Augsburger Allgemeine (Land West)
Rund ums Rad und rein ins Vergnügen
In Welden geht es hoch her. Reger Handel und kuriose Gefährte bei einem besonderen Flohmarkt. In der Schule gibt es alte Tipps für die Thermomix-Generation
Welden Zahlreiche Besucher kamen bereits am Vormittag auf den Festplatz und ließen sich überraschen. Im Mittelpunkt stand die Ausstellung „Fahrräder einst und heute“. Vor 200 Jahren wurde das Fahrrad erfunden. Und im Prinzip hat sich auch nicht viel verändert. Oder doch? Liebhaber dieser ausgewählten Fortbewegungsmittel und deren Besitzer kamen schnell ins Gespräch. Wie ein altes Fahrrad wieder fit gemacht wird, konnten die Besucher beim „Fahrrad Hans“Meier erfahren. Ob Schläuche, Sattelüberzug, Einkaufskorb: Für ihn sind das alles keine Fremdwörter. Und er repariert auf Bestellung.
Reger Handel herrschte beim Fahrradflohmarkt. Viele Kunden zeigten hier großes Interesse, ein Schnäppchen zu ergattern. Erste Wahl aus zweiter Hand? „Warum nicht“, sagte Klaus Rieger, der aus Augsburg gekommen war. Andy Kraus hatte alle „Beine voll zu tun“, bot er den Besuchern eine fröhliche Runde mit Rikscha. Und das kleine, zweirädrige Gefährt kam gut an.
„Leider konnte ich nur eine Firma dafür begeistern, Fahrräder am Marktfest auszustellen“, verriet Marcus Stempfle, Vorstand des Heimatvereins Welden. Da lag ein bisschen Enttäuschung in der Stimme. „Aber wir haben auch so eine Menge zu bieten.“Stimmt! Bei einem Rundgang auf dem Festplatz gab es noch andere Attraktionen zu sehen, wie das Badeentenrennen auf der Laugna, das ja mittlerweile schon zum festen Bestandteil geworden ist. Und sowieso war für die Kleinen wieder eine Menge dabei. Sich mit anderen messen, das gab’s dann am Fahrrad-Geschicklichkeitsparkour. Ob auf der Wippe oder im Slalom, der Ansporn war groß, mit dem Radl keine Fehler zu machen. Schließlich gab es allerhand zu gewinnen.
Wahre Raritäten gab es dagegen im kleinen Museum an der Grundund Mittelschule, wo sich in diesem Jahr nach Omas Rezept alles um die Nudel drehte. So manche Schätze wurden für das Marktfest aus dem Speicher geholt. Viele der älteren kannten die Plätzchenpresse, die Reibemaschine für Nüsse und die gusseiserne Küchenwaage noch von früher, aber für die jüngere Thermomix-Generation waren diese Küchengeräte schon kurios.
Bei der Vereinsolympiade, ausgetragen von der Musikvereinigung Welden, ging es hoch her. Bei Wettkämpfen wie Hammerschlagen, Maßkrug schieben und stemmen konnten sich die Teams miteinander messen. Und das ist nicht immer so einfach, waren ja doch Kraft, Kondition und eine gute Koordination gefordert. Gewinner konnten sich nach der Riesengaudi wohl alle Mannschaften nennen – der Spaß stand spürbar im Vordergrund. Schon ab 11 Uhr war der Platz am Markttreff gut besucht. Und das aus gutem Grund: Die Musikvereinigung unterhielt die Besucher nicht nur mit fetziger Blasmusik, sondern bot so einiges an kulinarischen Schmankerln. Bei so viel Programm wurde selbstverständlich für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Schmankerl und Leckereien gab es an den Gastro-Ständen mit kühlen Getränken und süffigem Bier.
Von der Schloss- über die Ganghoferbis zur Fuggerstraße zog sich das Marktgeschehen hin. Ein bunter Fleckerlteppich aus Ständen erwartete die Besucher. Breit war das Angebot, das von einfachen HaushaltsBesucherinnen waren, Klamotten und vielerlei Nippes bis hin zu Gebrauchsgegenständen reichte. Und zwischen den Buden drehte wie jedes Jahr das Weldenbähnle seine Runden.
Das Marktfest ist aus dem Weldener Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken, so die allgemeine Meinung der Besucher. Ein großes Lob also für die Organisatoren: Markt und Heimatverein Welden. „Das Lob gebe ich gerne weiter. Denn ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer würde es das Marktfest nicht geben“, versicherte Marcus Stempfle.
Bereits am Freitag wurde der „Harmonische Biergarten“mit den Schallermusikanten eröffnet. Am Abend rockte die Band No Rules die Bühne. Zünftige Blasmusik stand am Samstag auf dem Programm. Hier hatte die Harmoniemusik Welden ihre Freunde aus der Schweiz, den Musikverein Marbach, eingeladen. Am Sonntag gab es einen Frühschoppen, am frühen Nachmittag sorgte die Altschwäbische Dorfmusik für Unterhaltung. Und das alles bei freiem Eintritt.
„Alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht“, berichtete Marcus Stempfle. Er war zufrieden. Er freute sich, dass das Marktfest und der Harmonische Biergarten so gut bei den Besuchern ankommen. „Es ist für Welden und für die Leute, die hier leben.“