Augsburger Allgemeine (Land West)
Niemeier hat noch lange nicht genug
Bei den US Open trifft sie jetzt auf die Nummer 1
New York Nach ihrem nächsten Überraschungscoup bei den US Open befürchtete Jule Niemeier eine kurze Nacht mit viel Kopfkino und ganz wenig Schlaf. „Ich mache mir immer noch mal Gedanken über das Match und gehe Situationen durch“, sagte die Tennisspielerin nach ihrem Achtelfinaleinzug beim Grand-Slam-Turnier in New York und ergänzte seufzend: „Ich hoffe, dass ich vor drei Uhr einschlafen kann.“
Das Gute ist: Die 23-Jährige dürfte mit einem Lächeln eingeschlafen sein. Ihr 6:4, 7:6 (7:5)-Sieg in der dritten Runde gegen die favorisierte Chinesin Zheng Qinwen sei „eine taktische Meisterleistung“gewesen, sagte ihr Trainer Christopher Kas. Auch Niemeier war nach dem „extrem schwierigen Match“in der Nacht zum Sonntag vollauf zufrieden. „Dass ich das ohne Satzverlust gewinnen konnte, ist etwas sehr Positives. Daraus sollte ich sehr viel Selbstvertrauen mitnehmen“, sagte die Wimbledon-Viertelfinalistin: „Jetzt geht es gegen eine große Spielerin, da freue ich mich drauf.“
In der Runde der besten 16 wartet am Montag keine Geringere als die Weltranglistenerste Iga Swiatek. „Das ist extrem cool“, sagte Niemeier bei Eurosport. Swiatek erwartet einen „großartigen Kampf“– ohne jedoch genau zu wissen, was da auf sie zukommt. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht viel von ihr“, gab die Polin zu.
Während Niemeier erst am Anfang ihrer Profikarriere steht, erlebte Serena Williams bei den US Open einen emotionalen Abschied. Nach ihrem Drittrunden-Aus gegen die Australierin Ajla Tomljanovic ließ sich die 23-malige Grand-Slam-Turniersiegerin zwar ein kleines Hintertürchen für eine Rückkehr offen („Man weiß nie“), doch ihre Aussagen und Danksagungen hatten „Goodbye“-Charakter. (dpa)