Augsburger Allgemeine (Land West)
Wird’s noch einmal spannend?
Kreisliga Augsburg Der TSV Dinkelscherben reist zum Derby nach Zusmarshausen und muss im Kampf um Platz eins auf Schützenhilfe hoffen. In Anhausen bleibt der Trainer an Bord. Wo bereits am 10. Juni Trainingsauftakt ist.
Landkreis Vor dem letzten Spieltag in der Fußball-Kreisliga Augsburg ist nur noch eine Frage offen: Wer wird Meister und steigt somit direkt auf? Genau einen Punkt Vorsprung hat der Tabellenführer Kissinger SC auf den Verfolger TSV Dinkelscherben, der im prestigereichen Nachbarschaftsderby beim TSV Zusmarshausen zu Gast ist. Bei allen anderen Klubs aus dem Landkreis wird schon fleißig am Kader für die nächste Saison gebastelt.
● TSV Zusmarshausen TSV Dinkel scherben. „Zus“gegen „Dinkel“mehr Derby geht nicht! Dass die beiden Vereine, deren Sportplätze etwa sieben Kilometer voneinander entfernt sind, am allerletzten Spieltag aufeinandertreffen, sorgt für zusätzliche Brisanz. Schließlich darf man bei den Gästen noch auf die Meisterschaft hoffen, dafür müsste allerdings der Spitzenreiter aus Kissing zuhause gegen den bereits geretteten TSV Schwabmünchen II straucheln - was eher unwahrscheinlich ist. Dinkelscherbens Trainer Michael Finkel sieht das Derby („Guter Gegner, viele Zuschauer“) somit als ideale Generalprobe für die erste Relegationsrunde, in der die Lila-Weißen voraussichtlich am Freitag, 24. März, auf den TSV Lautrach-Illerbeuren (Kreisliga Allgäu Mitte) treffen würde. „Nach so einer überragenden Saison hätte Dinkelscherben den Aufstieg mehr als verdient“, zollt auch Zusmarshausens Chefcoach Herbert Wiest seinem ExKlub Respekt. Der 59-Jährige war gleich dreimal als Trainer auf dem Kaiserberg tätig und schaffte 2011
mit dem TSV Dinkelscherben den Aufstieg in die damalige Bezirksoberliga. Wiest selbst will sich aber viel lieber mit dem Hier und Jetzt beschäftigen, zumal Zusmarshausen derzeit in blendender Verfassung ist und fünf Siege in Folge feierte. Mit Sebastian Müller und Co-Spielertrainer Christian Wink, der ebenfalls eine Dinkelscherber Vergangenheit hat, fallen zwei wichtige Stammkräfte für das Derby verletzungsbedingt aus. Erneut muss es also die junge Offensivabteilung um Luca Jaskolka und Philip Meitinger (vier Treffer in den letzten vier Spielen) richten, der ab dem Sommer jedoch für den Bezirksligisten FC Horgau auf Torejagd gehen wird. Als Ersatz steht Trainerfilius
Florian Wiest (zuletzt VfB Mickhausen) in den Startlöchern, der seinem Vater bereits bei den Stationen in Dinkelscherben, Schwabegg und bei Türk Bobingen gefolgt ist.
SpVgg Westheim SpVgg Lager lechfeld.
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Gegen eine verstärkte Schwabmünchner U23 mussten sich die Kobelkicker am vergangenen Sonntag mit 0:3 geschlagen geben, das Endergebnis stand schon nach 33 Minuten fest. Spielertrainer Thomas Hanselka stufte die Niederlage trotzdem als „unglücklich“ein, schließlich ließ sein Team gleich zweimal eine mögliche Führung liegen. „Nach dem dritten Gegentreffer war die Luft jedoch raus“, so der 36-Jährige weiter. Mit dem Klassenerhalt
in der Tasche hat auch das finale Heimspiel gegen Lagerlechfeld keinen großen sportlichen Wert mehr. Hanselka will deshalb vor allem seinen jungen Spielern Einsatzzeiten ermöglichen. Die Planungen für die kommende Spielzeit laufen bereits auf Hochtouren, bislang sind keine Abgänge zu verzeichnen. Im besten Fall will man den Kader aber gerade in der Breite deutlich verstärken. Hanselka: „Wir sind mit vier bis fünf Spielern im Gespräch, die sportlich und charakterlich gut zu uns passen würden.“
FC Königsbrunn FC Emersacker.
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„Wir wollen unser letztes KreisligaMatch unbedingt gewinnen“, sagt Emersackers Spielertrainer Florian Kempter vor dem Saisonabschluss beim FC Königsbrunn. Der FCE wartet allerdings schon seit sieben Partien auf einen Sieg, in der Vorwoche setzte es auch gegen den Mitabsteiger FC Haunstetten eine 0:2-Niederlage - trotz langer Überzahl in Hälfte zwei. Damit steht fest, dass Emersacker den Gang in die Kreisklasse als Tabellenletzter antreten wird. In 27 Spielen konnte der Aufsteiger nur 14 Punkte sammeln. Zu wenig, um in der Kreisliga zu bestehen. „Eine Klasse tiefer werden wir einen neuen Anlauf nehmen“, richtet Kempter den Blick nach vorne. Größtenteils bleibt der Kader zusammen, lediglich die Brüder Florian und Manuel Bauer haben ihr Karriereende verkündet. Dafür soll Nick Schreiber nach einem Jahr Pause wieder zum Team dazustoßen.
SSV Anhausen TSV Neusäß.
● In Anhausen treffen zum Abschluss zwei Mannschaften aufeinander, die seit Wochen auf dem Zahnfleisch daherkommen. Dass der SSV am vergangenen Spieltag mit 3:4 in Lagerlechfeld verloren hat, ärgert Spielertrainer Benedikt Schmid nicht so sehr wie die beiden Roten Karten für Christian Miller und Johannes Seipt. „Wir wollten eigentlich ohne Rucksack in die neue Spielzeit starten“, so Schmid, der den Anhausern als Coach weiterhin erhalten bleibt. Der 30-Jährige gibt offen zu: „Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Am Ende sind wir zu der Entscheidung gekommen, dass wir nächste Saison noch einmal voll angreifen möchten.“Neu besetzt werden soll der Posten des Co-Trainers, da Martin Wenni aus zeitlichen Gründen nur noch als Spieler zu Verfügung steht. Weiterhin ausfallen wird Stammkeeper und Kapitän Maximilian Wiedemann, bei
dem ein Muskelbündelriss diagnostiziert wurde.
Auch beim Gegner TSV Neusäß will man sich mit dem letzten Aufgebot in die Sommerpause retten. Nach einer ordentlichen Vorrunde, in der die Lohwald-Elf lange auf dem dritten Platz rangierte, fiel plötzlich alles wie ein Kartenhaus zusammen. Lediglich sechs mickrige Zähler sammelte der BezirksligaAbsteiger bisher im Kalenderjahr 2022. Zu keiner Zeit konnten die Abgänge im Winter kompensiert werden, hinzu kam Pech mit Verletzungen und Corona. Auch bei der 2:3-Niederlage in Zusmarshausen saß zuletzt kein einziger Auswechselspieler auf der Bank. Trainer Robert Walch hofft, dass seine Schützlinge den Negativlauf möglichst schnell verarbeiten, denn am 10. Juni steht bereits der Trainingsauftakt zur neuen Saison an.