Augsburger Allgemeine (Land West)
Orkan bläst nur in der Kabine
Nach einer indiskutablen ersten Halbzeit gibt der SV Cosmos Aystetten zwar bei Gegenwind Gas, doch es reicht nicht mehr zum Ausgleich
Aystetten Der für 16 Uhr angekündigte Herbststurm, wegen dem im benachbarten Neusäß sogar vorzeitig das Stadtfest abgebrochen wurde, blieb aus. So ungefähr zur gleichen Zeit gab es lediglich einen Orkan in der Kabine des SV Cosmos Aystetten. „Es ist sehr laut geworden“, verriet Co-Trainer Gerald van Zehmen, als die Heimelf zur Pause mit 0:2 gegen den FC Memmingen II zurücklag. Zwar konnten die Schützlinge von Marco Löring in der zweiten Halbzeit trotz Gegenwind noch etwas Wirbel veranstalten, doch zu mehr als einem Anschlusstreffer reichte es nicht. So musste man die kleine Serie von sieben Punkten aus den letzten drei Spielen mit einer 1:2-Niederlage schon wieder beenden.
Marco Löring musste die erfolg- Elf der vergangenen Woche umbauen, fehlten doch mit den Urlaubern Benjamin Sakrak, Florian Linder, Patrick Szilagy und Maximilian Klotz sowie dem gesperrten Robert Markovic-Mandic fünf Stammkräfte. In der ersten Halbzeit war die neu formierte Mannschaft gar nicht wirklich auf dem Platz, lieferte ihr bis dato schwächstes Spiel in dieer Saison ab. Trotz Rückenwind schaffte man es nicht, den unsicher wirkenden Torhüter der Gäste, der in Anfangsphase zweimal unorthodox gegen Kaan Dogan und Dominik Isufi klärte, zu prüfen. Die Abwehr präsentierte sich löchrig wie ein Schweizer Käse. Zweimal kamen die Gäste innerhalb von fünf Minuten nach dem selben Strickmuster über rechts und nutzten die Unordnung in den Aystetter Reihen durch Roland Wohnlich (24.) und Marco Nickel (29.) zu einer
2:0-Führung. Bei der einzigen echten Cosmos-Chance flog Thomas Hanselka an einer Freistoß-Flanke von Dejan Mijailovic vorbei (36.).
Wie verwandelt kam die Heimelf aus der Kabine, wo es anscheinend ein kräftiges Donnerwetter gegeben haben musste. Nachdem der zwischen die Pfosten zurückgekehrte Valentin Coca zunächst noch gegen Robin Keiß das 0:3 verhinderte
(47.), ging das Spiel fast nur noch in eine Richtung. Zunächst schaffte es Thomas Hanselka nicht, den Ball mit der Hüfte am Torhüter vorbei zu bugsieren (50.).
Vier Minuten später nahm jedoch der wiedergenesene Maximilian Drechsler genau Maß und zirkelte einen Freistoß mit seiner linken Klebe zum Anschlusstreffer in die Maschen. „Weiter, Blau! Es ist noch genügend Zeit“, feuerte Löring die Seinen an, die trotz immer stärkereiche rem Gegenwind nur noch im Vorwärtsgang agierten. Doch weder Xhevalin Berisha noch Kaan Dogan fanden eine Lücke. Und nach einer Drechsler-Flanke hätte Hanselka besser für den besser postierten Berisha durchgelassen (74.). Als Drechsler in der 85. Minute nochmals aus identischer Position wie beim 2:1 zum Freistoß antrat, lag ein Unentschieden in der Luft. Doch diesmal zielte er drüber.
SV Cosmos Aystetten: Coca – Bergmair
(87. Michl), Zeller (87. Djajic), Gosa, He ckel – Mijailovic – Berisha, Dogan, Isufi, – Drechsler, Hanselka.
FC Memmingen II: Gordy – Berger, Wei ler, Keiß (82. Kugelmann), Remiger, Grä ser, Kotter, Wohnlich, Sirch, Nickel, Bevan da (51. Zaper).
Tore: 0:1 Wohnlich (24.), 0:2 Nickel (29.),
1:2 Drechsler (55.). – Schiedsrichter: Fridolin Hiefner (TSV Finning) – Zuschau er: 115.