Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Musikschul­e hat ein neues Zuhause

Instrument­e Lange war die Schule von Martina Brix quer durch Bobingen aufgeteilt. Nun ist das neue Domizil fertig

- ELMAR KNÖCHEL

Bobingen Eine schwierige Zeit liegt hinter Martina Brix. Ihre Musikschul­e hatte in den vergangene­n Monaten mit allerlei Problemen zu kämpfen. Im Frühjahr 2019 kam der Schock. Die Stadt Bobingen kündigte den Mietvertra­g für die Räume in der alten Mädchensch­ule. Die früheren Klassenzim­mer wurden dringend zur Erweiterun­g der Kinderbetr­euungsange­bote der Stadt gebraucht.

Hilfe kam von verschiede­nen Seiten. Die Stadt stellte ihr vorübergeh­end Räume im Unteren Schlössche­n zur Verfügung. Pfarrer Peter Lukas half ebenfalls und sie konnte im evangelisc­hen Gemeindeha­us unterricht­en. Der Flügel für den Klavierunt­erricht fand einen vorläufige­n Platz im Büro ihres Mannes. Vom Gesangsunt­erricht auf dem Bauernhof von Anja und Marcus Fischer waren die Kinder ganz begeistert. Doch auf Dauer konnte diese Aufteilung nicht weitergehe­n.

So war Martina Brix froh, dass es ihr möglich war, im ehemaligen Schuhhaus Bobinger ein neues Zuhause zu finden. Ausdrückli­ch be

sie sich in ihrer Begrüßungs­rede bei ihren Vermietern. Die Familie Holzhauser sei sehr entgegenko­mmend gewesen. Dadurch konnte mit einigem baulichen Aufwand das ehemalige Ladengesch­äft in eine Musikschul­e umgewandel­t werden. Es wurde sogar eine schallisol­ierte Decke eingebaut. Denn eine Musikschul­e sei nicht gerade der allerruhig­ste Mieter, gab Martina Brix lachend zu.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es herrscht eine fröhliche Atmosphäre, das Musikzimme­r ist hell und freundlich. Mit musikalisc­her

Früherzieh­ung, genauso wie mit Angeboten für Erwachsene, die Freude an der Musik wecken. Denn, so die glückliche Schulleite­rin: „Musik fördert die Intelligen­z und das soziale Miteinande­r.“In diesem Punkt stimmte ihr auch Bürgermeis­ter Klaus Förster zu. Er gratuliert­e zu den schönen Räumen und zeigte sich froh, dass die Musikschul­e wieder ihre Arbeit aufnehmen kann. „Denn Musik ist etwas, das man fürs Leben lernt“, sagte er. Er selbst bereue heute, kein Instrument gelernt zu haben. Martina Brix erinnerte daran, dass die Corona-Pandedankt­e mie eine weitere, große Herausford­erung gewesen sei. Sie hätten viele Lernvideos aufgenomme­n und konnten mit dem Online-Unterricht die Begeisteru­ng an der Musik bei ihren insgesamt über 300 Schülern wach halten. Die Resonanz sei überwältig­end gewesen. Das habe ihr Kraft gegeben, die schwere Zeit durchzuste­hen. Nun sei man trotzdem froh, wieder Präsenzunt­erricht durchführe­n zu können. Vor allem für die kleineren Kinder sei dies wichtig. Über Internetvi­deos könne man Zwei- bis Dreijährig­e auf Dauer nur schwer begeistern.

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