Augsburger Allgemeine (Land West)
Hilferuf der Metzgereien an die große Politik
Personal Brigitte Rittel beschreibt Abgeordneten Durz die Probleme. Sie fordert weniger Hürden für ausländische Bewerber
Adelsried
Metzgereien haben Personalsorgen. Ein großes Problem stelle der Mangel an Auszubildenden, aber auch Hilfsarbeitern dar, unter dem das Metzgerhandwerk besonders zu leiden habe, sagte die Seniorchefin der Metzgerei, Brigitte Rittel, in Adelsried zum CSU-Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz, als dieser zum Betriebsbesuch da war.
Der fehlende Nachwuchs sei mit Sicherheit kein Luxusproblem, da man mittlerweile ernsthaft damit zu kämpfen habe, dass nur noch wenige Schüler sich für die Ausbildung zum Metzger interessierten und deutsche Schulabgänger sich kaum noch für eine Tätigkeit in diesem Handwerk begeistern ließen, so Seniorchefin Rittel. Dabei sei Metzger durchaus ein attraktiver Beruf, fügte sie hinzu. Deshalb müssten vor allem bürokratische Hürden abgebaut werden, die interessierten und qualifizierten ausländischen Arbeitnehmern die Arbeit in deutschen Betrieben bislang erschweren, so die Bitte an den Abgeordneten.
Auf Einladung der Jungen Union Holzwinkel war Durz nach Adelsried zum Betriebsbesuch bei der Metzgerei Rittel gekommen. Der Politiker sollte mit Vertretern des Handwerks, mit Auszubildenden, Gesellen und der Geschäftsführung ins Gespräch kommen.
Die Metzgerei in Adelsried ist ein klassischer mittelständischer Handwerksbetrieb, der mittlerweile in zweiter Generation von Juniorchef Gerold Rittel geführt wird. Dabei sind dort dauerhaft 25 Personen in den unterschiedlichen Berufsgruppen beschäftigt, vom Metzger über die Metzgereifachverkäuferin bis hin zum Hilfsarbeiter und natürlich Auszubildende. Die Metzgerei betreibt auch in Gersthofen eine Filiale. Zum Metzgereigewerbe kommen zudem ein Partyservice wie auch der Festzeltbetrieb hinzu.
Das Ziel solcher Treffen sei es, besonders auf das Handwerk aufmerksam zu machen, so JU-Kreisvorsitzender Ludwig Lenzgeiger, der den Besuch organisiert hatte. „Das Handwerk ist eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft, das leider oft angesichts der großen Präsenz der Industrie in der Öffentlichkeit vergessen wird, besonders als potenzieller Arbeitgeber und Ausbilder.“Dass so außerdem die Chance entstehe, von der Politik direkt gehört zu werden, sei ein positiver Effekt.