Augsburger Allgemeine (Land West)
Tausende Touristen sitzen fest
Lawinengefahr in der Schweiz und in Italien
Zermatt Rund 13000 Winterurlauber sitzen wegen akuter Lawinengefahr in der Schweizer Skiregion rund um das weltberühmte Matterhorn fest. Nur gut fünf Kilometer liegen zwischen dem abgeschnittenen Wintersportort Zermatt und der Gemeinde Täsch, von der aus die Busfahrt ins Tal möglich ist. Auf diesen Kilometern lauert aber eine tödliche Gefahr: Weil Unmengen Schnee gefallen sind und es dann Föhn gab mit höheren Temperaturen, drohen die Schneemassen unkontrolliert ins Tal zu donnern. Die Straße und die Bahnlinie könnten voll getroffen werden. Bis zum heutigen Abend sollen kontrollierte Lawinensprengungen den Ort wieder für den Zugverkehr der Matterhorn-Gotthard-Bahn zugänglich machen.
Die Lage war in den vergangenen Tagen so prekär wie seit Jahren nicht mehr. Allerdings nicht für die Menschen im Dorf, versicherte die Gemeinde. Zermatt selbst ist nicht von Lawinen bedroht. „Es gibt keine Panik“, sagte Tourismussprecherin Janine Imesch.
Auch in anderen Dörfern im Kanton Wallis war die Lage schwierig. Mehrere waren von der Außenwelt abgeschnitten. In Visp mussten 20 Menschen in Sicherheit gebracht werden, weil Massen von Schlamm ihre Häuser bedrohten, wie die Einsatzbehörden berichteten. Auch in Italien gab es Probleme. Im Wintersportort Sestriere im Piemont ging in der Nacht zum Dienstag eine Lawine auf ein Ferienhaus nieder – verletzt wurde aber keiner der 29 Menschen darin.