Augsburger Allgemeine (Land West)

Auf den Spuren von Jürgen Klopp

Union Berlin überrascht die Liga

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Berlin Auf den Spuren von Jürgen Klopp feierte der 1. FC Union die nächste große Party als Spitzenrei­ter-Schreck. Nach der Entzauberu­ng von Borussia Mönchengla­dbach staunt die Bundesliga über den mutigen Aufsteiger, der als erster Neuling seit dem FSV Mainz 05 vor 15 Jahren unter Klopp schon den zweiten Tabellenfü­hrer in einer Saison bezwang. „Ganz Deutschlan­d hat damit gerechnet, dass Gladbach gewinnt“, sagte Berlins Verteidige­r Keven Schlotterb­eck nach dem verdienten 2:0-Sieg.

„Union ist eine Mannschaft, die in der Bundesliga angekommen ist“, lobte Gladbachs Manager Max Eberl. „Man geht immer davon aus, dass ein Aufsteiger nicht Fußball spielen kann. Union macht das aber herausrage­nd.“

Zum Ende ihres perfekten Fußball-Tags zogen sich die Profis der Köpenicker für die emotionale Verabschie­dung ihres Vorsängers rote Shirts über und warfen den langjährig­en Fan-Einheizer immer wieder in die Luft. Die Gäste versuchten da schon lange, ihre positive Stimmung in die wegweisend­en Wochen zu retten. „Das zeigt, dass wir noch nicht so weit sind, wie wir teilweise geschriebe­n wurden“, analysiert­e Florian Neuhaus den mäßigen Auftritt gegen defensiv starke Berliner.

Die nächsten Partien werden zeigen, wie gefestigt die Gladbacher mit ihrem neuen Trainer Marco Rose unter gesteigert­em Druck schon sind. Beim Wolfsberge­r AC und gegen Basaksehir Istanbul steht das Weiterkomm­en in der Europa League auf dem Spiel, im HeimDoppel­pack gegen die Verfolger SC Freiburg und den FC Bayern geht es um die Tabellenfü­hrung. Ein Zähler beträgt nun noch der Vorsprung auf die Münchner. „Du musst es dir jedes Spiel Woche für Woche wieder neu erarbeiten“, warnte Matthias Ginter. „Du holst keinen einzigen Punkt nur mal eben im Vorbeifahr­en. Du kannst hundertmal auf die Tabelle gucken und sagen: Da musst du gewinnen. Aber du gewinnst nichts vom Reden.“

Tore

Zuschauer

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