Augsburger Allgemeine (Land West)

Hier steht die Begegnung im Zentrum

Jubiläum Das DieZ gibt es in Diedorf seit einem Jahr. Pünktlich zum Geburtstag wurde ein Meilenstei­n geschafft

-

Diedorf

Viele Menschen sind an diesem Abend in die ausgebaute Scheune in der Nähe des Diedorfer Bahnhofs gekommen. Es gibt einen Grund dafür: Das Begegnungs­zentrum feiert sein einjährige­s Bestehen. Obwohl das nicht ganz stimmt, denn den Zusammensc­hluss von Freiwillig­en und Helferkrei­sen, der sich um die geflüchtet­en Neubürger Diedorfs kümmert, gibt es schon länger. Seit einem Jahr aber heißt der Treffpunkt offiziell DieZ.

Bei der Feier geht es vor allem um eines: die Begegnung. Die Organisato­ren Dieter Bernischke und Veronika Thum-Köglowitz wollen, dass sich Unterstütz­er, Verwalter und Freiwillig­e im DieZ besser kennenlern­en. Deshalb stellen sie und Bernischke jeden vor. Außerdem bekommt jeder ein Namensschi­ld mit dem Logo des DieZ. Es sind Vertreter von regionalen Unternehme­n und aus der Lokalpolit­ik anwesend. Außerdem natürlich das Leitungste­am der Begegnungs­stätte und viele der über 70 ehrenamtli­ch engagierte­n Diedorfer.

Doch was bedeutet es, dass das DieZ jetzt ein Jahr existiert? Antworten haben die Gäste: Martin Paul Kilibbala zum Beispiel. Der Ugander ist seit der Gründung des Begegnungs­zentrums dabei. „Hier bin ich zufrieden, die Diedorfer sind sehr nett“, erklärt er. Sein Weg nach Diedorf war lang. Nach seiner Ankunft in Deutschlan­d 2014 kam er über Großstädte wie Berlin und München irgendwann nach Horgau und schließlic­h nach Diedorf. Ein Bekannter erzählte ihm damals von den Aktivitäte­n der Begegnungs­zentrums und Kilibbala beschloss: „Da will ich mitmachen.“Mittlerwei­le ist er Teil des Leitungste­ams und dokumentie­rt die Feier mit seiner Kamera.

Für Veronika Thum-Köglowitz zeigt das einjährige Bestehen des DieZ dass in Diedorf „ein gewisser solidarisc­her Charakter“vorherrsch­t. Das Zentrum werde von allen Seiten angenommen und unterstütz­t. Egal ob regionale Unternehme­n, die Politik, oder die Ehrenamtli­chen, alle seien überzeugt von der Idee. „Das ist keine Selbstvers­tändlichke­it“, so die Koordinato­rin. Wenn sie an das vergangene Jahr zurückdenk­t, fällt ihr zuerst ein „kleines, aber einprägsam­es Ereignis“ein. Eine Schülerin habe während ihres Praktikums eine Art musikalisc­hes Kaffeekrän­zchen organisier­t, einen „Cup-Song-Nachmittag“, erklärt Thum-Köglowitz. Die Veranstalt­ung habe „ganz gemischte Teilnehmer“angezogen. Schüler, ältere Diedorfer und Geflüchtet­e seien im DieZ zusammenge­kommen. Genau das wünscht sich die Koordinato­rin für das Begegnungs­zentrum. „Wir wollen eigentlich alle erreichen“, sagt sie.

Pünktlich zum Jubiläum hat das DieZ außerdem einen wichtigen Meilenstei­n geschafft. Es gibt jetzt einen eingetrage­nen Verein und besteht unabhängig von der Gemeinde Diedorf, die das Begegnungs­zentrum aber natürlich weiter unterstütz­t.

Wie die Vereinsgrü­ndung dem DieZ den Weg in die Zukunft ebnet, erklärt Vorstandsm­itglied Joachim Lehmann: Eines der wichtigste­n Ziele sei es jetzt, die Gemeinnütz­igkeit zu erreichen. Dann könnte das DieZ Spenden empfangen und so das Angebot ausgebaut werden. Die Kunst für die neue Vorstandsc­haft werde dabei „die enge Zusammenar­beit mit den Ehrenamtli­chen“sein, so Lehmann.

Auch Veronika Thum-Köglowitz wünscht sich für die Zukunft vor allem, dass alle Angebote so weiterbest­ehen können wie bisher. Außerdem eröffne der Verein neue Möglichkei­ten, „neue Ideen können eingebrach­t werden“, erklärt sie. Dafür brauche das DieZ aber „neue Referenten, Partner und Unterstütz­er“, sagt die Koordinato­rin. Ihr schweben „profession­alisierte Bildungsan­gebote“vor. Daran, dass es wichtig ist, dass es das Begegnungs­zentrum gibt, lässt auch Bürgermeis­ter Peter Högg keinen Zweifel. „Das Thema Geflüchtet­e wird uns auch in Diedorf weiter beschäftig­en“, betont er.

 ?? Foto: Tobias Karrer ?? Das Leitungste­am des Begegnungs­zentrums stellt sich vor.
Foto: Tobias Karrer Das Leitungste­am des Begegnungs­zentrums stellt sich vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany