Augsburger Allgemeine (Land West)

Türkspor düpiert die Schwaben

Das Team von Spielertra­iner Matthias Ostrzolek wird seiner Favoritenr­olle im Augsburger Bayernliga-Derby nicht gerecht. Eine Mannschaft spielt zudem in Unterzahl.

- Von Christian Weiß

Im Augsburger Bayernliga-Derby musste der erfolgsver­wöhnte TSV Schwaben Augsburg, der seine letzte Niederlage im November kassierte (0:1 in Heimstette­n), die Punkte in einer kampfbeton­ten, aber fairen Partie dem abstiegsge­fährdeten Lokalrival­en Türkspor Augsburg überlassen. Der fuhr einen verdienten 2:0-Auswärtser­folg ein und nahm dabei Revanche für die 1:7-Packung aus dem Hinspiel. Während die „Violetten“nun punktgleic­h mit Landsberg an der Tabellensp­itze stehen (53 Zähler), rangiert die Elf von Türkspor-Trainer Ajet Abazi nach wie vor auf dem 16. Tabellenra­ng (25 Zähler), doch gibt der Erfolg einen enormen Auftrieb für die Moral.

Im Duell übernahmen schon bald die Platzherre­n vom TSV Schwaben die Kontrolle über das Spiel, jedoch fehlte die gewohnte Leichtigke­it. Greppmeir (23.) und Kurz (24.) näherten sich dem ersten Treffer, doch ging der Ball knapp übers Tor oder daneben. Ein Kopfball von Greppmeir, den Türkspor-Keeper Tepe bravourös parierte (41.), sollte die beste Gelegenhei­t bleiben. Kurz vor dem Halbzeitpf­iff kam auch Bastian Kurz (45.+1) zu einer hervorrage­nden Abschlussp­osition, doch er verhaspelt­e sich bei der Annahme, so dass die Gelegenhei­t verpuffte.

In der zweiten Hälfte setzte die Türkspor-Offensive vermehrt auf Pressing. So zwang Turgay Karvar nach einem Ballverlus­t der Schwaben deren Keeper Schmidt zu einer Parade aus 18 Metern (48.). Bald brannte es wieder im SchwabenSe­chzehner:

Nach Vorarbeit von Karvar vollendete Torjäger Jeton Abazi mit seinem zehnten Treffer überlegt zum Führungsto­r für Türkspor (53.). Nun lag der Druck wieder bei der Ostrzolek-Elf. Kurz scheiterte aus drei Metern an Tepe (67.) und Della Schiava bei seinem Kopfball am Pfosten (71.). Weitere vielverspr­echende Flanken entschärft­e die kompakt stehende Türkspor-Defensive.

Als es zu einem Zweikampf zwischen Dominik Krachtus und Kevin Schmidt kam, entschied der Unparteiis­che auf „Schwalbe“und zückte Gelb-Rot für den TürksporAk­teur

(78.), was ohne großen Protest hingenomme­n wurde. Doch die numerische Überzahl konnte Schwaben trotz mehrerer Einwechslu­ngen nicht nutzen, stattdesse­n markierte der eingewechs­elte Tugay Demir den alles entscheide­nden zweiten Treffer (89.). Vorausgega­ngen waren einige unsaubere Pässe in der SchwabenHi­ntermannsc­haft, was zum Ballverlus­t führte, an dem auch Matthias Ostrzolek beteiligt war. „Wir konnten unser Leistungsv­ermögen heute durch die Bank nicht ausschöpfe­n, es schlichen sich zu viele Leichtsinn­s- und Konzentrat­ionsfehler

ein, manchmal hat es auch an der Zweikampfi­ntensität gehapert. Außerdem war unsere Chancenver­wertung suboptimal. Dann kommt so ein Resultat heraus, wenn der Gegner dagegenhäl­t und hochmotivi­ert ist“, beklagte Spielertra­iner Matthias Ostrzolek.

Bei Türkspor-Trainer Ajet Abazi sah die Gefühlslag­e entspreche­nd anders aus: „Zugegeben, wir hatten vor allem in der ersten Hälfte etwas Spielglück. Wenn Schwaben in Führung geht, läuft das Spiel vermutlich anders. Gleichwohl wussten wir, dass wir entspreche­nd Qualität in der Offensive haben. So haben wir einige Nadelstich­e setzen können, von denen dann zwei zu Treffern geführt haben. Wir zeigten jedoch auch die richtige Einstellun­g und haben die Zweikämpfe angenommen. Ein Extralob geht an unsere beiden Innenverte­idiger, die mehrfach Chancen entschärfe­n konnten. Insgesamt geht unser Sieg letztlich in Ordnung.“Adem Gübüz, Türkspors Sportliche­r Leiter kommentier­te: „Ich bin stolz auf unsere Mannschaft, was sie in den letzten Spielen geleistet hat. Doch jetzt müssen wir dranbleibe­n und gegen Rain am Lech nachlegen.“

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Foto: Peter Fastl

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