Augsburger Allgemeine (Land West)
Tod durch Pestizide
Tipp des Tages Die Serie „Giftige Saat“spielt zwischen Lobbyismus, Politik und Paranoia
Bei Serien sind Produktionen aus den USA weit vorn. Aber auch solche aus Frankreich sind hin und wieder erfolgreich – wenn auch meistens in bescheidenerem Umfang. Das dürfte bei „Giftige Saat“nicht anders sein. Die neue Arte-Serie startet heute um 21.45 Uhr. Es geht um Pestizid-Lobbyismus in Landwirtschaft und Politik. Doch in den fünf rund einstündigen Folgen spielt sich nicht weniger ab als in gefeierten Serienhits wie dem Politthriller „House of Cards“.
Als der Landwirt Michael (Jan Hammenecker) eines Tages zusammenbricht und kurz darauf in ein Krankenhaus eingeliefert wird, ist der Schock groß. Die Diagnose: Leukämie – Blutkrebs. Sowohl für ihn als auch für seine Familie stellt sich vor allem eine Frage: Hat das von ihnen seit Jahren verwendete Pflanzenschutzmittel etwas mit der Erkrankung zu tun? Michaels alter Freund Guillaume (Laurent Stocker) lässt diese Frage nicht los. Da die Ärzte schweigen, beginnt er, auf eigene Faust nachzuforschen. Als Parlamentsabgeordneter will er sich für ein Verbot von Pestiziden einsetzen und zieht damit den Zorn der Pestizid-Lobby auf sich, die sich im Namen des Agrar-Riesen Saskia vehement gegen eine Gesetzesänderung ausspricht. Die Fronten sind verhärtet, bis ein Todesfall die Karten noch einmal ganz neu mischt.
Die Bilder sind düster, die Geschichte ist komplex. Die Figuren sind ambivalent, und kaum jemand in diesem Spinnennetz aus Paranoia scheint das zu sein, als was er auf den ersten Blick erscheint. In bester Thriller-Manier wird hier ein Geflecht aus Verschwörungen erzeugt, das erst mit der letzten Folge vollends zu durchschauen ist.