Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadt setzt auf „intelligente Ampeln“
Die „Grüne Welle“soll nicht nur auf der Haunstetter Straße für einen besseren Verkehrsfluss sorgen. Woher das Geld kommt
Autofahrer, die häufig in Augsburg unterwegs sind, kennen diese neuralgischen Orte. An der viel befahrenen Haunstetter Straße zum Beispiel steht man häufig im Stau. Wer wartet, hat nicht selten das Gefühl, dass die Ampelschaltungen nicht ideal aufeinander abgestimmt sind. Von einer „grünen Welle“ist wenig zu spüren. Ähnliches gilt für die Verbindung aus der Innenstadt in Richtung Lechhausen – konkret um die Strecke von der Karlstraße bis zur Neuburger Straße.
Die Stadt will diese Probleme nun offenbar lösen und setzt dabei auf ein effektiveres Verkehrsleitsystem auf beiden Straßenzügen. Künftig soll es dort eine grüne Welle geben. Oberbürgermeister Kurt Gribl sagte am Mittwoch, dass eine staatliche Anschubfinanzierung die Umsetzung des Verkehrsprojekts ermögliche. Knapp eine Million Euro fließt aus dem sogenannten „Dieseltopf“nach Augsburg. Das Bundesprogramm „Saubere Luft“wolle dazu beitragen, die Schadstoffbelastung in den Städten zu reduzieren. Weniger Staus seien eine Antwort darauf.
Für beide Straßen werde nun die konkrete Umsetzung ausgearbeitet. Um bereits jetzt Aufträge vergeben zu können, habe Gribl nach eigener Aussage eine Dringlichkeitsentscheidung auf den Weg gebracht. Vom Bund kommen 530000 Euro für die Haunstetter Straße, für die Karlstraße sind es 360 000 Euro. Die Stadt ist mit 400000 Euro dabei. Damit sollen die Ampelschaltungen optimiert werden. Fachleute sprechen von einem „dynamischen Verkehrsleitsystem“. Um das System umzusetzen, wäre denkbar, dass aktuelle Geschwindigkeitsbeschränkungen geändert werden. „Das ist nicht ausgeschlossen“, sagt Gribl. „Intelligente Ampeln“sind nur ein Baustein im Masterplan der Stadt, der die Stickoxidbelastung im Stadtgebiet dauerhaft verringern soll.
Zum Paket gehören ferner eine neue Mobilitäts-app, ein Park-/ Verkehrsleitsystem, elektronische Fahrausweise und eine App, um sich Autofahrten zu teilen. Eine Liste beinhaltet 18 Vorhaben. Die Komplettfinanzierung beläuft sich auf etwa 15 Millionen Euro, wovon rund die Hälfte aus dem Dieseltopf von Bund und Autoindustrie gefördert werden dürfte. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) betont andererseits, dass „intelligente Ampeln“nicht zum Ziel haben, den Autoverkehr zu fördern.