Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Feuerwehr drückt sich nicht
Zum Leserbrief „Merke: Retten ist oberste Aufgabe der Feuerwehr“vom 8. August: Es ist schon interessant, dass ich mir als Feuerwehr nun schon Belehrungen aus ganz Deutschland anhören darf. Tatsache ist, dass das Stichwort Reanimation Mitte letzten Jahres für die Feuerwehren eingeführt wurde. Von Seiten der Führung wurde daraufhin die Mannschaft bei jeder Gelegenheit auf das neue Einsatzstichwort vorbereitet. Im April wurde über das Landratsamt mitgeteilt, dass es sich bei diesem Einsatz um eine freiwillige Aufgabe handelt, und die Feuerwehr ja die Hilfe ablehnen könne. Dies nahm die Führung der FF Kutzenhausen zum Anlass, mit den Aktiven nochmals die Lage und Einsatztaktik zu erläutern. Es wurde sehr schnell festgelegt, dass wir das durchaus machen können und sofort beziehungsweise weiterhin einsatzbereit sind. Allerdings muss bei freiwilligen Einsätzen die Gemeinde zustimmen.
Die Vertreter der Gemeinde haben hierbei ihr Veto eingelegt und ein anderes Konzept vorgeschlagen. Die FF Kutzenhausen jetzt also als „Drückeberger“und „Dienstverweigerer“hinzustellen, ist schlichtweg falsch. Der Titel sollte daher lauten „Können Gemeinden Reanimationseinsätze verweigern?“– wie gesagt: Entgegen der Bereitschaft ehrenamtlicher Hilfskräfte? Man könnte sich auch fragen, woher denn der Zeitvorteil kommt.
Für die FF Kutzenhausen steht jedenfalls fest, dass wir jeden Einsatz fahren, zu dem wir alarmiert werden – bis unser Haus zusammenfällt. Matthias Böck, Kommandant Freiwillige Feuerwehr Kutzenhausen
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