Augsburger Allgemeine (Land West)
Oxford ist Klassenbester
FCAEinzelkritik Hinter dem FC Augsburg liegt eine Bundesliga-Spielzeit mit mehr Tiefen als Höhen. Konstanz in den Leistungen fehlte. Entsprechend fallen die Noten im Saisonzeugnis aus.
Den Klassenerhalt in der FußballBundesliga hat der FC Augsburg einmal mehr geschafft. Doch die Leistungen in der abgelaufenen Spielzeit waren doch eher ernüchternd. Das spiegelt sich im Saisonzeugnis der einzelnen Spieler wider. Bestnoten verdient sich diesmal keiner der Akteure.
Torhüter
● Rafal Gikiewicz (Einsätze 34/Benotet 34) War in der Vorsaison ein Garant für den Klassenerhalt. Zeigte auch in der abgelaufenen Runde ordentliche Leistungen, parierte aber seltener überragend. Note 3,1
Abwehr
● Robert Gumny (28/26) Als Rechtsverteidiger gesetzt. Musste in der Vorrunde teils als Innenverteidiger aushelfen. Bringt technische Fähigkeiten mit, leistete sich aber teils folgenschwere Aussetzer. Note 3,7
● Raphael Framberger (23/12) Wesentlich dynamischer als Gumny, allerdings technisch weniger beschlagen. Vor allem unter Druck wirkt er mit Ball hektisch. Mehr Ergänzungsals Stammspieler. Note 3,8
● Jeffrey Gouweleeuw (29/29) Beständig in seinen Auftritten. Zeigte selten überragende Leistungen, bewegte sich aber auf einem konstant hohen Niveau. Auf den Kapitän war mit ganz wenigen Ausnahmen Verlass. Note 3,4
● Reece Oxford (30/30) Mit Abstand die Entdeckung der abgelaufenen Saison. Hat mit seinen Verteidigungskünsten das Interesse anderer Klubs auf sich gezogen. Wenig überraschend FCA-Profi mit bester Durchschnittsnote. Note 3,0
● Felix Uduokhai (13/10) Vor der Saison absolute Stammkraft. Letztlich blickt er auf eine enttäuschende Saison zurück, die von langwierigen Verletzungen geprägt war. Kam nie in den Rhythmus. Note 3,8
● Frederik Winther (4/4) Deutete teils an, warum ihn der FCA aus Dänemark geholt hat. Jugendlicher Unbeschwertheit entsprang mancher Leichtsinn. Ohne Chance auf einen Stammplatz in der Innenverteidigung. Note 3,8
● Iago Bereitete oder leitete manches Tor mit einem beherzten Flankenlauf ein. Andererseits lässt der brasilianische Linksverteidiger defensive Qualitäten vermissen. Nicht vollends überzeugend. Note 3,6
● Mads Pedersen (29/20) Dem flexiblen Spieler mit Danish Dynamite gelang der Durchbruch. Unvergessen sein Treffer-Gewaltakt gegen den FC Bayern. Teils allerdings ganz schwache Auftritte. Note 3,6
Mittelfeld
● Niklas Dorsch (30/28) Hatte Anpassungsprobleme in der Bundesliga. Wurde aber zusehends zum Fixpunkt im zentralen Mittelfeld. Aggressiv im Zweikampf, technisch
versiert. Ballverluste im Spielaufbau wurden im Verlauf der Runde weniger. Note 3,1
● Carlos Gruezo (17/17) Stand nach der Vorrunde kurz vor einem Wechsel. In der Rückserie hingegen setzte Trainer Weinzierl öfter auf den künftigen WM-Teilnehmer, der für ihn typische WadlbeißerEigenschaften zeigte. Note 3,4
● Jan Moravek (17/7) Eine Saison wie so viele für den Mittelfeldspieler. Wiederholt verletzt, ohne jeglichen Spielrhythmus. Sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert werden. Note 4,0
● Tobias Strobl (5/5) Für ihn war die Spielzeit nach elf Partien beendet. Zog sich gegen Wolfsburg einen Kreuzbandriss zu. In den wenigen Partien agierte der Mittelfeldspieler kaum überzeugend. Note 4,4
● Arne Maier (29/23) Im zentralen Mittelfeld mit Spielgestalterqualitäten ausgestattet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gesetzt, dann aber Opfer einer defensiveren Taktik. Mit seiner festen Verpflichtung von Hertha BSC werden beim FCA Hoffnungen auf spielerische Fortschritte in der kommenden Saison verknüpft. Note 3,4
Angriff
● Daniel Caligiuri (28/24) Musste erstmals in seiner Karriere damit zurechtkommen, über einige Wochen hinweg kein Stammspieler mehr zu sein. Hatte lichte Momente, Tempo fehlte ihm allerdings auf seiner rechten Außenbahn. Note 3,8
● Noah Sarenren Bazee (14/1) Hatte sich gerade einen Startelfplatz erarbeitet, als ihn ein Kreuzbandriss aus dem Spiel nahm. Bringt das Tempo für den rechten Flügel mit, ist aber wiederholt verletzt. Note 4,0
● Fredrik Jensen (12/5) Beim Finnen wartet man jede Saison auf seinen Durchbruch. Auch diesmal wartete man vergebens. In der Rückrunde in keiner Partie auf dem Rasen. Note 4,0
● Ruben Vargas (29/29) Bringt Technik und Tempo für seine Position mit. Rief sein Potenzial allerdings kaum ab. Dass er lediglich einen Treffer erzielte, stand sinnbildlich für eine enttäuschende Spielzeit. Note 3,8
● Lasse Günther (5/2) Durfte seine ersten Bundesliga-Minuten absolvieren. Machte positive, vor allem aber negative Erfahrungen. Mit 19 Jahren ein normaler Vorgang. Wird seine Lehren ziehen. Note 4,0
● Andi Zeqiri (22/15) Der Leihspieler kam in der Vorrunde regelmäßig zu Einsätzen und setzte gelegentlich Zeichen. In der Rückrunde hingegen selten auf dem Platz. Note 3,8
● Florian Niederlechner (26/17) Wollte im Winter in die USA wechseln. Trotz etlicher Verletzungen und Ausfallzeiten Top-Scorer des FCA mit je fünf Toren und Vorlagen. Für den Angreifer eine schwierige Spielzeit. Note 3,7
● Michael Gregoritsch (25/18) Erzielte in der Rückrunde sieben seiner insgesamt neun Tore. Damit treffsicherster Augsburger. Hätten dem 28-jährigen Österreicher wohl vor der Saison die wenigsten zugetraut. Note 3,3
● Alfred Finnbogason (10/4) Seine Verletzungsanfälligkeit stand ihm einmal mehr im Weg. Zeigte in genau einer Partie, beim 4:1 gegen Stuttgart, sein Können. Seine letzte Saison beim FCA hätte er sich anders vorgestellt. Note 4,0
● Ricardo Pepi (11/8) Der Rekordtransfer konnte seine Qualitäten ziemlich gut verbergen. Ohne Treffer, auf dem Platz ohne Bindung zu den Mitspielern. Sein erstes halbes Jahr in Europa verlief für ihn äußerst enttäuschend. Note 4,1
● Sergio Cordova (13/3) Hat beim FCA noch einen Vertrag bis Juni 2025, sportlich allerdings wohl ohne Zukunft. In der Vorrunde mit schwachen Auftritten, ab Winter verliehen. Note 4,8
Die Durchschnittsnote ergibt sich aus den Noten in den Spielen. Um dort in die Wertung zu kommen, muss ein Spieler mindestens 30 Minuten im Einsatz gewesen sein.