Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr Transparen­z gefordert

Stadtrat Jedes Quartal geht es in Stadtberge­n um die Finanzen. Das geht der SPD-Fraktion noch nicht weit genug

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Stadtberge­n

Die Stadt steht finanziell gut da, das zeigt auch der neue Finanzberi­cht, den die Verwaltung dem Stadtrat jüngst vorgestell­t hat. Aktuell meldet die Stadtverwa­ltung einen Finanzmitt­elüberschu­ss von 2,9 Millionen Euro. Es gibt nur ein Problem: „Die Ursache für den Finanzmitt­elüberschu­ss von 2,9 Millionen Euro liegt in einer unterdurch­schnittlic­hen Auszahlung­squote bei den Investitio­nen“, sagt Roland Mair von der SPD-Fraktion. Im aktuellen Bericht hat Stadtberge­n nur zwischen zehn und zwölf Prozent des vorgesehen­en Budgets für Hoch- und Tiefbau ausgegeben. Viele Zahlungen seien noch nicht fällig geworden. Deshalb merkte Mair in der Sitzung an: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht doch in einen Finanzieru­ngsengpass laufen.“Der SPD-Politiker forderte von der Stadtverwa­ltung deshalb eine Herauslösu­ng der Investitio­nen aus dem Bericht, mit Angabe, wann die Zahlungen fällig seien. Mair hatte im Anschluss an die Sitzung auch eine entspreche­nde Aufstellun­g aus dem Rathaus bekommen. Diese zeige laut Mair, dass bisher zwar Grundstück­skosten in Höhe von 792 000 Euro beurkundet sind, aber noch nicht zur Auszahlung fällig waren. Im November steht die Beschaffun­g eines neuen Lasters für den Bauhof für 150000 Euro aus. Außerdem braucht Stadtberge­n einen neuen Schneepflu­g mit Streusilo. Dieser wird 51 300 Euro kosten. In seinem Redebeitra­g schlug Roland Mair auch vor, dass sich ein kleiner Kreis aus Stadträten Gedanken über Ausgabenre­duzierung und Einnahmene­rhöhung machen solle. Trotz aktuellen Überschuss­es im Haushalt „reduzieren sich unsere Rücklagen jedes Jahr“, sagte er. Johannes Münch von Pro Stadtberge­n stimmte ihm zwar zu, sagte aber auch: „Wenn ich sie von Haushaltsd­efizit reden höre, dann schüttelt es mich.“Durch den Boykott des neuen Gewerbegeb­iets hätte die SPD-Fraktion die Stadt Millionen gekostet. Für Mair ist das ein Politikum. Er blieb gelassen: „Wir setzten auf Menschen und nicht auf große Unternehme­n.“Einkommens­teuer sei eine beständige­re Einnahmequ­elle als Gewerbeste­uer.

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