Augsburger Allgemeine (Land West)
Pflege: Weitere Herausforderungen
Sozialdemokratische Frauen machen sich ein Bild im Gersthofer AWO-Heim
Gersthofen Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen mit ihrer Vorsitzenden, der SPD-Landtagsabgeordneten Simone Strohmayr, besuchte das Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Gersthofen. Hintergrund des Besuchs war der Pflegenotstand sowie die Herausforderungen der Generalistik (neue gemeinschaftliche Ausbildung der Kranken- und Altenpflege).
Laut Heimleiter Markus Schimpel und Pflegedienstleiterin Jutta Landherr ist es derzeit gerade noch möglich, Personal zu finden, da die AWO seit Jahren Pflegekräfte ausbildet und viele Auszubildende anschließend übernimmt. Ohne die Eigeninitiative wäre die Situation weitaus schlechter. Dieses Jahr hatte die Einrichtung allerdings nur einen Auszubildenden, in den Jahren davor sind es bis zu fünf gewesen. Schimpel befürchtet, dass diese Tendenz sich durch die neue gemeinschaftliche Ausbildung der Kranken- und Altenpflege noch verstärkt und der Altenpflegeberuf noch unattraktiver wird.
Problematisch sei auch, dass der Start der neuen Ausbildung zum 1. Januar 2020 geplant sei und bis dahin noch viele Fragen offenstehen. So stellt sich die Frage, welche Schulen weitermachen? Auch ist der Inhalt der Lehr- und Ausbildungspläne ungewiss.
Insgesamt werden die zu Pflegenden immer älter und oft auch kränker. Zudem sind die Demenzerkrankungen eine zusätzliche Belastung.
Folgendes forderten die AWOHeim-Vertreter daher: Wenn die Generalistik kommt, müssen Altenpflege und Krankenpflege gleichgestellt werden – auch finanziell. Es muss einen einheitlichen Tarif geben, der die Pflege konkurrenzfähig zur Wirtschaft macht. Wünschenswert wäre eine flexiblere Möglichkeit der Ausbildung in Stufen für Spätberufene.