Augsburger Allgemeine (Land West)
Schöne neue TabletWelt
Marktüberblick Ob Arbeit oder Freizeit: Die digitalen Flachmänner sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch welches Gerät ist für welchen Zweck das richtige? Unsere Klassifizierung anhand aktueller Modelle hilft
Seit gut zehn Jahren gibt es Tablets. Aus dem Freizeit- und Arbeitsalltag sind sie kaum noch wegzudenken. Doch die Kaufentscheidung fällt heutzutage schwer. Extrem vielfältig ist das Angebot, extrem groß die Preisspanne. Also welches kaufen? Das sind die wichtigsten Kategorien mit ausgewählten Modellen.
Die Einsteigerklasse
Ein vergleichsweise kleiner Bildschirm mit geringer Auflösung, wenig Arbeitsspeicher und ein eher langsamer Prozessor – das erwartet Käufer eines Tablets der Einsteigerklasse. Aber auch solche Geräte lassen sich zum Surfen im Internet oder zum Abrufen und Versenden von E-Mails nutzen.
Tablets dieser Kategorie sind also durchaus interessant für Anwender, die beim Fernsehen parallel etwas im Internet nachschauen wollen oder einfach nur ein Zweitgerät suchen. Längeres Arbeiten oder Videoschauen macht hier nicht wirklich Freude. Und auch Spielefans sollten besser mehr Geld ausgeben.
Ein typischer Vertreter ist das „Tab M7“von Lenovo. Es arbeitet mit einem Vierkerne-Prozessor, 1 GByte Arbeitsspeicher und 16 GByte Massenspeicher – hier in Form eines preiswerten, aber eher langsamen „Embedded Multi Chip Package“(eMCP). Verbaut ist ein Bildschirm mit 7-Zoll-Diagonale und mäßigen 1024 mal 600 Bildpunkten Auflösung. Als Betriebssystem kommt Google’s Android zum Einsatz. Ein echtes Kaufargument für Gelegenheitsnutzer ist der Preis von gerade einmal 89 Euro.
Die Mittelklasse
Sie sind nicht zufällig die meistverkauften Tablets: In der Mittelklasse gibt es aktuelle Technik, große Bildschirme mit augenfreundlich hoher Auflösung und ausreichend Speicherplatz. Geräte dieser Kategorie lassen sich extrem vielseitig einsetzen – ob zum Surfen im Internet, zum Spielen oder zum Betrachten und Bearbeiten von Fotos oder Videos. Die Mittelklasse-Tablets kosten 300 bis 500 Euro.
Neben dem klassischen „iPad“von Apple ist das „Galaxy Tab S5E“von Samsung ein typischer Vertreter. Das knapp 500 Euro teure Gerät arbeitet mit einem flotten 2-GHz-Prozessor mit acht Kernen und 128 GByte Speicherplatz für Anwendungen und Daten. Dieser lässt sich mittels Speicherkarte um bis zu 512 GByte erweitern. Der 10,5-Zoll-Bildschirm zeigt 2560 mal 1600 Bildpunkte. Auch die beiden auf Vorderund Rückseite integrierten Kameras lassen sich ernsthaft einsetzen, arbeiten sie doch mit Auflösungen von acht beziehungsweise 13 Millionen Bildpunkten.
Die Oberklasse
Hier gibt es die neueste Technik, die schnellsten verfügbaren Prozessoren, leistungsstarke Kameras und auch hochauflösende Bildschirme. In Verbindung mit einer externen Tastatur lassen sich diese Geräte zu nahezu vollwertigen Laptops ausbauen. Mit ihrer leistungsstarken Grafikelektronik sind Tablets der Oberklasse besonders vielseitig einsetzbar. Videos lassen sich erstellen, aber auch rasante Spiele machen auf diesen Geräten so richtig Spaß.
Das alles hat allerdings seinen Preis, der je nach Bildschirmgröße, Speicherausstattung und verfügbarer Funktechnik durchaus an die 1000 Euro klettern kann. Bestes Beispiel dafür ist das „iPad Air“von Apple. Es kostet aktuell mit 256 GByte Speicherkapazität und Wire
sowie Mobilfunk-Modul knapp 935 Euro. Das 10,9-ZollDisplay zeigt augenfreundliche 2360 mal 1640 Bildpunkte und passt die Farbtemperatur der Umgebung und der Tageszeit an.
Bedienen lässt es sich wahlweise mit den Fingern oder einem zusätzlich erhältlichen Stift. Der verbaute Apple-Prozessor A14 liefert in Vergleichstests die besten Rechenleistungen und die 12-Megapixel-Kamera unterstützt Videoaufnahmen in 4K-Auflösung.
Die Büroklasse
Tablets als vollwertiger Laptop-Ersatz – auch das gibt es. Der Grundgedanke dabei: Ein Tablet bietet mit Bildschirm, Prozessor, Grafikchip und Speicherkapazität alles, was auch ein Laptop benötigt. Eine mehr oder weniger vollwertige Tastatur sowie eine Maus ergänzen das zum vollwertigen Arbeitssystem. Eingaben sind grundsätzlich auch über den Bildschirm möglich.
Besonders konsequent ist Microsoft mit seinen „Surface“-Modellen diesen Weg gegangen. Der entscheidende Vorteil: Hier kommt das Betriebssystem Windows zum Einsatz und damit die dafür erhältliche Software. Zwar gibt es auch für Tablets mit den Betriebssystemen von Apple (iOS) und Google (Android) unzählige Apps. Wer auf Spezialanwendungen angewiesen ist, kommt um Windows aber oft nicht herum.
Das „Surface Pro 7“arbeitet mit einem Intel-Core-Prozessor, verfügt über ein vergleichsweise großes Display mit 12,3-Zoll-Diagonalen und augenfreundlichen 2736 mal 1824 Bildpunkten und lässt sich hinsichtlich Arbeits- und Massenspeiless-LANcher vielfältig konfigurieren. So liegt der Preis für das Modell zwischen 735 und 2005 Euro.
Die Robustklasse
Soll ein Tablet unter extremen Bedingungen wie beispielsweise bei Regen sowie niedrigen oder hohen Temperaturen zum Einsatz kommen oder auch gegen Stürze gewappnet sein, dann scheiden die meisten Seriengeräte schnell. Ein robustes Tablet ist gefragt – so wie das brandaktuelle „Stylistic Q5010“von Fujitsu. Das Gehäuse ist spritzwassergeschützt und staubdicht und erfüllt dabei den IP54-Standard. Verstärkte Ecken und ein Bildschirm aus gehärtetem Glas zum Schutz vor Stößen und verschütteten Flüssigkeiten versprechen besondere Widerstandsfähigkeit.
Damit auch Spezialanwendungen lauffähig sind, arbeitet das FujitsuTablet mit Windows 10 als Betriebssystem. Ein Pentium-Silver-Prozessor von Intel und 1920 mal 1200 Bildpunkte auf dem 10,1-Zoll-Bildschirm runden die Ausstattung ab. Der Preis: ab 899 Euro. Die optionale Dockingstation macht das Tablet zum vollwertigen Laptop.