Augsburger Allgemeine (Land West)
Wenn der Hund Giftiges frisst
Tödliche Köder für Ratten und Schneckenkorn: Im Fall, dass Bello solcherlei Gefährliches aufsammelt, startet ein Wettlauf mit der Zeit. Und die Besitzer können viele Fehler machen.
Osterfeuer können für Tiere zur tödlichen Falle werden Osterfeuer sollte man kurz vor dem Entzünden unbedingt umschichten – denn für viele Tiere wird es sonst zur tödlichen Falle. Darauf weist der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hin. Der Hintergrund: Wildtiere wie Hasen, Igel und Spitzmäuse nutzten die aufgeschichteten Reisighaufen als Unterschlupf. Unter Umständen brüten sogar Vögel in ihnen. Totholzhaufen dienen zudem Insekten und Amphibien als attraktive Lebensräume. Wer nicht auf das traditionelle Feuer verzichten möchte, sollte das Material also am Tag des Anzündens also vorsichtig umschichten. So haben Bewohner die Möglichkeit, sich einen neuen Unterschlupf zu suchen. Tierfreunde können aber auch darüber nachdenken, Schnittholz und Reisig gar nicht erst zu verbrennen. So nehmen sie wilden Tieren gar nicht erst den Lebensraum. (dpa)
Für Hundebesitzer ist es ein Albtraum: Der Liebling schnappt irgendwo etwas Giftiges auf und befindet sich kurze Zeit später in Lebensgefahr. Zwei Stoffe, die zu den häufigsten Vergiftungen beim Hund führen, sind Schneckenkorn und Rattengift. Das Schneckenkorn (Metaldehyd) wird erst in der Kombination mit der Magensäure zum wahren Gift. Der neu entstandene Stoff zerstört Schleimhäute und wandert ins Gehirn. Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, starker Speichelfluss bis hin zu epileptischen Anfällen sind die wichtigsten Symptome. Anders beim Rattengift (Cumarin): Es greift in die Blutgerinnung ein, die Symptome treten erst zwei bis vier Tage nach der eigentlichen Vergiftung auf. Es kommt zu Blutungen aus Maul und Nase.
Was ist zu tun, wenn der Hund etwas Giftiges gefressen hat? Fahren Sie sofort zu einem Tierarzt! Wenn möglich, nehmen Sie von der gefressenen Substanz etwas mit (beispielsweise die Packung mit dem Gift oder Reste des Köders). Wenn der Hund erbricht: Schauen Sie sich Farbe und Konsistenz genau an. Noch besser: Packen Sie etwas vom Erbrochenen ein und nehmen Sie es mit. Gifte wie Rattengift oder Schneckenkorn müssen in der EU beispielsweise mit warnenden Farbstoffen versehen sein, die auch noch in den Hinterlassenschaften des vergifteten Hundes zu sehen sind. Bitte unternehmen Sie nichts auf eigene Faust. Erbrechen auslösen durch die Methode „Finger in den Hals“funktioniert beim Hund nicht und kann je nach Gift die Sache noch verschlimmern. Das gilt auch für die Eingabe von Milch oder Öl.
Der Tierarzt wird versuchen, das Gift so schnell wie möglich aus dem Körper zu entfernen. Welche Therapie er anwendet, richtet sich nach Art des Giftes, Menge und nach dem Zeitraum, der seit dem Fressen vergangen ist. Er kann den Magen entleeren oder den Darm, er kann mit Medikamenten versuchen, eine Aufnahme des Giftes zu unterbinden, kann harntreibende Mittel verabreichen und mit einer Infusion die Tätigkeit der Nieren beschleunigen, um das Gift auf diesem Weg abzutransportieren. In manchen Fällen kommen auch Gegengifte zum Einsatz wie zum
Beispiel Vitamin K bei Rattengift. Manchmal werden von Hundehassern sogar Köder ausgelegt. Dann wird es besonders kompliziert, denn bei Ködern weiß man nie, welches Gift verwendet wurde. Es wird auch nur selten ermittelt, denn Analysen ins Blaue ohne einen Ansatzpunkt sind zwecklos.
Sogar Gifte wie Arsen wurden schon gefunden. Hier Tipps zum Schutz vor Vergiftungen:
1. Üben Sie mit dem Hund, dass er nichts vom Boden aufnehmen darf. Beispiel: Er muss Sitz machen und darf erst beim Okay des Besitzers ans Futter. Hundeschulen helfen beim Training gern weiter.
2. Nehmen Sie einen Snack mit, damit der Hund ein gefundenes Fressen hergibt und tauscht.
3. Üben Sie, dem Hund jederzeit das Futter wegzunehmen (auch aus dem Maul!).
4. Seien Sie beim Spaziergang mit voller Aufmerksamkeit bei Ihrem Liebling, sodass Ihnen nicht entgeht, wenn er etwas frisst.