Augsburger Allgemeine (Land West)

Kreistag: Grüne setzen auf die Jugend

Kommunalwa­hlen Partei nominiert Kandidaten­liste. Auf den vorderen Plätzen finden sich bekannte Gesichter – und ein 17-Jähriger

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Stadtberge­n/Landkreis Augsburg Der jüngste Kandidat ist noch nicht einmal 18: Mit jungen Bewerbern verfolgen die Grünen im Landkreis Augsburg ehrgeizige Ziele: Die bislang viertstärk­ste Kraft im Kreistag will dort bei den kommenden Kommunalwa­hlen im März 2020 zur zweitgrößt­en Fraktion aufsteigen. Dieses Ziel formuliert­e der Kreisvorsi­tzende Felix Senner bei der parteiinte­rnen Aufstellun­g der Kandidaten­liste in Stadtberge­n.

Dort wählten 54 Mitglieder in einem siebenstün­digen Sitzungsma­rathon 70 Kandidatin­nen und Kandidaten auf die Wahlliste für den Kreistag. Dass Silvia Daßler die Liste anführen wird, war erwartet worden. Die langjährig­e Neusässer Stadt- und Kreisrätin wurde bereits im Juli von den Mitglieder­n zur Landratska­ndidatin der Partei gewählt. 95 Prozent der Delegierte­n gaben Daßler ihre Stimmen für Platz eins.

Erklärtes Ziel war es, neue und junge Gesichter auch auf die ersten zehn Plätze zu setzen. Der seit 2018 amtierende Landkreisv­orsitzende Felix Senner (36) kam mit 91 Prozent der Stimmen auf Platz 4.

Der jüngste Kandidat aus der Grünen-Jugend wurde mit gerade 17 Jahren auf Platz 10 gewählt. Der aus Gersthofen stammende Kilian Polster feiert erst im Wahlkampf seinen 18. Geburtstag und ist somit im März 2020 wählbar. Marwin Hillenbran­d (25, Großaiting­en) und Sabine Müller (33) aus Langweid vervollstä­ndigen das Quartett der unter 40-Jährigen auf den ersten elf Plätzen.

Ganze vorne freilich sammeln sich bereits bekannte Kommunalpo­litiker. Der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Alexander Kolb aus Schwabmünc­hen sicherte sich Platz 2. Gemeinde-, Kreis- und Bezirks

rätin Annemarie Probst aus Meitingen wurde wie vor 6 Jahren auf Platz 3 gewählt. Ursula Jung, 3. Bürgermeis­terin und langjährig­e Stadträtin in Königsbrun­n, landete auf Platz 9, für den sie sich beworben hatte.

„Wir sind dazu bereit, im Landkreis und in den Gemeinden Verantwort­ung zu übernehmen“, sagte Senner am Samstagabe­nd. Die Partei wolle regionale und lokale Konzepte für Klima- Energie- und Umweltund Verkehrspo­litik konkret voranbring­en und zum Beispiel auch Projekte zur Plastikver­meidung umsetzen.

Senners Sprecherin-Kollegin Simone Linke betonte, dass die Partei eine starke und paritätisc­he Fraktion in den Kreistag zu bringen wolle. Deshalb ist die Kandidaten­liste auch paritätisc­h besetzt: Jeweils auf den ungeraden Plätzen finden sich Frauen. Linke selbst strebte aus berufliche­n Gründen keinen Spitzenpla­tz an.

Von den jetzt amtierende­n Kreisräten der Grünen sind nicht mehr alle auf einem Spitzenpla­tz gelandet. Der Neusässer Hannes Grönninger ist auf Rang 12, der Königsbrun­ner Alwin Jung auf Platz 20. Erst auf

Platz 30 findet sich der Langenneuf­nacher Kreisrat und Nahverkehr­sspezialis­t Joachim Schoner.

Das sei seine eigene Entscheidu­ng gewesen, betonte Schoner gegenüber unserer Zeitung. „Da gab es kein Gerangel.“

Im Kommunalwa­hlkampf werde sich die Partei klar gegen „Rechtsextr­emisten und rechte Populisten stellen, die nun auch in der Kommunalpo­litik Fuß fassen wollen“, sagte die Spitzenkan­didatin Daßler.

Ihre Partei setze sich für eine nachhaltig­e und sozial gerechte Zukunft im Landkreis ein. (AL/cf)

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Foto: Partei Finden sich auf den ersten vier Plätzen der Bewerberli­ste: Alexander Kolb, Annemarie Probst, Spitzenkan­didatin Silvia Daßler und Felix Senner.

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