daran, dass von hier aus geführte Kräuterwanderungen starten, sondern eher an den kurvenreichen Straßen, die auf den Gipfel führen.
Restaurant & Café Köterberg 17, 32676 Lügde, Tel. 0 52 83-6 59, www.koeterberg. de, Öffnungszeiten: tägl. ab 9 Uhr
Blomberg
23. Schieder-Schwalenberg
Stadt der Impressionisten und Landschaftsmaler
In den 1830er-Jahren wird Europas Kunstwelt von einem neuen Trend erfasst: Statt Landschaftsbilder im Atelier zu malen, zieht es Künstlerinnen und Künstler ins Freie, hinaus aus den großen Kunstmetropolen Berlin, Amsterdam, Düsseldorf oder Kopenhagen. Plötzlich sind kleine Prosichtigen, >>
>> vinznester angesagt: Worpswede, Ahrenshoop – oder Schwalenberg im Lipperland. Viele Impressionisten und Landschaftsmaler nutzen die Sommermonate für die sogenannte Pleinair-Malerei, das Arbeiten unter freiem Himmel. Andere lassen sich dauerhaft auf dem Land nieder. Schwalenberg punktet mit unberührter Natur, im Wortsinn malerischen Feldern, Wäldern, Wiesen und Mooren, sanften Hügeln und nicht zuletzt mit uralten Fachwerkhäusern, engen Gassen und der Burg. Die Schwalenberger Künstlerkolonie existierte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Wer heute durch den Ort und die Gegend spaziert, wird sofort verstehen, was die Kunstschaffenden an Schwalenberg so faszinierte. In den Sommer- und Herbstmonaten finden laufend Malereikurse statt, während deren sich Besucher in der PleinairMalerei versuchen können. Tourist-Info, Domäne 3, 32816 SchiederSchwalenberg, Tel. 0 52 82-6 01 10, www.kulturagentur-online.de, Termine und Preise siehe Internet
24. Horn-Bad Meinberg
Externsteine
Pro Jahr besuchen etwa eine halbe Millionen Naturfreunde die Externsteine im Tal der Wiembecke bei Horn-Bad Meinberg. Keine Überraschung, denn die 40 Meter hoch aufragende Sandstein-Felsformation im Herzen Lippes zählt zu den spektakulärsten Naturdenkmälern Deutschlands. Einige der insgesamt 13 Steine sind begehbar, zwei gar durch eine schmale Brücke miteinander verbunden – nichts für Höhenängstliche. Wer aber mutig ist, wird mit einem herrlichen Ausblick auf Bergheiden, Erlen-, Eschen- und Buchenwälder sowie Moorflächen belohnt. Besonders spektakulär: der Wackelstein. Er ruht seit Menschengedenken auf Fels Nr. 4, obwohl er sich bedenklich gen Abgrund neigt. Um die Steine ranken sich etliche Mythen. Viele halten sie für ein germanisches Heiligtum, manche für eine Sternwarte der Kelten. Andere schreiben den Externsteinen außergewöhnliche Kräfte
zu. Als sehr wahrscheinlich gilt die Theorie, dass die Felsen Rückzugsort mittelalterlicher Mönche umliegender Klöster waren. Dafür sprechen die in den Sandstein geschlagenen Grotten, die ihnen als Unterschlupf gedient haben könnten. Dafür spricht außerdem ein Steinrelief, das zeigt, wie Jesus vom Kreuz genommen wird. Ein frühes, von Mönchenhand erschaffenes 3D-Graffito. Eine mystische Gegend, die sich für eine Wanderung anbietet und bis heute Rätsel aufgibt. Infozentrum Externsteine, 32805 Horn-Bad Meinberg, Tel. 0 52 34-2 02 97 96, www. externsteine-info.de, Öffnungszeiten:
10-18 Uhr, Preise fürs Besteigen der Steine: 4 Euro (Erw.), 2 Euro (Kinder 6-14 J.)
Horn-Bad Meinberg
25. Steinheim
„Vulkänchen“
Südlich von Sandebeck, im Teutoburger Wald, ragt ein graublauer Basaltfels aus der üppigen Vegetation. Er ist der sichtbare Teil eines Vulkanits, eines Baby-Vulkans, dessen Lavagang gewissermaßen in der Erdkruste ste
cken geblieben ist. Ein Ausbruch blieb dem „Vulkänchen“mangels Kraft verwehrt. Nach Schätzungen von Vulkanologen entstand der BabyVulkan vor sieben bis vierzehn Millionen Jahren – ganz schön alt für ein Baby. Trotz seines 300 Meter tief in die Erde führenden Schlots wird auch in Zukunft keine Gefahr von ihm ausgehen. Vermutlich wird er es niemals zu einem Vulkankegel bringen. Für Vulkane gilt halt wie für Menschen: Manche werden nie erwachsen.
Infos: Naturpark Teutoburger Wald, Tel.
0 52 31-62 79 61, www.naturpark-teuto burgerwald.de, Lage: südlich der Leopoldstaler Straße, Steinheim-Sandebeck
26. Bad Driburg
Gräflicher Park
Das Lipperland und Ostwestfalen sind berühmt für ihre prächtigen Parkanlagen. Sie gehen zurück auf die vielen Gutshöfe, Herrenhäuser, Schlösser und Kurorte der Region. Und wenn Sie schon in der Nähe sind, sollten Sie einen Abstecher nach Bad Driburg (Kreis Höxter) machen und sich den Gräflichen Park anschauen.
Angelegt im englischen Stil, erstreckt er sich über rund 65 Hektar Fläche. Highlights sind die bis zu 300 Jahre alten, knorrigen Solitärbäume, ein Bereich mit Damwild und Kamerunschafen sowie mehrere Themengärten. Einen davon hat Piet Oudolf gestaltet, aktuell einer der international angesagtesten Landschaftsgärtner. Der Niederländer hat nicht etwa ein Tulpenfeld erschaffen, sondern mit mehr als 15 000 Stauden und Gräsern eine harmonische, urwüchsig wirkenden Fläche gestaltet. Eine
Augenweide, und zwar im Wortsinn. Brunnenallee, 33014 Bad Driburg, Tel.
0 52 53-9 52 30 www.graeflicher-park.de, Öffnungszeiten: April bis Oktober 9-18 Uhr, Preise: 7,50 Euro (Erw.), 4 Euro (erm.), Jugendliche bis einschließlich 13 Jahre frei
Bad Driburg
Bad Driburg
27. Bad Driburg
Leonardo Glass Cube
Es kommt nicht oft vor, dass es Touristen in ein Industriegebiet verschlägt. In der alten Glasbläserstadt Bad Driburg ist dies völlig normal. Denn am Wendehammer der Industriestraße im Stadtteil Herste steht ein futuristisches Gebäude, das wie eine MarsBasisstation aussieht. In dem supermodernen, organisch geformten und rundum verglasten Kubus präsentiert der Glashersteller Glaskoch die Produkte seiner PremiumMarke Leonardo: Trinkgläser für Wasser, Wein, Sekt, Whisky, Karaffen, Vasen, Schalen, Schüsseln, TischAccessoires, Glaskunst, Geschirr und DesignObjekte. Das Interieur des preisgekrönten Baus ist so spektakulär wie seine transparente, stützenlose Hülle. Die lichtdurchfluteten, geschwungenen Räume gehen fließend ineinander über. Die Besichtigung – auch von außen – ist ein Erlebnis. Noch mehr Glaskunst aus 600 Jahren hiesiger Glasbläsergeschichte ist im Glasmuseum (www.glasmuseumbaddriburg.de) zu sehen. Industriestraße 23, 33014 Bad Driburg,
Tel. 0 52 53-8 60, www.leonardo.de, Besichtigung nach telefonischer Anmeldung
Jens Lehmann
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